
 
		welches  mit  der  Rumphifchen  Befchreibung  übereinkommt;  Pallas  hätte  daher  nicht  To  ganz  
 ■ zuverläfsig  beftimmen  füllen,  dafs  allezeit  die  rechte  Scheere  gräffer  wäre.  Auf  dem  Rücken  
 wird,  wie  Rumpb  richtig  .anmerkt,  durch  .vertiefte  Linien  ein  H  gebildet,  und  unter  dem-  
 felben  flehen  noch  s  vertiefte  röthliche  Punkte,  beydes  ift  in  der  Abbildung  des  Pallas  etwas  
 undeütlich.  Die  natürliche  Farbe  derfelben  in  den  Cabinettern  ift  braungelb  etwas  fcheckig.  
 Rumpb  fagt  von  ihr,  fie  fey  eßbar,  habe  viel  Fett,  und  vergrabe  floh  in  den  Sand. 
 v^'er  kann  begreifen,  warum  diefes  Thier  allemal  nach  dem  Untergang  der  SonRe  haufenweife  
 aus  dem  Meer  ans  Ufer  fpringt,  und  warum  um  eben  diefe  Zeit  die  Delphine  und  
 fliegende  Fifche  floh  über  die  Fläohe  des  Waffers  emporheben.  Sie  alle  haben  vermuthlich  
 einerley  Triebfeder,  die  uns  aber  unbekannt  ift.  Als  ich,  erzählt Haffelguift,  an  einem  Abend  
 zwey  Stunden  lang  dem  Ufer  folgte,  fo  hatte  ich  beftändig  das  Vergnügen  zu  fehen,  wie  
 diefer  kleine  Krebs  bey  hunderten  aus  dem  Meer  ans.Ufer  lieft  Ich  erhafchte  einige,  um  zu  
 fehen.,  ob  Ge  etwas  zur Nahrung  trügen,  aber  ich  fand  nichts.  Keine  Kreatur  kann  auf  ihren  
 Füllen  fo  gefchwinde  laufen,  als  diefe.  In  dem  Augenblick,  da  man  fie  5  bis  4  Ellen  
 weit  vom Ufer  entfernt  Geht,  lieht man  fie  um wenden,  und  wieder  zurück  feyn.  Sie  fcheint  
 »ehr  zu  fliegen  als  zu  laufen. 
 Die  Abbildung  Tab.  L  Fig.  8.  9-  ift  nach  der  Natur. 
 2-  D ie   Hundskrabbe.  Cancer  canimis. 
 Biefes  ift  nun  eine  andre  vom Ritter  nicht  angeführte Hundskrabbe,  von  welcher  Rumpb  
 fagt,  dafs  fie  der  vorigen  fehr  ähnlich  fey:  die  Kennzeichen  aber,  welche  er  von  ihr  an-  
 giebt,  find  doch  zu  fehr  von  den  vorigen  verfchieden,  als  dafs  fie  eben  diefelbe  Art  feyn  
 könnte,  zumal  da  das  eigenthümliche  der  Fühlhörner,  was  obige  hatte,  bey  diefer  nicht  bemerkt  
 ift.  Und  da  ich  bey  dér  vorigen  die-'Linnéifche  Benennung  beybehalten,  fo  mag  nun 
 diefe  die  eigentliche  Hundskrabbe  feyn.  Rumpb  befchreibt  fie  folgender  Geftalt r  Sie  Ift  zwey  
 Zoll  lang,  etwas  weniger  breit,  etwas  viereckig,  nach  hinten  zu  fcfimaler,  dick  von  Leib,  
 mit  glatten  Ecken,  lebend  fchwarzbraun,  gekocht  röthlich.  Acht  Fülle,  wovon  die  zwey  
 vorderften  Glieder  haarig  und  an  den  Ecken  gezackt  find.  Die  Angen  find  am  vordem  Ende  
 roth  mit  weift  umgeben,  und  an  der  Seite  des  Schildes  ift  fie  auch  weifslich.  Die  Scheeren  
 find  kurz,  dick , und  ftark,  oben  glatt-  Die  Zangen  weifs,  die  linke  ift  an  dem  Weibchei*  
 gröffer als  die  rechte.  Am  Kopf ift  fie  auch  glatt,  mit  einigen,  kenntlichen Haaren,  and  der  
 Mund  wird  an  jeder  Seite  mit  2  breiten  Pfoten  bedeckt. 
 Der  Bauch  ift  glatt,  und  bedeckt  fehr  viel Fleifch  und  vomemlich  viel  Fett  unter  dem  
 Eyerftock;  auf  der  Bruft  hat  fie  einen  Fleck  von  kleinen. Haaren,.  wie  Sammt.  Sie  hält  Geh  
 fowohl  auf  dem  Lande  als  im  Waffer  auf,  doch  am  meiften  unter  den  Klippen,  und  wenn  
 man  ihr  zu  nabe  kommt,  verbirgt  fie  fich  in  den  Sand.  Sie  lauft  fehnell  und  ift  efsbar,  doch  
 wird  fie  nicht  fo  geachtet,  wenn  fie  fich  lange  auf  dem  Lande  aufgehalten  hat,  als  wenn  
 man  fie  bey  abgelaufenem  Waffer  unter  den  Klippen  findet.  In  den  Scheeren  hat  fie  folche  
 Stärke,  daß  fie  eine  Kanarytmfs- aufknacken  kann.  Sie  klimmt auch  auf  den  llalappusbastm,   
 und  weift  ihre  Nüffe  abzuwerfen,  die  fie  nachher  durchbohrt,  und  den  Marks  herausholt.  
 Sie  macht  hohle  Gänge  unter  die Wohnhaüfer,  da  fie  dann  des Nachts  anskriecht,  und  einen  
 großen  Lerm  macht.  Sie  kriecht  auch  nach die Hühner,  fafst  fie  bey  die Püffe,  und  fchleppt  
 fie  in  ihre  Höhle,  daher  man  oft  des  Nachts  in  den  Hühnerhaüfem  ein  gewaltiges  Geraffel  
 hört.  Wenn  man  heifs  Waller  in  ihre  Höhlen  gieß t,  fo  muffen  fie  heraus. 
 Auf  unbewohnten  EHanden,  infonderheit  auf  Lujjapiujoe  find  diefe  Hühnerkrabben  fehl  
 grofs,   haben  ein  dickes  gewölbtes  Schild,  rauhe  eine  Hand  lange  Scheeren,  wovon  das  vor*  
 derfte  Glied  rund  und  gekörnert  ift,   halten  fich  gröltentheils  auf  den  Pandängftraüchen  au f,  
 und  find  nicht  eßbar.