dung des Danum Parei; letzterer kommt nur bei niedrigem Wasserstande
zum Vorschein.
Auch die steinernen Gerätschaften und Tempajan, die beim Fällen
der mächtigen Wälder am Blu-u gefunden wurden, sind wahrscheinlich
diesen Stämmen zuzuschreiben. Als lebende Beweise ihres Bestehens
können die zahlreichen Sklaven der Mahakamstämme gelten, welche
alle in den damals geführten Kriegen erbeutet wurden. Die Ueber-
lieferung ihrer Herkunft ist den Sklaven noch wohl bekannt und sie
bleibt ihnen unter den Kajan auch bewusst, da diese ihre Sklaven
in p-rösserer Abgeschiedenheit halten als die 0 o anderen Stämme. Sie
fühlen sich grösstenteils noch fremd unter den Kajan, obwohl sie, mit
Ausnahme einiger später geraubter Sklaven, alle im Stamme geboren
sind, und folgen ihren eigenen Sitten, indem sie z. B. noch Hirsche
und wilde Rinder essen.
Unter den Long-Glat sind die meisten Sklaven durch Heirat in den
Stamm aufgenommen worden. Eine von dort gebürtige intelligente
Sklavin, Uniang Pon, die viel gereist war, erzählte mir, dass man
die Sklaven, ihrer grossen Anzahl wegen, unter die Stämme unterhalb
der Wasserfälle verteilt hatte, da sie sonst den Bahau hätten gefährlich
werden können.
Wie gross der Einfluss der Sklaven bisweilen gewesen ist, erkennt
man daraus, dass die Kajan, die früher, nach eigener Angabe, Busang
sprachen, sich jetzt des kehob Pin (Sprache der Pin) bedienen, eines
Dialektes des Busang, der durch die Sklaven verändert worden ist.
Die Bahau zogen auf verschiedenen Wegen und zu verschiedenen
Zeiten zum Mahakam, der sie, der Ueberlieferung nach, durch seinen
grossen Fischreichtum angelockt haben soll.
Die Ma-Suling und Ma-Pagong zogen mit denjenigen, die jetzt am
Mendalam wohnen, aus dem Apu Kajan zuerst zum Njangejan und
teilten sich erst dort. Sie zogen teils zum Mendalam, teils zum Mahakam,
wo ihnen das grosse Kalkgebirge, in dem sich der Batu Matjan,
Batu Ulu und Batu Brok erheben, lange Zeit zum Wohnplatz diente.
Auch die anderen Bahaustämme, die jetzt bei den Long-Glat leben,
hielten sich ursprünglich dort auf. Die Batu-Pala haben ihren Namen
noch vom Batu Pala, dem kleinen Kalkplateau am Mörase in der
Nähe des Batu Situn, von wo die Long-Glat sie zwangen, zum Mahakam
herunterzuziehen.
Die Kajan dagegen kamen vom Apu Kajan längs dem Boh herab,
unter Anführung des Häuptlings K w in g I r a n g , der nach seinem Tode
den Beinamen S i n g a M e l ö n erhielt. Sie fuhren den Mahakam hinauf,
bis zu dem Lande, in dem sie jetzt noch wohnen. Seit der Zeit wurden
sie von sechs Häuptlingen regiert, also dauert ihr dortiger Aufenthalt
noch nicht länger als 150 Jahre. Gleichzeitig mit ihnen zogen noch
viele andere des gleichen Stammes aus dem Apu Kajan fort. Nach
ihrer Ueberlieferung hatten sie sich, um über einen Fluss zu gelangen,
eine Brücke gebaut. Als die Vordersten das andere Ufer erreicht hatten,
bemerkten sie einen Hirsch (pajo) und begannen: „pajo, p a jo " zurufen.
Die Hinteren verstanden jedoch: „ajo (Kopfjagd), a jo " und erschraken
darüber so sehr, dass sie die Rotangtaue, an denen die Brücke befestigt
war, durchschnitten, worauf diese in den Fluss fiel. Darauf
kehrten sie für immer nach dem Apu Kajan zurück und Hessen die
anderen allein zum Mahakam ziehen.
Die Long-Glat wanderten aus dem Apu Kajan am Ende des 18.
Jahrhunderts unter dem Häuptling D in g aus. Streitigkeiten mit anderen
Stämmen zwangen sie zum Auszug; wahrscheinlich liegen allen anderen
Auswanderungen die gleichen Ursachen zu Grunde.
Auch die Long-Glat folgten dem Boh, aber sie lebten längere Zeit
an der Mündung {bong), des Glat- nach dem sie auch ihren Namen
tragen. Von hier aus zogen sie zum Mahakam hinunter und Hessen
sich an der Mündung des Njiän nieder, von wo sie durch eine Kriegsbande
unter dem Häuptling D in g aus Long Howong, am mittleren
Mahakam, vertrieben wurden. Eine Frau hatte hierzu die Veranlassung
ogr eogfeben:
Darauf zogen die Long-Glat, unter Anführung der beiden Brüder
I b a u und L e d ju über die westlichen Wasserfälle bis dicht an die
Mündung des Mürase. Diese beiden Brüder waren als Söhne des
früheren Häuptlings D in g noch im Apu Kajan geboren und spielten
am oberen Mahakam viele Jahre hindurch eine grosse Rolle. Noch
einmal mussten sie, wahrscheinlich infolge ihrer eigenen Uebeltaten,
bis zur Mündung des Sörata flüchten, wenigstens unternahm L e d ju
vom Sörata aus den grossen Kriegszug gegen die Turi (Taman), die
am oberen Kapuas wohnten. Sämtliche Stämme mussten sich ihm
ergeben. Er fuhr selbst den Kapuas bis Sömitau abwärts und verbrannte
unterwegs alle Niederlassungen. Auch unternahm er grosse
Züge nach dem Barito und oberen Kahäjan, dem mittleren Mahakam
und sogar nach dem Apu Kajan, wo er jedoch in der Nähe der