nehmen i Theit 'Weihrauch , 5 Theife rad- Genkian- 10 Theife Krabhenpufver , und eine
Unze Peterfilien ; auch legt man diefes Pulver mit Honig emgeknetet auf die Wunde felbft.
Wenn man diefer Krabbe einen ihrer hinterften Füße in den Leib hinein t r e i b t f o
fiirbt fie gleich mit Zuckungen , eben fo auch r wenn man fie zwifchen die hohlen Punkte
mitten, auf dem Schilde. fchlägt. Wenn daher obige verzweifelte Schlange mit ihr ftreitet,
erhebt fie fick über die Hälfte von der Erde, und fueht mit ihrer Schnauze auf diefe fch wachen
Theife der Krabbe zu Soffen, weil fie fich dafelbfl den glücklichen Erfolg, verfprecheti
kann, und felbft dabey am wenigften Gefahr zu fürchten hat; daher Plmius fehr fchön
fagt: Callent in hoc etencia animcdia, ßhartque non ßta modo coimnoda, verum 8^ bofiium
adverßt norunt ß ta tela, norunt occaßonej», fartefque dimicc&tiäum imbelfcs. Lib. 38-
Man findet gemeiniglich , daß die Th rer e , welche in GefeH fehaft leben feh-wacher,
diejenigen aber y welche eine abgefonderte, umfierfchweifende Lebensart führen, viel verwegner
und ftärker find* Diefe Krabbe daher y fo bald fie an Älter und Stärke zunimmt,
fonderfc fie fich von ihres gleichen ab- Erft gehen (fie jungen Krabben haufenweife unter den
Sand y und auf die Felfett; bald darauf fangen fie an y fich um einige geraubte Infekten zu
zanken * und endlich wegen der oft wiederholten Beteiligungen* und Feindfchaften fondern
fie fich von einander ab y leben einfam und wild , in beftändiger Furcht vor ihres gleichen
und vor ihren ungleichen Feinden- Bey ihren Angriffen find die. Weibchen gewöhnlich weniger
fiegreich, als- die Männchen, welche daher auch wegen des mehrern Raubes fich mehr
zu mäßen und größer zu werden Gelegenheit haben.
Die GrauSamkeit, welche jedem Thiere anhängt, welches in der Wildheit gebohren
ifty oder in diefelbe geräth, zeigt fich wohl bey keinem Th-rere mehr, als bey diefer Krabbe
r indem fie fich nicht nur mit Feinden herumfchlägt, die viel mächtiger find , wie fie,
fondera fie b eißt, verftümmelt und zerftückt auch die kleinern und Schwächern ihres eigenen
Gefchlechts. Seite» wird man eine große Krabbe finden, die alle ihre Glieder vollkommen
gefund hatte- Und' wer ein graufames Schaufpiel zu fehen Luft hat y der darf nur viele diefer
Krabben in ein gläfernes Gefafs fetzen, und- fie unter das Waffer bringen, oder ein
Zvoeyt tr Ab f c h n i t t f
wenig dem Lichte ausfetzen, fo wird man bald ein graufames Metzeln der Augen, Arme,
FüiTe und Schaalen wahrnehmen. Und diefe gegenteilige Graulhmkeit ift zur Zeit der Paa-
rung noch viel heftiger, als bey der Speife. W . alte diefe Krabben vu einer auflerordent-
liehen Greife gelangen, da können fie dem Menfchen wirklich .gefährlich werden, So erzählt
D. Tehr nach dem Clufws:1 A afs Frmcißm Brack, da et Ao. i f e ; mit bewafneter Hand
auf die Krabben. Intel gegangen fey, fo fey er fogleich von Lolchen großen Beftien angegriffen
und gefteffen worden 4 doch will ich für die Wahrheit diefer Gefchichte nicht liehen. Endlich
fo ift bekannt, dafs man diefe, und keine andre Krabbe häufig an dem Hälfe des Bildnifies
der Diana von Epheüis. angehängt findet. Auch findet man eben diefe Krabbe auf einem Arm.
bande von Kupfer ausgegraben, welcher in dem fdteneh und -ltoftbaren Mufeo Hercalaneo
zu Portici aufbewahret wird. Einen noch großem Armband von gegoßener Bronze mit dem
Bildnifle diefer Krabbe findet man in dem Mufeo Farnefiano, in dein Köifigt Pallaft zu. Capo
di monte in dem Schrank voll Meiner Götzenbäder, und fo mögen noch mehrere anderswo
aufbewahret werden. Geßer filsubt: man habe das Bfld diefer Krabbe als, ein Symbolum
der Klugheit gebraucht; indem man es ihr zur großen Klugheit anrechnet, dafs fie zur Zeit
der abgelegten harten Schaale Ihre fohwachen Kräfte kennet, und fich defshalb verbirgt. Mir
ift diefe Erklärung nicht genugthuend; denn theiis befitzen auch allé übrige Arten von Krabben
eben diefe Klugheit, theiis ift diefes eih bloßer Naturtrieb, dem auch mehrere Thiere,
z. B. die Schlangen, Spinnen, und andre folgen. Wer viele und gelehrte Muthmaßungen
zur Auslegung diefes Symbolisieren will, der findet fie in Fridr. Vbaldînus yten Tbeil der
gruchißhm Akerthmner durch Gronovinm, pag. 47}. edit. Vaut, die man aber alle eher
auf das ganze Gefchlecht, als gerade auf diefe einzige Art »nsvenden kann.- So fagt er :
dafs fo wie die -Mythologen unter dem Bilde des Löwen die Sonne -erkannt hätten, fo hät-
ten auch die Ægyptier unter dem Bilde des Krebfes den Mond voigefteüet, aus der Ifrfache,
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Gefner T . III, de Aquatilibus pag. X8ï .