Bevölkerung am Mahakam. 273 I ** ä
Gunung Sindäwar alle Eigentümlichkeiten eines Unterlaufs aufweist.
Nur wird der Fluss an der Küste durch eine Hügelkette gezwungen,
erst durch sie hindurch zu brechen, bevor er sein Delta bildet.
Dass die Bevölkerung am oberen Mahakam aus Bahaustämmen besteht,
die alle in den letzten zwei Jahrhunderten aus dem hoch gelegenen
Gebirgsland Apu Kajan ausgewandert sind, ist bereits an
anderer Stelle berichtet worden.
In dem Quellgebiet des Mahakam trifft man bis zum Kiham Matan-
dow nur unberührten Urwald, in dem einige kleine Gruppen von
Bukat umherschweifen. Sie gehören dem Bukatstamme an, der in den
Gebieten des oberen Kapuas, oberen Mahakam und Njangejan zu
Hause ist. Da sie in jedem Jahr und zu je d e r Jahreszeit ihren Aufenthaltsort
wechseln, wissen selbst die ansässigen Bahau oft nicht genau,
wo sie sich gerade befinden. Sie stehen mit den übrigen Nomadenstämmen,
die sich unter dem gleichen Namen von Bukat oder Punan
am Sörata, Boh und am Kapuas im Flussgebiet des Gung, Krehau
und Mendalam auf halten, in Verbindung.
Vor dem Kriegszug der Dajak aus Sferawak im Jahre 1885 wurde
das Flussgebiet des Mahakam, vom Kiham Matandow bis zum Sumwe,
von verschiedenen Niederlassungen des Pnihingstammes bewohnt. Diese
Niederlassungen wurden damals jedoch alle verwüstet mit dem Resultat,
dass sämmtliche Bewohner den Hauptstrom abwärts zögen und
sich in den ersten Jahren am Danum Parei östlich vom Kajange-
biete niederliessen und später, ungefähr 1893 und 1894, zwei Wohn-
plätze im Gebiete der Kajan selbst gründeten, den einen an der
Mündung des Sumwe unter dem Häuptling B e l a r e , den anderen
dicht daneben zu Long ’Kub, unter den Häuptlingen E r an g P a r en
und T in g an g K ohi. Nach dem Tode des ersteren liess sich letzterer
im Jahre 19 0 1 wieder oberhalb der Mündung des Kaso nieder.
Die Dörfer an den Nebenflüssen wurden von den Sörawakischen
Dajak verschont, so z. B. dasjenige am Howong unter A mun L irung
und das am Penaneh unter Kaja, dem Bruder A mun L iru ng S.
Die Bewohner des Hauses an der Mündung des Tjehan konnten
noch, bevor ihr Haus verbrannt wurde, flussaufwärts flüchten und setzten
sich weiter oben an der Mündung des Pakate fest, wo sie noch
1898 unter dem Häuptling P a r en lebten. Seit der Zeit wohnen sie
aber näher an der Mündung des Tjehan, um Vorbereitungen für den
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EUO TINQGANG, 7 KEHAD Mfe-fe,
Kajanfrau vom oberen Mahakam, Mutter von drei Kindern, etwa 26 Jahre alt. Kajanfrau v.om oberen Mahakam, Mutter von drei Kindern. SO Jahre alt.