
 
		Diefc Bewsndniß  hat  es  auch  mit  den Füßen;  ihre Geftalt,  Größe und BefchafFenheit  hat  
 faß bey jeder Art etwas  eigenes;  felbft ihre Anzahl iß nicht  allzeit beflimmt.  Nach der Regel ha-  
 ben die Krabben  acht Füße;  einige Arten  aber  haben  nur  fechs Füße;  und unter, diefen giebt  es 
 wieder einige,  die noch  einen  kleinen Afterfuß  von  einer ganz anderen BefchafFenheit  haben,  als 
 die übrigen find,  und der  gemeiniglich unter dem Schwänze hervortritt.  Bey vielen Arten  iß das  
 lezte Fußpaar  ganz  anders  befchafFen,  als  die  übrigen,  die  Glieder  find  viel  breiter  und  haupt-  
 flchfich  die lezten Glieder häutig;  inan  nennt  diefe Fnfse Scbwimmfüße.  Bey  andern  iß das  lezte  
 Fußpaar  viel kleiner,  und  fitzt auf  dem Rücken des Schwanzes;  einige Krabben  haben  nur zwey  
 Paar  große Füße  zum Laufen,  und  zwey Paar  viel  kleinere und ganz  anders  gebauete Füße flehen  
 oben an der  Wurzel des Schwanzes.  Die  eigentlichen Füße beßehen  außer dem  kleinen Ein-  
 lenkungs-Gliede aus vier Gliedern;  das  unterfle  heißt die Hüfte,  das  zweyte,  gemeiniglich kurze  
 und  dickere  hat keinen  befondern Namen;  ich  möchte  es  das  Knie nennen;  das  drittc'heißt  das  
 Schienbein,  und  das vierte  die Klaue,  deren  Spitze  oft hornaitig  iß.  Da  die Gelenke  der Fuße  
 nicht nach vorne zu gerichtet find,  fondern nach der Seite fehief herunter  gehen,  fo  können  auch  
 die Krabben weder  vorwärts noch  rückwärts gehen,  fondern  ihr Gang iß fehief von  der Seite  gerichtet. 
   Auf der Unterfläche des Leibes zwifchen den Füßen iß  eine Höhle,  größer oder  kleiner,  
 nach V.erfchiedenheit  des Gefchlechts.  Diefe  wird vom Schwänze bedeckt.  Man glaubt oft,  die  
 Krabben hätten keinen Schwanz,  allein er iß nur  nicht fiebtbar,  weil er faß am Bauche anfchliefst.  
 Aus der Geftalt des Schwanzes kann man leicht erkennen,  ob  die Krabbe ein Weibchen oder Männchen  
 iß.  Der  Schwanz  des Männchen  ift  weit  fchmaler,  und  beßebt  aus wenigeren  aneinander-  
 gegliederten  Lamellen,  als  beym Weibchen,  wo  er  viel  runder  ift,  und  oft  den  ganzen Unterleib  
 bedeckt.  Die Anzahl  der  Täfelchen,  die  den  Schwanz  ausmachen,  ift  nicht  allzeit  gleich;  
 beym Männchen find  gemeiniglich  vier,  Fig. 19.;  die  zwey unterften breiteften  find  ganz  kurz,  
 das  dritte  nimmt  faß den  ganzen Schwanz  ein,  und hat  nur  noch  eine kleine Spitze über  fich;  
 der  Schwanz  des Weibchens  hat  fechs  Gelenke,  Fig. 20.  Es  giebt  aber auch  hier  Ausnahmen;,  
 bey  einigen  befiehl  der  Schwanz  aus  einer  einzigen  runden  Tafel,  die  den  ganzen  Unterleib  
 bedeckt. 
 Wenn 
 Wenn  man  den Schwanz des Weibchens  in die Höhe hebt,  oder ganz wegnimmt,  fo  ficht  
 man  den  eigentlichen Unterleib,  der  gleichfalls  mit  einer  Schaale  bedeckt  ift,  und  durch  ganz  
 feine GUieerfurchen  in  mehrere Täfelehen  getheilt  wird;  in  der Mitte  vertieft  er  fich  der Länge  
 nach,  wie  in  eine  Furche,  die  nach  den  verfchiedenen'Arten  der  Krabben  bald  tiefer  bald  
 flacher,  fchmaler  oder  weiter  ift.  Dicht  neben  diefer  Fnrche,  gegen  das Gelenke  des  zweyten  
 Fufspaars  über,  fteht auf jeder Seite  ein  kleines Loch,  deffen Mündung aufserhalb  einen  kleinen  
 ftumpfen  Zahn  hat;  Fig. 21.  aa.  Carolini nennt diefe Lecher  aufgerichtctc  fleifchige Auswüchfe;  
 vermuthlich  ift  dies  nur  fo  bey  lebendigen Krabben,  und das  diefelben nach  dem Tode  vertrocknen, 
   und nicht fichtbar bleiben,  Diefe  Oeffnungen find die Gefcblechtstheile des Weibchens,  aus  
 welchen  auch  die Eyer  hervorkommen.  Unter  dem  Schwänze  des  'Weibchens  fitzen  vier  Paar  
 Bauchfüfse,  an  den  vier unterften Gelenken;  Fig. 22.  aaaa;  jeder  Bauchfufs  befteht  aus  zwey  
 Enden,  die  einen Winkel machen,  und  da,  wo fie zufammenkommen,  ein Gelenk  haben,  durch  
 welches fie  am Schwänze  eingelenkt  find.  Das  äufsere Ende  a,  Fig. 23.,  ift  ein  fchmaler  fpitz-  
 zulaufender  häutiger  Streif,  der  an  bey den  Seiten  mit  langen Haaren befranzt ift;  es hat an der  
 Wurzel  ein  eigenes  Gelenk.  Das  innere  Ende  b  ift  fufsartig,  gegliedert,  häutig;  das  unterfte  
 Glied ift am breiteften und  längften,  und  hat zwey lange Haarbüfchel;  das  zweyte Gelenk  ift  faft  
 eben  fo  lang,  ein wenig  fchmaler,  an  der Wurzel  fteht  auch  ein Büfchel  langer Haare;  alsdann  
 folgen  fechs  unter  fich  gleiche kleine,  immer  fpitzer werdende Gelenke,  an  welchen  hie und da  
 eine lange Borfte  fteht,  die gleichfalls aus mehreren zufammen gefetzt  ift.  Diefe Bauchfüfse  find  
 nicht  bey  allen  Krabben  von  gleicher.BefchafFenheit;  die  Befchreibung,  die Carolin? von  ihnen  
 macht,  ift  von  der Meinigen  ganz  verfchieden.  Auch  find  die Schwanzfüfse vom C. Maja ganz  
 anders.  Mit  dem  innren Ende  nimmt  die Krabbe  die  Eyer  in Empfang,  wenn fie aus der QefF-  
 nung kommen,  die  fich alsdann  an den langen Haarbüfcheln feft kleben;  das  äufsere Ende ift  zur  
 Bedeckung und Befchützung der Eyer.  Bey einigen  find diefe Füfse fchaligt,  bey andern häutig,  
 und.nur die Wurzel hat eine fchaligte Subftanz, 
 Wenn man den Schwanz des Männchens  in die Höhe hebt,  oder wegnimmt,  fo  findet man  
 die Vertiefung  des Unterleibes  gemeiniglich  fchmaler  und  tiefer,  Fig. 24,  Unten  an  der  lezten 
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