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denheit der Krebsart felbft. Bey der Befchreibung der verfchiedenen Arten felbft foll hie und
da etwas davon erwähnt werden, das übrige aber mufs man in einem Kochbuch {uchen.
In Norwegen brauchen die Bauern die Hummerklauen zu Schnupftobacksdofen. Eben
fo gut könnte man auch Pulverhörner, und ähnliche Sachen davon machen. Arme Leüte bedienen
fich derfelben anftatt der Laternen, indem fie ein Licht hinein flecken, und damit in
den ‘Viehhaüfern und fonft überall herumgehen. Das Licht leüchtet durch diefe Klauen, weil
Be halb durchfichtig find, und der Wind kann doch das Licht nicht auslöfchen.
Einige wollen die Krebfe als ein Mittel wider die Komwürmer anpreifen. Man foll
nemlich lebendige Krebfe fo tief in die Kornhaufen flecken, dafs fie fich nicht wieder heraus«
wickeln können. Nach ein bis zwey Tagen follen fie von den Kornwürmern gänzlich aufgezehrt
, die Schaalen aber mit todten Kornwürmern angefüllet feyn. Das Mittel wäre leicht,
wenn nur deffen Kraft entfehieden wäre*
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— Es würde mir leicht feyn, ganze Bogen mit Recepten anzufiällen, wenn ich alle die.
Ihr medicmi- Tjjrnnj erjträfte anführen wollte, welche die Alten den Krebfen beylegten. Indeffen ift es nicht
fcher Gebrauch.
zu laügnen, dafs fie wegen des großen Ueberfluffes an flüchtigem und laugenhaftem Salze in
dem menfchlichen Körper allerley Wirkungen hervorbringen müffen. Perfonen, welche viel
Saüre haben, mufs das laugenhafte des Krebfes nützlich feyn. Befonders auch hectifchen und
ausgezehrten Perfonen, wenn fie noch gute Yerdauungskräfte haben, find die Krebsfuppen
dienlich, wegen des gallerthaften Wefens, das aus den Krebfen auskocht, und welches fehr
nähret und llärket.
Den gröflen Nutzen in der Arzney leiften wohl die Krebsfleine, die fall zu einer allgemeinen
Hausarzney geworden find. Sie beflehen' aus einer Menge laugenhafter Erde, und aus
ein wenig klebrichter Gallert, wovon man fogleich mit Scheidewafler die Probe machen kann;
denn wenn man fie da hineinwirft, löfet fich die Saüre der irdifchen Theile mit vielem Ge-
xaüfeh auf, die Gallert aber bleibt unverändert, ohne ihre Geflalt oder Farbe zu verlieren.
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Die Menge der Erde verhält fich zur Gallert wie 7 : 1 . Da nun alfo die Krebsfteine von der
Saüre aufgelöfet werden, fo läfst fich leicht fchlieffen, dafs fie die. Saüre des Magens dämpfen
müffen, daher fie mit Nutzen dagegen gebraucht werden. Wenn man fie vor dem Gebrauch
mit Sauren auflöfet, fo erhalten fie die Natur eines irdifchen Salzes, und können als
ein gelindes auflöfendes Mittel mit vielem Nutzen angewendet werden.
Einigen Perfonen hingegen, find die Krebfe fchädlich, fowohl wegen ihrer innern Be-
ftandtheile als wegen ihrer fchweren Verdauung. Ich felbft habe von dem jedesmaligen Ge-
nufs derfelben fehr unangenehme Empfindungen zu erwarten. Nicht allein bekomme ich eini-
ge Stunden nachher ein heftiges Jucken auf dem Leibe ? fondern es kommen auch überall
greife mit Waffer angefiällte Blafen zum Vorfchein. Auch erzählt Geojfroy von einer Perfon,
dafs fie nach dem Genuß der Krebsfteine über das ganze Gefleht von einem Rothlauf angegriffen
worden, wodurch das Gefleht und der Hals aufgefchwollen, und fie am Schlucken
gehindert habe. Auch diejenige, deren Säfte zur Faülnifs geneigt find, haben fich vor dem
Genufs der Krebfe zu hüten, weil fie fehr gefchwind in Faülnifs übergehen, und durch ihr
öligtes, flüchtiges Salz die feiten Theile zu ftark reizen, den Umlauf des Blutes vermehren,
und alfo der Faülnifs der Säfte beförderlich find. Uebrigens werden es mir meine Lefer gern
verzeihen, dafs ich mich auf keine umftändlichere Anzeige ihres medicinifchen Gebrauchs ein-
laffe, weil ich glaube, es fey hier nicht der Ort-dazu.
Um doch aber auch etwas von ihrem fympathetifchen Gebrauch zu erwähnen, fo will
ich noch anzeigen, dafs die Bauern in Upland und in dietrn Gegenden, auch in Oftgoth-
land, dem Vieh, wenn es die rothe Ruhr hat, Formentillwurzel, roth Lack, Theer und
Liebftöckel mit einander vermifcht, eingeben, und ihm dabey eine Hummerklaue um den
Hals hängen.
Die Krebsfehaalen zu Afche gebrannt, mit Honig und Entian vermifcht, foll ein Mittel
wider den tollen Hundsbifs feyn. Man glaubte fonft überhaupt, dafs der Krebs allem Gift
widerftehe, und jeden Stich oder Bifs giftiger Thiere heile, fowohl im äußerlichen Gebrauch,
als wenn man fie zerftoffe, und mit Milch zu fich nähme.
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