ein gänzliches Fortbleiben der Seele hat nämlich Krankheit bzw. Tod
xles Kindes zur Folge. Der Vorgang wird mit n jina bezeichnet. An
jeder häwät hängen drei , bis vier derartiger Schlingen ;ünd zwar sind
sie alle an Häkchen aus dem Holz von Fruchtbäumen befestigt, für
die die Seelen und Geister eine grosse Vorliebe haben sollen.
Verschiedene andere Gegenstände, welche ebenfalls an der häwät
angebracht werden, haben den Zweck, die guten Geister für das Kind
günstig zu stimmen und die bösen zu vertreiben.
Wie an der häwät auf nebenstehender Tafel zu sehen, hängt an ihrer
Aussenseite eine Schnur mit vielen, kleinen, runden Päckchen ; sie
werden kaw it (Kap. VI) genannt und enthalten allerhand Esswaren
zur Anlockung der guten Geister. Bei jeder wichtigen religiösen Zeremonie,
die im Laufe des Jahres stättfindet, wird ein derartiges Opferpäckchen
an der häwät befestigt und hängen gelassen.
Neben diesen kaw it befinden sich fünf verschiedene Schalen von
Schnecken und-Seetieren, die alle an Schnüren mit Perlenverzierungen
hängen und ein beliebtes Mittel zur Vertreibung böser Geister bilden.
Dem gleichen Zweck dient auch ein Bündel plehiding^ der Bast einer
beim Verbrennen entsetzlich riechenden Anonacee.
Die zwei in der Mitte an der häwät hängenden Läppchen stellen
die ersten Kleidungsstücke des Kindes vor.
An der zweiten, über der ersten hängenden Schnur sind, als Lockmittel
sowohl für die Seele des Kindes als für die güten Geister, an
Perlenschnüren zwei aus Muschelschalen geschliffene Knöpfe und ein
europäischer weisser Porzellanknopf befestigt, ausserdem eine Reihe
kleiner Geschenke (zisut), bestehend aus kleinen Schnüren aus Lianenfasern
mit Perlen von verschiedenem Werte ; letztere sollen besonders
zur Beruhigung der Kindesseele dienen.
An der gleichen Schnur hängen ferner : ein Hundezahn zur Abwehr
bosér Geister ; das erste Armband des Kindes und zwei aus Pandanusblättern
' (tikä).geflochtene Streifchen (pag., 74).
Endlich werden an die häwät auch noch die vorhin erwähnten se-
weihten Armbänder des Kindes und die Halsketten, welche die Mutter
nach Ablauf der Verbotszeiten, gelegentlich der ersten und zweiten
Namengebung, ablegt, gebunden.
Die Kajan freuen sjch über die Geburt von Mädchen mehr als
über diè von Knaben ; denn diese verlassen die Ehern, wenn sie hei-
' raten oder weite Reisen unternehmen, jene dagegen helfen häufig