im Laufe vieler Jahre hat überzeugen können, für die Ethnographen
besonders wertvoll ist.
In dieses neue Werk habe ich, soweit sie nicht in Fachzeitschriften
gehören, alle Resultate meiner Reisen in Mittel-Borneo aufgenommen;
desgleichen haben diejenigen Photographien der vorigen Reisen,
die ich für wissenschaftlich interessant hielt, auch ins neue Buch Aufnahme
gefunden. In die Reiseerzählung, die das Werk auch für Laien
geniessbar machen soll, sind noch Beobachtungen allerlei Art, die
anderswo keinen Platz fanden, und einige charakteristische Erlebnisse
meiner vorigen Reisen verflochten worden.
Zur Verzierung des Einbands wurden ausschliesslich dajakische
Muster verwendet. Die vordere Seite des Einbands ist mit den Randfiguren
eines Frauenrockes geschmückt, die hintere Seite und der Rücken
tragen Tätowiermüster.
Die Herausgabe des vorliegenden Werkes konnte in dieser Form
nur dank einer bedeutenden Subvention seitens des Kolonialministeriums
stattfinden. Diese Subvention ermöglichte auch eine Reproduktion
der Tafeln in Licht- und Farbendruck, durch welche erst die vom
ethnographischen Standpunkt wichtigen Einzelheiten der photographischen
Aufnahmen zur vollen Geltung gelangten.
Während meiner Arbeit habe ich von verschiedener Seite Unterstützung
genossen. In erster Linie fühle ich mich der „ Maatschappij
tot bevordering van het natuurkundig onderzoek der Nederlandsche
Kolonien” , die meine ersten Reisen veranlasste und mir gestattete,
die von ihr herausgegebene Karte von Borneo für dieses Werk zu
reproduzieren, zu Dank verpflichtet. Ferner spreche ich den Herren
Professoren Dr. A. E. J . H o l w e r d a und Dr. K. M a r t i n und Herrn
Dr. J. D. E . S c h m e l t z , die sich stets hilfsbereit gezeigt haben, besonders
aber Herrn Professor Dr. F. S c h w e n d in Stuttgart, der mir
durch seine Hilfe bei der Korrektur einen grossen Dienst geleistet,
hat, meinen • herzlichsten Dank aus.
L e id e n , Dezember 1 9 0 3 . Dr. A. W. N i e u w e n h u i s .
INHALT.
KAPITEL I. . . . . . . . .......................................................... : . . . . .
Erste wissenschaftliche Expedition nach Mittel-Borneo (1893— 1894) Pläne zu einem
zweiten Versuch einer Durchquerung Borneos von West nach Ost ¡Ä- Zweite Reise
(Februar 1896—Juni 1897) und deren Ergebnisse — Anlass zur Unternehmung der
dritten Reise (Mai 1898—Dezember 1900) — Ausrüstung gg- Dampfschiffahrt nach
Pontianak g Fahrt auf dem Kapuas bis Putus Sibau — Zustände in Putus Sibau.
K APITEL II. . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . .
Aufenthalt in Putus Sibau — Aussichten für die Mahakamreise — Besuch der Batang-
Lupar — Aufbruch nach Tandjong Karang — Einrichtung des Kajan Hauses —
Aerztliche Praxis unter der Bevölkerung — Vorbereitungen für den Zug nach dem
Mahakam 4 P Rückkehr nach Putus Sibau — Einkauf von Ethnographica und Krankenbehandlung
—- Verwundung eines Sibau Daj'ak Jgg Zurücksendung eines Jägers —
Besuche der Kajan — Usün in Putus- Sibau — Befragen der Vögel — Aufbruch
nach dem Mahakam.
K APITEL III.........................................................................................................................
Allgemeines über die Insel Borneo S Die Gebirge von Mittel-Borneo — Die Wasserscheiden
zwischen dem Mahakam und dem Batang-R&djang, Kajan und Barito I—
Geologie des oberen Mahakamgebietes —- Salzquellen Geologischer Charakter des
Apu Kajan — Aeussere Gestaltung Mittel-Borneos — Busch Vegetation — Meteorologische
Verhältnisse — Bewohner der Insel — Malaien und Dajak Pp Sesshafte
Stämme: Bahau und Könja — Nomadenstämme: Punan, Bukat und Bökötan — Herkunft
der Bahau und Könja — Legende vom Wasser und Feuer — Auswanderungen
und Vermischungen der Stämme — Organisation eines Bahau- bezw. eines Kajan-
Stammes — Geschichte der Mendalam Kajan —- Glieder eines Stammes : Häuptlinge,
Freie und Sklaven — Gegenseitige Verpflichtungen der Stammesglieder — Abstammung
des Häuptlings Akam Igau.
KAPITEL. IV. ........................................ .
Lebenslauf eines Bahau bzw. eines KajanH Geburt — Behandlung des Neugeborenen —
Kindertragbrett (häwäfß^-r- Verpflegung des Kindes — Erste Namengebung — Zweite
Namengebung — Namenänderungen — Das Kind bis zur Pubertät — Junge Männer
und Mädchen — Tätowierung — utang — Künstliche Verunstaltungen — Beschäftigungen
uncb Verkehr der jungen Leute — Mahlzeiten — Heirat — Stellung von
Mann und Frau|||- Erbschaft — Tod — Trauer — Kopfjagden.
Seite.
I— 22
23—42
43—68
69—95