Lauf iler Nerven leicht beobachten, wenn man Ge von den Häuten, worin Ge gehüllt find, zu
unterfcheiden weifs, fic mit Nadelfpitzen in die Höhe hebt, und in Waffer, welches man tropfenweife
darüber giefst, fchwimmen läfsr.
Die Leber hat den gröfsten Umfang unter den Eingeweiden. Sie hat die Geftalt eines in
unendliche cylindrifche Franfen zertheilten Körpers. Sie nimmt die ganze Höhle ein, die an den
Seiten des Magens ift, dehnt lieh aus, und befeftigt lieh durch ein Zollgewebe unter.und an der
Seite des Darmkanals; fic dringt allmählig in den Boden der untern Schale, und orilreckt fielt bis
an den Anfang des Schwanzes. Ihre Subllanz hat das Anfehen einer Malle kleiner gelber Körper,
die vermitteln einer andern Subllanz mit einander verbunden find; das Ganze ift von einer feinen
Haut eingefchlofl'en, welche diefem Eingeweide eigentliümlich ift. Ariftotela nannte diefs /»•*»»,
und hielt es alfo für Unrath. Es ift diefe Mafle eine glandelichte Subllanz, die in jedem Punkte
durch einen geheimen Mechanismus die Galle zubereitet, die ihre Natur nicht allein durch den
bittern Gefcbmack zu erkennen giebt, fondem auch dadurch, dafs fie mit Wülfer vermifchtfei-
fenartig ift.
Beym Weib.chen findet man nun nur noch die Gebärmutter, oder den Eyerftock, Diefe
ift im Anfänge'wie ein Cy linder; zuerft ift er durclifichtig und klein, nachher wird er größer,
färbt fich ro.th oder fchwarz, und hat zwey Aefte, wovon jeder durch jede Seite der Stirn über
der Leber geht. Diele beyden Cylinder gehen nach inwendig., vereinigen und verbinden fich am
Anfänge des Darmkanals; bald nachher trennen fie fich von neuen, und jeder derfelben fteigt bis
zur Hälfte der Höhle herab, welche die Rippen bilden. Hier vertieft er fich fo fehl-, daß er die
Fläche der untern .Schale dicht an dem Punkt berührt, wo die fleifchig-ten Answüchfe find, die f,
die Schaatn ift, Fig. 21. aa. Der.Zweig,, der fich gefenkt hat, Fig. 34. b. m. hebt fich wieder,
.oder der gefenkte Stamm fchiefst einen Zweig, cd, der fich neben dem Darmkanal bis an den
Anfang des Schwanzes erftreckt. Wo diefe beyden Eyerftöcke vereint durch cm herab finken,
hängen fie fich an einen grofsen ovalen .Körper n , welches eine mit einer gewiflen weiften gummiartigen
Subftanz angefüllte jßlafe ift, die in eben dem Punkte mit dem befchriebenen Stamm
des Eyerftoeks, fich unter der Oeffnung einer jeden Schaam endigt. Bey einigen Arten fehlt diefe
Blafe, bey diefen mufs der Zweig des Eyerftoeks in das Mufkclgewebe der Füfse dringen, um zur
Schaam zu kommen, welche eine runde Oeffnung an der Bafis des dritten Paares der Füfse ift.
Wenn die Eyer fchon ziemlich entwickelt find, .nimmt der Eyerftock bald eine Purpurfarbe,
bald eine braungelbe oder auch fchwarze Farbe an. Vor diefer Zeit ift er eine faft durch-
fichtige Schnür. Macht man mit der Spitze eines Meffers einen Einfchnitt, und bläfst mit einem
Röhrchen hinein, fo fehwellt die Schnur an, und wird ein hohler Cylinder. Die ganze innre
Fläche deffclben ift mit Franfen verfehen, die als Mafien fehl* durchfiehtigcr Bläschen erfcheinen,
welches die Eycr find. Diefe entwickeln fich, und geben dem Eyerftöcke die Farben. Die Bär-
mutter hängt an den Seiten des Magens, Fig. 35- bb. vereinigt fich in d in einen Körper, und
endigt fich alsdann in zwey Anhängfel in c. Die Eier in derfelben find wie,Bläschen, von dunkler
Farbe, mit einem Ringe umher, der die Schaale anzeigt; ihre Geftalt ift bald oval, bald rund;
Fig. 36. zeigt folche an mit der zwifchen ihnen zerriffenen Haut des Eierftocks, Diefe Eier können
nur bis zu einem gewiflen Grade der Entwickelung in der Gebärmutter bleiben, weil fie ihre
völlige Entwickelung erft aufserhalb des Körpers Erhalten, wo die Schaalen verhärten, und die
innre Subftanz fich fu kleinen Krebfen organifirt. Der Kanal, durch. welchen die Eier aus dem
Körper gehen, befteht aus zwey Zweigen des Eierftocks, die fich fenken, um die fleifchigen Aus-
wiichfe in der Bauchhöhle oder die Schaam zu berühren. Diefe äufseren Geburtsglieder find entweder
mit einer Klappe bedeckt, oder von einer.Haut verfehl offen; jene mufs zur Zeit der Geburt
• fich in die Höhe heben, diefe aber zerreißen. Ift gleich die Oeffnung enge, fo können doch die
Eier, die jezt noch weich find, leicht heraus treten. Wenn die Mutter die Eier gebärt, find fie
noch nicht befruchtet, deswegen find die Jungfernhäutchen noch ganz, zerreißen nun aber, und
-heilen nachher wieder zufammen. So wie die Eier ans die Gebärmutter kommen, hängen fie fich
an die Bartfafern des Schwanzes, und find mit einer klebrigten Materie umgeben, die fie mit aus
der Gebärmutter bringen; fie zieht im Waffer in Fäden, die fich um die Haare des innren Arms
der Schwanzfüfse wickeln; Fig. 37. Die ganze Eiermaffe, die an diefen Füfsen befeftigt ift, wird
fo wohl vom äufsern Arm derfelben als auch vom Schwänze befchüzt; Die klebrigte Materie und
auch die Schaale des Eies verhärtet fich, bleibt aber doch durchfichtig; das Wachsthum des Eies