
 
		am  Hafen  zu  Venedig  herumirrend  gefunden  worden  ift,  wie  Ikann  man  von  der  Beflän-  
 digkeit  diefes  Kennzeichens  gewiß  feyri?  Wer  Geh  lange  mit  Beobachtung  diefer  Thier»  
 abgegeben  hat,  wird  wiffen,  daß  Beulen,  Knoten,  felbft  Dornen  auf  dem  BruMchilde  
 der  Krabben  vielen  Veränderungen  unterworfen,  bald  mehr,  bald  weniger,  bald  gar  
 nicht  da  find.  Von  C.  fVignmz-meldet  © Kv i,  daß  er  in  den  Spalten  der  Felfen.  und  
 der  Steine  der  Gebäude  am  Ufer  wohne;  das  Männchen  helfet  dort  in.  der.Landesfprache  
 Grmziyoro,  und  das  Weibchen  Poreßa. 
 C a n c e r   S  p  i  n  i  f  r  o  n  s. 
 fErfler  Th eil,  pag.  i 85-  n.78;) 
 Ich  kann  nun  von  diefer  Krabbe  das  Vaterland  angeben!  ich  habe  nemlich  .die-  
 felbe  fowohl  aus  .Ollindien,  als  vom.adriatifchem  Meere  erhalten:  beyde  find  fich  vollig  
 gleich 
 Fort fetzung  der  Befchreibung  neuer  Arten. 
 leh  hoffe,  meine  Lefer  werden  es  mir  verzeihen,  wenn  ich  bey  der  Befchrei.  
 bung  neuer  Arten  mich  nicht  genau  nach  der  Folge  der  Familien  richte;  '  wie  ich  Ce  
 anfangs  entworfen  habe.  Denn  da  diefes  Werk  nicht  mit  einemmal  fondern  Heftweife  her-  
 auskommt,  ich  aber  in  ]ahresfri(l  immer  wieder, neue  Arten  erhalte,  fo  mufste  ich  mit  
 jedem  Heft  -wieder  mit  der  eriten  Familie  anfangen.  Ich  werde  alfo  die  neuen  Arten  
 hinter  .einander  weg  hefchreiben,  und  am  Schluff  dos  Werks  fie  nach  ihren  Familien 
 beftimmen» 
 Muf.  Herbft.  Canc.  thorace  laevi  integerrimo  globofo  glaberrimo,  antice  por-  
 recto  rotundato,  brachiis  verrucofis,  manibus  laeyibus» 
 Tab.  LIII,  Fig.  3. 
 Der  Geftalt  nach  ift  diefe  Krabbe  der  im  erften  Bande  pag. 90,  n. 11.  befchriebenen  
 und  tab. 3.  f.  17  abgebildeten C.  craniolaris  völlig  gleich.  Sie  unterfcheidet  fich  aber theils  
 durch  die  mehr  als  doppelte  Gröfse,  theils  weil  der  Schild  vorne  in  eine  weit  längere  
 Spitze  vortritt,  die  an  den  Seiten  tief  eingedrückt  ift,  theils  am  meiften,  .weil  diefe  
 Spitze  nicht  wie  bey  jener  am  Ende  mit  drey  Zähnen  bewafnet,  fondern  noch  etwas  
 mehr  zugefpitzt  und  ftumpf glatt  abgerundet  ift.  Der  Schild  ift  übrigens  kuglig,  ungemein  
 glatt,  wie  Porcellan,  die  Farbe  ift  aus  weifs,  gelb,  und  grau  zufammengeflöfst,  mit  röth-  
 lich  gelben  durehfeheinenden  verwifchten  Flecken;  von  der  Spitze  der  Stirn  geht  ein  
 weifslicher  Streif  bis  meift  nach  der  Mitte  hin.  Die  Scheeren  haben  eben  die  grünlich  
 gelbgraue  Farbe  wie  der  Schild,  die  Ränder  find  mit  hellroth  verflöfst;  die  Arme  find  
 an  der  Wurzel  mit  kleinen  weifsen  Warzen  befetzt,  die  wie  Perlen  ausfehen,  auch  geht  
 an  jeder  Seite  eine  Perlenreihe  bis  zum  Oberrande  herauf.  Die  Handwurzel  ift  kuglich,  
 ungemein  glatt,  am  obern  Rande  etwas  bogig  ausgefchnitten,  und  mit  Mennigroth  fchat-^  
 tiert.  Die  Hand  ift  zwar  etwas  platt  gedrückt,  aber  doch  bauchig,  äufserft  glatt;  unten  
 bey  der  Einlenkung  ftehen  die  Seitenecken  in  einen  glatten  weifsen  Zahn  vor,  der  
 an  der  Wurzel  fo  wie  das  Gelenk  felbft  mit  Mennigroth  fehattiert  ift.  Noch  ftärker  ift  
 der  Oberrandder  Hand mit  einem  lebhaften  Roth  verflöfst.  Die  Finger  find  ziemlich lang,  
 knochenartig,  weifs,  ungemein  glatt  poliert,  mit  einer  breiten  hellrothen  Binde  an  der  
 Wurzel;  der  bewegliche  Finger  ift  am  Ende  Hackenförmig  gekrümmt,  fcharf  zugefpitzt,  
 inwendig  mit  einer  Reihe  feiner  weifser  Zähne  befetzt;  der  unbewegliche  Finger  ift  am  
 innren  Rande  etwas  bogig,  nach  der  Spitze  zu  ausgefchnitten,  die  Spitze  felbft  ein*  
 Nat. Gefch. d. Krabben u. Krebse. UI. Band. IL.Hefti  C