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■ •worden bin. Es wäre fchon Verdien«: genug, wenn ich auch nichts weiter
gethan, als dafs ich die fchon bekannten Krebsarten genau und richtig abgebildet,
die vielen verworrenen Citationen berichtiget, und die Synonymen
ergänzt hätte , welches in der That eine fehr verdrießliche Arbeit-ift. Allei«,
ich habe auch das Linneifche Syftem über zwey Drittel vermehrt, indem ich
nicht nur aus vielen feltenen und koftbaren 'Werken und Reifebefchreibua-
gen alles zufammengetragen habe, was diefen Gegenftand betrifft, fonder«
ich habe auch viele ganz neue Species hinzugefügt, welche bisher noch nirgends
befchrieben und noch weniger abgebildet find. Die Hülfsmittel, welche
-mir diele Arbeit erleichterten, find theilsmeine eigene Sammlung, die aus
60. bis 70. verfchiedenen Arten befteht, theils die grofismüthige Unterftützung
vieler Naturfreunde. Durch Vermittlung der Herren Chemnitz und Spengler in
Coppenhagen, habeich von einem gefchickten Mahler die in den Coppenhagen-
fchene Cabinettern befindlichen und mir fehlenden Originale mit vielen Koften
abmahlen latfen. Der Herr Prof. Fabricius in Kiel fchickte mir alle feine auf
feinen Reifen gefammelte Krebsarten, in Natura, die ich, fo wie die meini-
g en felbft auf das' genauefte gezeichnet, und ausgemahlt habe. Andre, z. E.
Hr. Spengler und Hr. Fuefsly fchenkten mir ihre Doubletten, felbft. zum Theil
alles was fie hatten, mit freündfchaftlichfter Grofsmuth. Nicht nur die- hiefi-
‘gen Naturfreunde erlaubten mir einen freien Gebrauch ihrer Bibliotheken,
fondern auch auswärtige fchickten mir die verlangten oft koftbaren Werke
auf ihre Kofteirund auf ihre Gefahr einer auf weitem Tranfport fo leicht zu
befürchtenden Befchädigung", von welchen ich den Herrn Amtmann Uonkeny
za Golm zu nennen mich nicht enthalten kann. Es hat zwar niemand mei-
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nen öffentlichen Dank gefordert, allein ich halte mich dazu verpflichtet, um
alle Naturfreunde zu einer folchen gemeinfchaftlichen und gegenfeitigen Unterftützung
zu ermuntern, die, fo wie die würdigfte Nachahmung der allgemein
wohlthätigen Natur, alfo auch das kürzefte und kräftigfte Mittel zu
Vervollkommung der Naturgefchichte ift.
Es würde mir leicht gewefen feyn, die in diefem W erk befchriebene
Krebsarten noch mit vielen zu vermehren, wenn ich alle diejenige hätte hinzufügen
wollen, welche ich in denen altern Schriftftellern, z. E. im Bellonius,
Rändelet, Gefner, Jonfton, und andern gefunden habe. Allein die Befchrei-
bungen find zu unbeftimmt, diefe Schriftfteller in Anfehung der Benennungen
fo widerfprechend und verwirret, dafs es beffer ift, diefe Arten fo lange
der Vergeffenheit zu übergeben, bis man durch Erblickung mehrerer Originale
im Stande ift, diefe Verwirrungen zu entwickeln. Ich habe daher auch
obige Werke nur fo viel genutzt, als ich in denfelben folche Arten gefunden
habe, wobey ich die Natur felbft vor Augen haben konnte, oder welche
in netiern Schriftftellern berichtiget find. Villeicht würde es auch vielen lieb
gewefen feyn, wenn ich von einer jeden befchriebenen Species eine Abbildung
gegeben hätte, um dadurch alle übrige zum Theil koftbare Werke entbehrlich
zu machen. Allein ich hätte alsdann vieles^abcopieren müffen, für des-
fen Zuverläfsigkeit ich nicht ftehen kann; und fo wie dem Naturforfcher
nicht damit gedient feyn kann, was nicht zuverläfsig ift, fo wird auch dadurch
mehr Verwirrung als Aufulärung verurfacht. Nur wenige Abbildungen
habe ich aus dem Riimph, Seba, Fenncmt, Pallas und aus einigen Reifebefchrei-
B bungen