Kindern, so springt sie, ist sie aber dick, wie bei den erwachsenen
Eingeborenen, so wird sie losgelöst und platzt erst dann, wenn die
Blase einen grösseren Umfang erreicht hat. In ernsteren Fällen wird
der grösste Teil der Epidermis an den Fusssohlen abgestossen; in
weniger ernsten und in solchen, die, wie es öfters geschieht, in ein
chronisches Stadium übergehen, ist die Epidermis bisweilen verdickt
und trocken und veranlasst beim Gehen die in Indien sehr berüchtigten
Risse, oder sie ist dünn und ungleich gebildet, so dass Hände und
Füsse beim Gebrauch schmerzen.
Diese Hautkrankheit ist bisher noch nicht beschrieben und wegen
der pigmentlosen Stellen, die sie nach der Genesung auf der Haut
zurücklässt, sicher oft mit Vitiligo verwechselt worden: sie ist im ganzen
indischen Archipel verbreitet und kommt hie und da auch bei Europäern
vor. Wegen ebengenannter Eigenschaft nannte ich o o o diese Pilzkrankheit:
Tinea albigena; ich entdeckte den Pilz in einem subakuten Falle in
den Schuppen der Fusssohle. Wie der Pilz von Tinea imbricata zeigt sich
auch dieser hauptsächlich in Form langer Mycelfäden, bildet aber ein
viel undichteres. Netzwerk als ersterer. Dieser Pilz scheint auf die gleiche
Weise, wie der von Tinea imbricata, kultiviert werden zu können.
Die genannten vier parasitären Hautkrankheiten der Bahau besitzen
alle die gemeinsame Eigenschaft, dass sie mit parasiticiden Mitteln
schnell zu kurieren sind. Die Genesungsdauer hängt, in noch höherem
Masse als von der Krankheit selbst, von der Dicke der Epidermis an
der betreffenden Stelle, auf welche das Medikament einwirken muss,
ab. Um das Eindringen der wirksamen Bestandteile in die tieferen
Hautschichten zu befördern, benützte ich wässerige Lösungen antisep-
tischer Mittel, z. B. Sublimat oder eine Chrysarobinlösung in Aether
und Alkohol, welche ich mittelst Mackintosch am Verdunsten verhinderte.
Die besten Erfahrungen machte ich jedoch beim Behandeln der
Eingeborenen mit Jodtinktur, die wegen der Flüchtigkeit des Jod tiefer
als die beiden anderen in die Haut eindringt. Eine wiederholte Anwendung
dieser Mittel hat stets eine bedeutende Besserung und häufig
auch eine völlige Genesung, selbst nach jahrelangem Bestehen der
Krankheit, zur Folge. Da, wo das Corium und das Rete Malpighii
blossliegen, sind parasiticide Salben von guter Wirkung.
Ausser .den ebengenannten Hautkrankheiten kommen unter den
Bahau noch Scabies und Frambösia vo r; letztere greift hauptsächlich
Kinder an. Nach der Genesung behalten die Patienten oft längere Zeit