Dachbedeckung niederliessen und uns durch ihre unbeschreibliche Mannigfaltigkeit
in Formen und Farben erfreuten. Fingen wir die sitzenden
Tierchen mit dem weiten Hals einer Flasche mit Cyankälium auf, so
fielen sie. von selbst hinein und wir konnten sie nach Belieben bewundern.
Matte und metallglänzende Farben auf dem verschiedensten
Grunde und in den schönsten Zeichnungen erfreuten das A u g e ; unser
Entzücken erregte aber ein sehr grösser Falter o o mit weissen Atlasflügeln,
deren Ränder mit den zierlichsten Arabesken aus Gold g e schmückt
waren. Leider liess sich gerade dieser Falter nicht fangen,
er war, wie auch die anderen grossen Arten, sehr scheu und zeigte
sich nur auf Augenblicke. Auch das Aufstellen von Lampen im Walde
führte zu keinem befriediog enden Ergoebnis.
Die Kajan hatten für dergleichen weder Auge noch Zeit und zogen
beinahe alle in den Wald hinein. Die Punan gingen mit ihren Hunden
auf die Jagd;: einige Kajan suchten aka klea, eine Liane, um mit
ihren Fasern unsere Fischnetze auszubessern, die' beim Auswerfen
auf dem mit totem Holz und Steinen bedeckten Grunde des Flusses
stark gelitten hatten j wieder andere begaben sich auf den Fischfang.
Dank dem Fischreichtum dieser Flüsse stand unserem Geleite stets
reichlich Fischfleisch als Zukost bei seinen Reismahlzeiten zur Verfügung.
Das brachte mich auf den Gedanken, von allen Arten kleine
Exemplare zu konservieren; eine derartige Sammlung, verglichen mit
einer zweiten aus dem Mahakamgebiet jenseits der Wasserscheide,
musste von Interesse sein. Ich suchte daher, wenn die Fischer abends
ins Lager zurückkehrten, kleine, unverletzte Fische aus und legte
sie in die hiefür mitgenommenen Flaschen in 20 °/0 ige Formalin-
lösung. A uch' sorgte ich dafür, dass meine Sammlung durch die besonderen,
kleinen Arten der Fische der kleinen auf 500—:600 m Höhe
gelegenen Bergbächen bereichert wurde. Ich hatte bereits auf meiner
•vorigen Reise eine grosse Anzahl Fischarten sammeln lassen, aber
aus Mangel an gut schließenden Flaschen verdarb ein grösser Teil
auf: der. weiteren Reise.
Unser schön tätowierter Bökütan,. namens G a n i l a n g , benützte die
Müsse, um sich an Stelle seines baumwollenen Lendentuches, das durch
das ständige Nasswerden in Wasserfällen und Strudeln stark gelitten hatte,
eines aus Baumbast herzustellen. E r suchte zu diesem Zwecke einen ihm
bekannten Baum aus, entkleidete ihn auf 4 m Länge seiner Rinde und
begann mit seinem Mandau-Messer, die Rinden- und Bastteile von o -
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