in einem sehr breiten Tal längs der senkrechten, nördlichen Wand des
Ong. Dia strömt. Das Tal wird nach Westen durch die Verlängerung
des Ong Dia Rückens abgeschlossen, der sich in nördlicher Richtung
bis zum Kalkgebirge ßatu Matjan hinzieht.
Nach zweistündiger Fahrt erreichten wir die Stelle, wo der Tasan
von Norden her m den Mgrase mündet, der hier um den südlichen
Abhang des Batu Situn eine Biegung macht. Etwas weiter oberhalb
der Mündung; fuhren wir unter dem Rotang hindurch, 'den L edju L i .
als Verbotszeichen qüer über den Fluss hatte spannen lassen.
Die- Flussgeister schienen uns unsere Freveltat nicht übel zu nehmen,
denn einer der Ma-Suling entdeckte an einer verbreiterten Stelle, wo
das Wasser ruhig strömte, einen grossen Fisch. Das Boot näherte sich
lautlos dem Tier und es gelang dem vorderen Steuermann, den Fisch mit
seiner Lanze zu spiessen. Das Schlachtopfer wehrte sich zappelnd und
tauchte unter, trieb aber, durch den Blutverlust geschwächt, bald wieder
an der Oberfläche und wurde mit Jubel in das Boot ,gezogen.
Weiter, oben drängt sich der hier nur 7 m breite Tasan zwischen
zwei senkrechten Kalkfelsen hindurch, deren Wände mit Algen, Moos,
Farren und anderen Pflanzen feuchter Standorte dicht. bewachsen sind.
In früherer Zeit durften die Bewohner dieser Gegenden den Tasan
nur bis zu dieser lobang belare (Höhle eines Donnergeistes) hinauffahren;
erst seit kurzem wagen sie sich weiter aufwärts. Auch jetzt fuhren wir
unter feierlichem Schweigen an dieser Stelle vorüber.
An dem kleinen Fluss Töre weiter aufwärts zogen die Ma-Suling
die Böte, in den Uferwald, während S o r o n g mit den Seinen den gleich-
mässig ansteigenden Rücken hinaufging, um nötigenfalls einen Weg
durchhauen .zu lassen. Ich folgte ihm langsam mit O b e t D e w o n g . Der
schwere und bejahrte Mann folgte nur mit Anstrengung, obgleich der
Rücken nicht steil und sehr breit war; da O b e t in jungen Jahren ein
bekannter Jager gewesen war, gab er sich jetzt alle Mühe, nicht
zurückzubleiben.
Bereits bald nach Mittag erreichten wir, auf einer Höhe von 800 m, den
Sattel, der unter dem eigentlichen Gipfel lag, und beschlossen, hier unser
Lager aüfzuschlagen, da wir weiter oben kein Trinkwasser finden würden.
S o r o n g hatte mit seinen Leuten bereits den Platz zwischen den
grossen Bäumen vom Unterholz 'befreit. Nachdem die Hütte zusammengestellt
worden war, blieb noch genügend Zeit übrig, um den
eigentlichen Gipfel auszukundsthaften.
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