das Bambusgefäss (Fig. i g) mit Zuckerrohrsaft, das am Tragkorb
hängt, bestimmt ist. Drei Säckchen (Fig. i h) enthalten eigentümlich
geformte Steinchen, die zur Abwehr böser Geister dienen. Zum gleichen
Zweck werden auch Tierzähne am Tragkorbe befestigt. Um auf wilden
Flüssen das Wasser aus dem Boot schöpfen zu können, wird dem
Toten eine halbe Kalabasse (Fig. i a) mitgegeben. Schliesslich hängt
am Tragkorbe noch eine/Leiter (Fig. i f), um über Felsen und Abgründe
klimmen zu können (Siehe pag. 104).
Den Toten werden auch die schönsten und kostbarsten Armbänder,
Halsketten und ■ Ringe für den Aufenthalt im Jenseits in den Sarg gelegt.
Daher übt. das. Grab eines Vornehmen eine so grosse Anziehung auf
die raubgierigen Malaien, dass selbst die am Kapuas errichteten Prunkgräber
aus. Eisenholz nicht fest genug sind, um ihren kostbaren Inhalt
yor diesem Gesindel zu schützen.' So wurde das Grab .von A kam Igaus
erster Fräu bereits kürz nach deren Begräbnis von Malaien erbrochen
und geplündert. Auch in Söräwak ist. Grabschänderei nichts Unbekanntes.
i Die Hauptwaffen der Kajan sind Schwert {inalai) und Speef [bakir) ;
das Blasrohr (sgfiui) spielt als Waffe nur'eine nebensächliche Rolle;
nur wenige .verstehen überhaupt mit .ihm umzugehen und kein eigentlicher
Kajan ist im Stande, das Pfeilgift zu sammeln und zu bereiten.
Hauptsächlich sind es Abkömmlinge der Punan unter ihnen, die sich
mit Vorliebe des Blasrohrs, der ursprünglichen Waffe der Nomaden-
stämme, bedienen. Das Schwert dagegen ist für den Kajan nicht nur
im K r ie g e ' die wichtigste' Waffe, sondern auch im täglichen Leben
der wichtigste Gebrauchsgegenstand und wetteifert hierin nur mit dem
kleinen Messer (nju, Fig. h, T a f .: Schwerter der Mendalam Kajan), das
an der Innenseite der Schwertscheide in einem besonderen Behälter
stets; mitgetragen wird. Alle Arbeit, die mit Messer oder Beil nicht
aüsgeführt werden kann, verrichtet der Kajan mit seinem Schwert,
das ihn daher nie verlässt. Bei der Feldarbeit verwendet er zum Abhacken
von Zweigen und Gestrüpp allerdings ein für diesen Zweck
h.ergestelltes einfaches Schwert; befindet er sich aber auf weiten Reisen,
so benützt er sein. Kriegsschwert sowohl gegen den andringenden
Feind als auch zum Behauen von Brettern: und zum Hacken von
Brennholz, Kein: Kajan nimmt auf Expeditionen zweierlei Schwerter
mit, aber jeder sorgt: dafür, d a s s ,sein Exemplar alle Zwecke erfüllen
kann. Daher werden sowohl am Kapuas als am Mahakam für ernsthafte