< B 'S • &. 2Q« § !ra
üJ
langen, dünnen Stieles aus festem Holz oder Rotang wird dieses Reibeisen
so &lange im Kanal herumgedreht und hin- und hergezogen, bis keine
Splitter mehr zum Vorschein kommen.
Zur feineren Bearbeitung verwendet man die harten, scharfen Ränder
zweier ungefähr 2 dm länger Bambusstücke, die, an den gleichen Stab
zusammengebunden, gerade in die Oeffnung passen; durch Hin- und
Herdrehen dieser Stäbe erhält der Kanal beinahe die gewünschte Glätte.
Den letzten Schliff giebt man ihm durch an einen Stab gebundene
Blätter, die unter der Epidermis soviel Kieselsäurekristalle angehäuft
enthalten, dass sie sich wie feines Reibpapier anfühlen. Auf ähnliche
Weise wird die Aussenfläche des Blasrohrs b e h a n d e l t : wenn das Messer
nichts mehr verbessern kann, kommt eine Art Bambusreibe (kasa seput,
Fig. b) an die Reihe, bestehend aus dünnen Bambusspähnen, die an 2
Schnüren so nah aneinander gereiht sind, dass sie in gleichen Entfernungen
den scharfen, kieselhaltigen Rand nach innen kehren. Diese
scharfen Ränder umschliessen das Blasrohr und scheuern, wenn m.-n
sie einen T a g lang um die Oberfläche bewegt, alle Unebenheiten
ab. Zum Schluss poliert man die Aussenseite mit den gleichen Blättern . „ . Q
wie die Innenseite,
Der Kanal hat bei allen Blasrohren ungefähr den gleichen Durchmesser,
nur seine Länge variiert innerhalb bestimmter Grenzen. Gute . , s ^ s
Exemplare besitzen ein Mundstück aus Horn, Zinn oder Kupfer und ,1 - d
ein aufrechtes Eisenstäbchen am ändern Ende dient dazu, dem Schutzen f 1 -g »
das Zielen zu erleichtern. “
Die Pfeile (Fig. c und d), welche mit dem Blasrohr abgeschossen o
werden, besitzen, je nach dem Zweck, für den sie bestimmt sind, eine | |
verschiedene Form und sind ausnahmslos vergiftet. Ihr Schaft wird [ 1 S
aus Palmblattstielen, in der Regel aus denen der Sagopalme (Eugeisoma
tristis), verfertigt.
Die Pfeile tragen, damit sie im Kanal dicht anschliessen, an ihrem
Ende ein kegelförmiges, sehr leichtes Holzstückchen. Ihre Spitze wird,
zum Töten kleiner Tiere, durch Einschrumpfenlassen am Feuer gehärtet
und dann mit einer Lage schwarzen Giftes bestrichen (Fig. c.) Sollen
mit den Pfeilen Menschen, Hirsche oder Wildschweine getötet werden,
so fügt man in einen Einschnitt der Schaftspitze eine feine, dünne
Spitze aus Bambus oder am liebsten aus Blech und bestreicht diese
mit einer dickeren Lage Gift, die sie zugleich auch im Schaft befestigt,
jedoch nur so weit, dass sie, wenn sie einmal durch die Haut ge-
1 e S -c O
►