
 
		Es  giebt  von  diefer  Krabbe  zwey  Arten,  die ich  wegen  ihrer  großen  Aehniiohkeit  nicht  
 gern  für  zwey  verfchiedene  Species  halten  mögte.  Die  eine  ift  die  kleine  und  von  mir  ab-  
 gebildete  Art.  Der  Schüd  ift  eyrund,  platter,  wie  bey  der  vorigen  Abtheilung,  Die  Ober,  
 fläche  hat  in  der  Mitte  Erhöhungen,  an  den  Seiten  Vertiefungen,   und  ift  mit  Höckern  und  
 Körnern  dicht  befetzt;  nur  feil  in  der  Mitte  ftehen  zwey  glatte  bläuliche  Flecke,  wie  kleine  
 Spiegel.  Die  Stirn  hat  zwey  fehr  ftarke  Stacheln,  welche  fo,  wie  aUe  übrige Dornen,  ja  der  
 ganze  Schild  mit  gelben  gekraüfelten  Haaren  befetzt  lind.  Die  Augenhöhlen  erweitern  fich  
 oben  in  eine  lappenformige  Rundung,  die in  einen  gekrümmten Dorn  auslaüfl.  Unter  derfel-  
 ben  ftehen  die  Augen,   weit  aus  einander,  nicht  nach  vorne  zu ,  fondern  ganz  feitwärts  ge-  
 richtet;  ihre  Strucktur  ift  etwas  verfchieden,  und  die  Stielchen  find  lang  und  behaart.  Unter  
 den  Augenhöhlen  Hebt  ein  ftarker Dorn,  zwifchen  welchem  und  der  Stirn  das  erfte Paar  Fühl,  
 hömer  eingelenkt  ift.  Der  Seitenrand  ift  etwas  aufgeworfen!  auf  demfelben  ftehen  6  ftarke  
 Dornen,  noch  ein  .kleinerer  zwifchen  dem  erften  diefer  Dornen  und  der  lappenformigen  Erweiterung  
 ;  und  zwey  kleine  dicht  über  den  Schwahz.  Die  Scheeren  find  lang;  die  Arme  find  
 rund,  und  haben  auf  der  Oberfläche  fpitzige  Körner;  die  Hände  find  lang  gedehnt!  von  
 gleicher  Größe,  cylindrifch,  die  Finger  inwendig  ganz fchwaeh'  gezahnt.  Die  8  Füße  haben  
 runde  Glieder,  und  find  zwar  glatt,  aber  überall  mit  gelben  kraufen  Haaren  befetzt;  das  
 hinterfte  Paar  ift  fehr  viel  kürzer.  Ihre  Eyer  find  roth,  knallen  im  Feüer,  und  führen  ftark  
 ab,  daher man  fie  nicht  eßen  mufs.  Ihr  Fleifch  ift  weich  und  fiifs.  Die  zweyte  Art  ift  von  
 Seba  tab.  XXIL  fig.  z.  3.  fehr  gut  abgebildet,  daher  ich  fie,  um  nicht  die  Kupfer  anzuhaü-  
 fen,  nicht  noch  einmal  nach  der  Natur  habe  abbilden  wollen.  Dem  erften  Anblick  nach  
 fcbeint  fie  zwar  von  der  etften  abzuweichen,   welches  aber  wohl  nur  ihrer  Größe- wegen  
 kommt,  wodurch  fich  die  einzelnen  Theile  oft  etwas  verändern.  Alle  wefentliche  Stücke  hat  
 fie  mit  der  erften  gemein,   aber  fie  ift  fehr  viel  größer;   die  Länge  des  Bruftfchildes  hat  wohl  
 8 Zoll,  die  Dornen  find  etwas  ftumpfer,  die  Körner  auf  der  Oberfläche  find  kleine  Spitzen,  
 die  blauen  Spiegelflecke  fehlen ,   auch  findet  man  überall  nichts  von  den  gelben  gekraüfelten  
 Haaren,  vielmehr  ift  fie  überall  rein  fleifchfarbig;   die  Arme  haben  kleine  fpitze  Dornen, 
 Zwey t er  A b f c h n i t t .   21? 
 und  die Füße  braune Kornartige  Klauen.  Alle  diefe Verfchiedenheiten  können  aber  leicht  durch. 
 den  mehrern  Wachsthum  verurfachet  werden» 
 109.  D ie   Bärenkrabbe.  Cancer  urßts. 
 Muß  Herbß.  Cancer  thorace  ovato  fafclculato  hirfutißrmo,  chelis  lrevibus. 
 Tab.  XIV.  Fig.  8«. 
 Herr.  Baut,   hat  diefe  Krabbe  aus  der  Südfee  mitgebracht.  Sie  ift  eigentlich  überall  
 durch  braune  zottigte  Haare  rauh;  damit  man  aber  ihre  eigentliche  Geftalt  beßer  erkennen  
 könne,  habe  ich  vom  Rückenfchilde  diefes  rauhe  W e n   abgekratzt,  und  denn  findet  man  
 die  Farbe  fehmutzig  weifsgrau,  -mit  braunrothen  unordentlichen  Flecken,  Die  Stirn  hat  zwey  
 ftumpfe,  breite  Spitzen,  Die  Seiten  haben  acht  bis  neun  ftumpfe  Zähne,  von  denen  immer  
 3  und  3  feil  an  einander  hangend  find.  Der  Schild  felbft  ift  eyrund,  voUer  kleiner  und  gröf-  
 ferer  Knoten,  welche  im  natürlichen  Zuftande  mit  langen  büfchelförmigen  Haaren  überzogen  
 find.  Die  Scheeren  haben  keine  Haare;  die  Arme  find  rund,  und  haben  oben  drey  Dornen.  
 Der  Daumen  hat  <imn  Zahn.  Die  acht  Füße  find  rund,  die  Klauen  fpitz  und  hornartig,  und  
 alles  voll  fteifer  brauner  Haare.  .Die  aüßern  Fühlhörner  find  etwas  länger,  wie  gewöhnlich;  
 und  die  Glieder  derfelben  an  den  Spitzen  mit Haaren  befetzt. 
 n o .   D ie   Hornerfchnautze.  Cancer  cormtus. 
 Linn.  Syft.  Nat.  4;.  C.  thorace  aculeato,  roftro  fpinis  corniformibus  barbatis,  ma. 
 nibus  rotundatis.  Muf.  Lud.  Ulr.  445. 
 Fabric.  Syft.  Ent.  407.  41.  Spec.  Inf.  jo4.  45, 
 Fonkael  Defer.  An.  48.  An  Gallorum  renaife  de  la  met? 
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