
 
		27.  D e r  Pümewächter.  Cancer  phmophylax. 
 Linn.  Syft.  Nat.  2:  1059.  C.  thorace  orbiculato,  insequali*,  ciliato,  pcdibus  dt>r-  
 falibus  quatuor. 
 Ejufd.  Amoen.*  Acad.  6.  4M*  9 h 
 Fabric.  Syft.  Ent.  402.  12. 
 Ejufd.  Spec.  Ini'.  Tom.  I.  pag,  498.  u* 
 Rumpb  Muf.  cap.  25. 
 Vofmaer.  Noto-Gaftopus  in  den  Memoir cs  de Math.  &   de' Pbyf  preß  ä  ? Acad.  Roy.  
 T.  IV. 
 Rondel,  pag.  $69. 
 Gejher  de  Aquatil.  pag.  187.  Cancer  parvus. 
 Jonßon  Exfangu.  p.  50.  Tab.  7.  Fig,  3. 
 Sachs  Gammarol.  Tab.  6. 
 Onomatol.  hift.  nat.  T.  2.  pag.  $13. 
 Tab.  II.  Fig.  27. 
 Die  Befchreibungen,  welche  man  von  diefer  kleinen  Krabbe  giebt,  ftimmen  nicht  mit  
 einander  überein;  es  fey  nun,  dafs  bloffe  Abweichungen  dies  verurfachen,  oder  dafs  es  würk-  
 lich  mehrere  befondere  Arten  hievon  giebt,  welche  noch  nicht  hinreichend  bekannt  und  mit  
 einander  verglichen  find;  ja  es  fcheinen  fogar  einige  fie  mit  den  weichgefchwänzten  Krebfen  
 zu  verwechfeln. 
 Der  Linneifcbe  Pinnewächter  ift  rund,  etwas  rauhhaarig,  ungleich,  und  die  zwey  
 letzten  Paar  Fülle  flehen  auf dem  Rücken,  die  Scheeren  find  grade,  und  haben  an  der  Seite  
 drey  Punkte. 
 Einen  andern  Pinnewächter  befchreibt  Forskael,  von  dem  er  nicht  weiß,  ob  er  eine  
 Varietät des  vorigen,  oder  eine  andre  Art  ift;  er  hat  eine  braune  ins  blau  fallende  Farbe,  
 und  die  Finger  der  Scheeren  find  unten  mit  ftarken  Borften  hefetzt;  die  Hände  find  etwas  ein-  
 Werts  gekrümmt,  und  haben  obige  drey  Seitenpunkte  nicht.  Er  rechnet  auch  noch  einen  an.  
 dem  hieher,  den  qr  Cußos  nennet,  welches  aber  ein fanggefchwänzter  Krebs  11t 
 Der  Rumpbifcbe  Pinnewächter  ift gemeiniglich  fo  lang,  wie  zwey  Glieder  eines  Fingers,  
 weich  und  dünne  von  Schaale;  gemeiniglich  feurig  roth,  mit  weiften  Punkten  geftippelt,  
 oft  auch  hellblau  und  halbdurchfcheinend,  wfe  Eisr  An  jeder  Seite  flehen  drey  dünne  Füffe,  
 und  nahe  am  Munde  noch  zwey  kleinere.  Die  Scheeren  find  vorne  fehr  fpitz,  fcharf,  und  
 krümmen  fich  ln  eine  Klaue,  womit  er  fcharf  kneipt,  fo  dafs  er  lieh  lieber  die  Scheere  ab-  
 reiften  llfst,  als  .dafs-er  loslaften  feilte.  Den  Schwanz  krümmet  er  unter  den  Bauch,  wie  
 alle  Krabben.  An  denselben  fitzen  Meine  Hoffen ,  wJmit  er  die  Eyer  bedeckt.  Man  findet  
 ihn  niemals  blos  für  lieh,  fondem  allezeit  in  der  Pinna,  oder  Cbama  Doch  findet 
 man  allezeit  -nur  einen Wächter  darinn,  der  fein  Haus  nicht  verläßt ,*  fo  lange*die  Schnecke  
 lebt,  fo  bald  fie  aber  todt  ift ,  zieht  er  auch  aus  feiner  Wohnung  aus. 
 Der Pinnewächter  des  Sondelet,  Geßur  und  Jonßon  ift  To-groß  wie  eine  kleine  Bohne,  
 überall weiß.,  auffer  daß  der  Schild  vorne  in  der  Mitte  etwas  ins  röthliche  fällt.  I 
 •Von  der  Erzeugung  und  Lebensart  diefes  Thieres  wird  viel  fabelhaftes  erzählt.  Scho«  
 ■ ArißvUkt  zeugt ,"fos  entftehe  aus  eben  dem  Saamen,  woraus  die  Schnecke  ihren  Ürfprung  
 habe;  fie  hänge  fich  an  das  Maifi  der  Schnecke,  und  wachfe  zugleich  mit  ihr;  welches  aber  
 fchon  Vtfner  mit  Grunde  Bezweifelt.  Das  merkwürdigfte,  was  man  von  diefer Krabbe  erzählt,  
 ift:  daß  fie  der  Pr«««  zur  Erhaltung  des  Lebens  beförderlich,  ja  felbft  unentbehrlich  fey.  
 Denn  fie  gebe  derfelben  durch-  ihr  fanftes  Zwicken  fogleich  Nachricht,  wenn  etwas  zur  Nah.  
 rung  dienliches  in  die  offenftehenden  Thorflügel  ihres  gemeinfchaftlichen  Haufes  herein  gekom.  
 men,  damit fie  diefelben  zugleich  zufchli'effen  könne;  da  fie  denn  die  erhafchte  Beute  freund,  
 fchaftlich  unter  einander  theilen.  Und  eben  fo  gebe  auch  die  Krabbe  durch  ihr  ftärkeres  Zwicken  
 ihr  zu  erkennen,  wenn-ein  gefährlicher. Feind,  etwa  eine  Sepia  in  der  Nähe  fey,  damit 
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