
 
		ohngeachtet  find  die  Befchreibungen  derfelben  fo  verfchieden,  dafs  es.gewifs  eine  nicht  
 geringe  Mühe  macht,  fie  zu  vereinigen.  Ich  bin  fehr  geneigt,  die  Rondeletfibe  Krabbe  C.  
 mams  pifc.  mar.  rg.  cap.  14.  p.  S«°.  Gefahr  aquat.  .78.  Jonß.  Exf.  Tab.  8.  Fig.  3.  4.  hier-  
 her  zu  ziehen;  die  Abbildungen  treffen  zwar  nicht'genau  überein,  allein  dies  ift  auch  aus  
 den  damaligen  Zeiten  nicht  zu  erwarten.  Der  Name  Matas  fchickt  fleh  auch  gut  für  diefe  
 Krabbe,  weil  fie  eine  der  gröften  ift;  hingegen  der  Linnéifche  Name  Pagurus  wurde  einer  
 ganz  andern  Krabbe  gegeben,  ja  man  begriff mehrere  Arten  darunter.  Die  Abbildungen  des  
 Brodlet  und  Bester  habe  ich  nicht  gefehen,  und  kann  alfo  ihre  Richtigkeit  nicht  beurteilen. 
   Die  Pennantfcbe  Abbildung  ift  unter  denen,  die  ich  kenne,  die  befte  und  genauefte.  
 Die  Abbildung  in  den  AR.  Natur.  Curiof.  (loc.  cit.)  würde  gut  feyn ;  allein  der  Seitenrand  
 ift  nur  7  mal  eingekerbt,  und  die  Fühlhörner  fcheinen  nur  ein  Zufatz  des  Maters  zu  feyn;  
 denn  fie  find  fehr  lang,  und  noch  dazu  borftenartig-,  ohne  Gelenke  und  Ringe,  wie  die  
 Blatts  haben,  welches  dóch  bey  den  Krabben  was  unerhörtes  ift.  Den  Fabricium  habe  ich  
 bey  diefer  Krabbe  nicht  anfuhren  wollen ;  denn  da  er  den  Pagurus  befchreibt :  thorace  lævi  
 utrinque  quadridentato,  fronte  fiffa,  fo  kann  ja  diefe  ohnmöglich  einerley  Krabbe  mit  dem  
 Linnéifchen  Paguro  feyn,  wenn  er  gleich  den  Linné  dabey  citirt.  Sollte  Fabricius  nicht  
 den  gemeinen  Tafchenkrebs  kennen,  der  in  Hamburg  zu  Markte  gebracht  wird?  Oder  hat  
 er  Ach  blos  durch  das  felfche  Linnéifche  Citatum  des  Rumpb  Tab.  II.  Fig.  4.  verleiten  taffen, 
   da  doch  diefe  nichts  als  die  fchwarzen  Finger  mit  dem  Paguro  gemein  hat,  welches  
 aber  mehrern  Arten  eigen  ift?  Die  Befchreibung  des  Scopoli  vom  C.  pagurus  ftimmt  ganz  und  
 gar  nicht  mit  der  Linnéifchen  überein.  Mmaß  Befchreibung  weicht  nur  in  dem  einen  Stücke  
 ab ,  da  er  fagt:  die  Stirn  fey  fehr  kurz  ausgefchnitten,  (emarginata)  da  fie  doch  6  ftumpfe  
 Zähne  hat.  Was  mag  die  Urfache  foleher  Vetfchiedenheiten  in  den  Befchreibungen  feyn  ? 
 In  Holland  heifst  diefe  Krabbe  vorzüglich  Zeekrab,  in  Engelland  tbe  Pimger,  auch  
 Black  claued,  auch  die  grofle  Pferdekrabbe,  in  Schweden  Paltaska,  in  Italien  Granciporro,  
 oder  Granebio  paguro,  vor  Alters  Porroni,  auch  Cancharo  di  Barbaria.  In  Deütfchland  
 heifst  fie  Tafchenkrebs,  in  Hamburg  die  Tafcbe. 
 Die  gewöhnliche  Breite  des-Schildes  ift  zwifchen  4   und  7  Zoll,  und  die  Länge  an  y  
 •Zoll.  Die  Stirn  zwifchen  den  Augen  hat  5  ftumpfe  Zähne,  von  welchen  die  beyden  inner-  
 ften  die  kleinften  find.  Die  untere  Seite  der  Augenhöhlung  raget  auch  mit  einigen  ftumpfen  
 Zähnen  hervor,  von  welchen  der  innerfte  der  gröfte  ift.  Am  Ende  deffelben  find  auch  die  
 beyden  aüfferften  Fühlhörner  eingelenkt.  In  der  Mitte  unter  der  Stirn  find  |   groffe  Höhlun.  
 gen,  in  welchen  die  zwey  inwendigen  Fühlhörner  auf  breiten Wurzeln  eingelenkt  find;  fo  
 dafs  die  Krabbe  4 ,  und  nicht,  wie  Gronovius  fagt,  nur  2  Fühlhörner  hat.  Der  aüffere  
 Rand  des  Schildes  ift  ringsherum  neünmal  gefalten,  oder  gekerbt,  doch  nicht  fo,  dafs  da.  
 durch  Zähne  verurfacht  wurden;  auf  die  fchon  ziemlich  fchwache  hinterfte  Falte  folgt  noch  
 ein  fcbwächerer  Abfatz,  daher  man  auch  wohl,  wie  Gronovius  gethan  hat,  zehen  Falten  
 angeben  ktfnflte. 
 Von  diefem  letzten  Abfatze  lauft  ein  .erhöheter  körnigter  Rand  hinten  quer  über  den  
 Schild,  mit.dem  aüffem  Rande  parallel,  verliert  fich  aber  gegen  die  Mitte  zu.  Dagegen  
 kommt  unter  diefem  Rande  von  den  Seiten  ein  andrer  gekörnter  Rand,  der  quer  über  den  
 Schild^laüft.  Die  Oberfläche  des  Schildes  ift  ziemlich  gewölbt;  in  der  Mitte  flehen  2  Vertiefungen  
 , .  die  ein  H  bilden  würden,  wenn  nicht  der  Querftrich  fehlete.  Der  Schild  pflegt  
 oft  mit  kleinen  Aufterfchaalen,  Baianis  und  'Wurmgehaüfen  befetzt  zu  feyn.  Die  Scheeren  
 find  glatt,  dick  und  aufgeblafen,  gemeiniglich  ift  die  linke  größer.  Die  Spitzen  der  Finger  
 find  fchwarz,  und  behalten  auch  diefe  Farbe  im  Kochen;  und  affo  ift  dies  nicht  allzeit  ein  
 Zeichen  ihrer  Schädlichkeit,  wie  die  Indianer  es  von  allen  Krabben  mit  fchwarzen  Fingern  
 glauben.  Tn  dielen  Scheeren  hat  die  Krabbe  eine  grofle  Stärke;  fie"  ergreift  damit  Bieyge-  
 wichte,  die  fehwerer  find,-  wie.fie  felbft,  und  lauft  damit  weg.  -Auch  kann  fie  den  Fi.  
 fchem  leicht  einen  Singer  oder  eine  Zehe  abzwicken.  Die  4  Paar  Füffe  find  nach  Verhält-  
 nifs  der  Gröffe  des  Schildes  nicht  lang,  und  die  hintern  werden  immer  kürzer.  Die  Hüften  
 find  ziemlich  platt,  auf  beyden  Schärfen  körnigt,  und  voll  kurzer  Harker  Haare,  wie  auch  
 am  obern  Rande.  Das  zweyte  Glied  ift  dick,  hat  einige  fcharfe  erhöhete  Linien,  die  der  
 hänge  nach  herunter  laufen,  und  mit  kurzen  groben  Haaren  befetzt  find.  Das  dritte  Gelenke 
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