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 genauere Unterfuchung  der Zeugungsglieder  zwingt mich,  dies zurückzunehmen.  Denn da die  
 TheUe,  die man fünft für das männliche  Glied hielt,  ihrer  ganzen Bauart  nach daffclhe  nicht feyn  
 können, weil an derselben  gar keine Oeffnung zum Ausläßen  des Saamens zu finden ift,  und folge 
 t ,  fie vermuthlich blofs zum fefthalten bey  der Paarang dienen,  fo Hl auch wohl  nicht leicht  eine  
 eigentliche Paarung möglich.  Schon Arifloults vermuthet dies,  da  er Tagt:  „die Krebfe begatten  
 fich  miteinander  von  vorne ,'  indem  fie  die  mit Borften  verfehenen Schwänze  an  einander  legen.  
 Zuerft  fteigt  das  Männchen  von  hinten  hinauf;  dann  legt  fich  das Weibchen auf die Seite,  aber  
 keiner fenkt irgend einen Theil in  den andern.“   Wenn Groß in feinem überfetzten Plinius fegt:  
 die  Krebfe  begatten  fich ,nit  dem Munde,  fo  verräth  dies  eine  grofse  UnwilTenheit  des  Ueber-  
 fetzers,  da  die  Meinung  des  Plinius  nur  ift,  mit  dem  Vordertheil  des  Leibes,  oder  von  vorne.  
 Man  findet  beym Männchen  keine  weitere  eigentliche  Zeugungsglieder,  als  die Warzen  an  der  
 Balis des lezten Fufspaares,  die höchftens nur zum Ansfpritzen  des Saamens gefchickt  find.  Dies  
 kann aber nur dann erft die Eier befruchten,  wenn fie den  Leib der Mutter  verlaßen  haben,  und  
 an den Schwanzborfteu hangen,  da  dann  ihre  weiche  zarte Schaale  von  dem  Saamen  des Männ-  
 eben  benetzt  wird.  Bey  den Langgefchwänzten Krebfen hat dies  fchon Arißoteks,  nachher Por-  
 am und mehrere  beobachtet,  fo  wie  diefe Befruchtung aufserhalb des Körpers auch bey den Amphibien  
 nichts  ungewöhnliches  ift.  Man  findet  zu  dem Ende  die  Krabben bey völliger Meeres-  
 ffille  im Frühling  und  Sommer  oft  in  denen  mit Meergrjs  bedeckten Bufen  umhertreiben,  fich  
 aufrichten,  die  Arme  ausbreiten,  die  Männchen  umarmen  die.Weibchen,  und  Beyde  hangen  
 Bmft  gegen  Brüll  an  einander  feil.  Zieht man  fie  in  diefer Steilung  heraus,  fo  lieht man kein  
 Glied des Männchen,  das in  die Vulva des Weibchen  gefenkt wäre,  auch nicht  die oben  erwähnten  
 Krallen am Schwänze des Männchen,  aber wohl,  dafs das Männchen  mit denfelben dos Weibchen  
 feil  hält.  Freilich  findet  man auch  wohl  Krabben  an  einander  hangen,  von  welchen  das  
 Weibchen  keine  Eier  unter  dem Schwänze  hat;  dies kann aber vielleicht  der Wolluft wegen von  
 Seiten des Männchen gefchehen. 
 Zergliederung  der  halben  Langfchwänze, 
 Die Zergliederung diefer Krebsarten ift mit fehr vielen Schwierigkeiten verbunden.  Denn  
 theils find  fie fo  äufserft  feiten,  dafs man fie nicht gern zerbricht,  und fie auch feiten völlftändig 
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 erhält  weil fie äufserft zart  und zerbrechlich  find,  tbeils find  die einzelnen Arten  fo  verfchieden  
 unter  fich,  dafs  man  fall  nichts  allgemeines  von ihnen fagen  kann.  . Ich werde  dlfo nur die bey-  
 den  Hauptarten,  den  C.  dorfipes  und  emeritus  in  fo  weit  zergliedern,  als  es  fich  bey  trocknen  
 Exemplaren thun lutst. 
 Auf Tab. 45,  Fig.  I ,  habe ich vom  C, dorfipes  die Stirn  mit  feinen Attributen  etwas ver-  
 gröfsert vorgeftellt.  Der Vorderrand des Schildes hat  in der Mitte einen  halbcirkelförmigen  Aus-  
 fchnitt a,  der  in  der Mitte  einen Zahn  hat.  Die Seiten  des Vorderrandes find ungemein  zierlich  
 mit  feinen  Zähnchen  befetzt,  bb,  unter  welchen  lange  Haare  liehen.  Unter  dem  Ausfchnitte  
 liehen  die Augen  auf fchaligten  Scheiben;  diefe  find  beym Männchen  fehr breit,  an der  innren  
 «eite grade,  an der äufseren  abgerundet;  oben laufen fie in eine  ftumpfe Spitze  aus.  Die Augen  
 fclblt  find  nicht,  wie  gewöhnlich,  kuglich,  fondern  nur  kleine fchwarze Punkte,  die  oben  auf  
 der  Spitze  liegen.  Beym Weibchen  find  die  Augenlliele  fchmaler  und  pyramidalifch,  Fig.  2.  
 ;Neben  den  Augen  liehen  die  innren  Fühlhörner;  diefe  find  fehr  grofs,  Fig. 1 ,  ddj  fie  haben  
 drey breite  grofse Glieder,  und  eine  lange  geringelte  Borfte,  die  auf beyden Seiten  mit  lleifen  
 Haaren befetzt ift,  fo wie  auch der innre Rand der unteren Glieder.  Die  äufseren Fühlhörner  ee  
 liehen  ganz  aufserhalb  an  den  Seiten;  diefe  haben  unten  zwey  grofse Glieder,  und  dann  zehn  
 kleinere,  die immer fchmaler werden,  wie die Fühlhörner vieler Käferarten,  Die Scheeren,  Fig. 3.  
 find  feltfam;  fie  beftehen  aus  drey  ganz  platten  Scheiben,  die  innerhalb  etwas  ausgehöhlt  find,  
 aufserhalb  ein  wenig  gewölbt,  und  mit  einigen  erhobenen  gebogenen  Linien  blumicht  geziert.  
 Das  dritte Glied  oder  die  eigentliche Hand,  ift  am breiteflen,  -fall herzförmig;  am innren Rande  
 mit  langen Haaren  befetzt,  und  oberhalb  ift  dafelbft ein krummer  glatter Finger eingelenkt.  Es  
 haben alle Arten diefer Familie nur drey eigentliche Fufspaare.  Bey  diefer  Art  haben  diefe  Füfse  
 vier  platte  fcheibenähnliche Glieder;  ihre  Geftalt  ift  aber  bey  jedem  Fufspaar  verfchieden,  welches  
 aus  ihrer Abbildung  am  bellen  erkannt werden  kann;  Fig. 4 ift  ,ein  Vorderfufs,  Fig.  5  ein  
 Mittelfufr,  und  Fig.  6  ein  Hinterfufs.  Der Schwanz,  Fig.  7 ,   beileht  aus  fechs  Gliedern;  das  
 erfte Glied  ift  das breitefte  und  länglle;  das  zweyte  ift  ein  wenig  fchmaler  und viel kürzer;  das  
 dritte  ift  noch  kürzer,  und  noch  ein wenig  fchmaler;  das vierte  ift zwar langer,  aber  nur ganz  
 fchmal;  das  fünfte  nimmt  an  Länge  und  auch  oberhalb  an Breite  zu;  an  diefem  ift  ein kleines 
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