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bringen konnten. Festes Gestein, das nicht zu sehr verwittert war,
bemerkte ich nur anfangs, weiter aufwärts war alles Gestein mit
einer dicken Erdschicht bedeckt, auf der nur Gestrüpp wuchs, da die
Ma-Suling während ihres langdauernden Aufenthaltes am Mgrase den
ursprünglichen Wald längs des ganzen Flusses ausgerodet hatten.
Nach vierstündiger Fahrt machte uns D e m m e n i auf das Grabmal des
früheren Häuptlings Bo L o n g aufmerksam, das er auf der vorigen
Reise photographiert hatte.
Bald darauf gelangten wir an eine Stelle des Ufers, an der alte
verfaulte Pfähle und eine stattliche Reihe der am oberen Mahakam
seltenen Kokospalmen und andere sehr alte Fruchtbäume als Zeugen
einer früheren Niederlassung der Ma-Suling übriggeblieben waren. Der
Olt schien jetzt nur von Mild besucht zu werden, denn zwischen den
hoch aufgeschossenen Pflanzen zeigte der weiche, humusreiche Boden
zahlreiche Spuren von Wildschweinen, Hirschen und wilden Rindern,
die sich in grossen Herden, um zu grasen und Früchte zu essen,
hieiher zu begeben schienen. Das Gehen auf dem aufgewühlten Boden
war sehr unbequem, aber D e m m e n i und B a r t h drangen doch so weit
vor, dass sie eine Hütte mit vor Alter halb eingestürzten Wänden
entdeckten, in der eine grosse Menge Schädel auf bewahrt lagen. Wir
hörten später, dass die Schädel aus dem alten Hause stammten und
dass die Ma-Suling sie aus abergläubischer Furcht nicht in das neue
Haus heriibcrzubringen wagten. A uf ihre Bitte musste B e l a r e später
mit seinen Pnihing das gefährliche Werk für sie ausführen. Als Lohn
traten sie ihm die Hälfte der Trophäen ab, mit denefi" er seine Galerie
schmückte.
Leider durften wir die Kokosnüsse und anderen Früchte, nach denen
uns stark gelüstete, nicht anrühren, da L e d ju L i sie wegen des Todes
seines Vaters, der diese Fruchtbäume gepflanzt hatte, für buling oder
lä li erklärt hatte. Nach einiger Zeit sahen wir auf einer Sehr ebenen
Fläche längs des Mürase die Niederlassung Lulu Siräng hervortreten,
in der die beiden Brüder O b e t D e w o n g und Bo N g o w als Häuptlinge
herrschten. ö
Wir wurden von den Brüdern ebenso7 freundlich wie in Napo Liu
empfangen, was uns um so angenehmer berührte, als sie sehr gut
wussten, dass wir in politischen Angelegenheiten kamen. Zwar waren die
Häuser auch hier noch nicht ganz vollendet, aber die grosse Galerie
O b e t D ew o n g s bot uns einen guten Wohnraum.