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die auf der Stelle Harken, wenn ihm Heerden Schweine begegneten, und zum Theil unter dem
Wagen weg liefen. Einmal war er zu einer zahlreichen Gcfellfchaft gebeten; gegen Tifchzeit
bat ihn der Wirth mit verlegenem Geficht, herauszukommen, und klagte ihm, dafs die Krebfe, .
die er im Brunnentroge reinigen lalfe, alle Konvulfions bekämen, und flürben; er fahe dies mit
an, und alle Krebfe liarben mit Zuckungen, fobald fie aus dem Keffel in den Trog gelegt wurden.
Er erklärte lieh dies bald, weil .ihm, fo wie er auf dem Hof kam, fchon der unangenehme
Geruch der Schweinilälle entgegenduftete.
äavoiini Tagt vom C. phaiangmm, tom. I. p. 23?. n . l j l er fey von Mathioli gut geieich-
„et und Grancevola genannt; (fopra Diofcor. tom. I. p. 333 von Valgrifia) und mit Recht vom
C. Maja verfchieden. Bey den neapolitamfchen Fifchern hot er den Namen Walkerkrebs, Gran-
chio fullone, und wird um den Infeln Ponza und Pandataria in Menge gefangen. Er wohnt immer
dicht am Ufer zwifchen bewachfenen Hippen, fein borftiger Rücken ifl befiändig mit einer
Menge Meergras und KoraUenmoos bedeckt, deswegen nennen ihn die. Fifche.r Krautkrebs.
(Granchio d’erba.) Obgleich diefer Krebs nicht zu den kleinflen gehört, und feine Füfse felir
lang find, fo ifi fein Gang doch Iangfam; er hat wenig Mufkelkraft in feinen Armen, Die
Männchen find gröfser, und haben dickere Vorderfüfse, und diejFinger der Scheeren find zackig,
da hingegen die Weibchen runde und dünne Finger haben. -Er treibt entweder einzeln zwifchen
dem Kraute umher, oder viele liegen zufammen in ihrer'HiMe auf der Ebene einer Klippe. Man
fängt fie mit eifernen Hacken oder in Keufen; die Neapolitaner eflen fie gekocht. Vom C. lana-
tus (tom. 1. p. 189- tab. LI. f. 67) den Cavolini ganz irrig für C. caput mortuum Lin. hält, fagt er;
- Hinterfüfse auf dem Rücken dienen ihm dazu, ein Stück Schwamm, Meergras, oder den
Stamm einer Pflanze, den er von einer Klippe abgeriffen, zu halten,: vermuthlich alfo Zu eben
den Zweck, um Fifche damit zu fangen, wie ich oben bemerkt habe, dafs mein Freund in Olhn-
dien mir dies von eben diefer Krabbe berichtet habe. Nur fetzt Cavolini noch hinzu, es diene
ihm dies Halten fremder Körper auch dazu, den Verfolgungen der Sepia zu entgehen, dem er
weder die Stärke feiner Scheeren, noch die Gefchwindigkeit im Laufe entgegen Hellen kann.
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Da die Krabbe in diefer Stellung zu fchlafen fcheint, fo wird er von den Fifchern- Schlafkrebs
Granchio fonno genannt. Sein Fleifch ifl fchleimig , und kaum ifl er tod, fo riecht es übel. Er
treibt zwifchen den Klippen am Ufer, und hält fich befonders in Höhlen und unter aufgeworfe-
ner Erde an den Klippen auf.
Beym C. pagurus'tom, i. p. 165. habe ich gefagf, dafs die Befchreibung der Schriftfteller,
felbft des Linnl und Fabricius- fo wenig auf diefe Krabbe paffen. Cavolini bemerkt, dafs Limit
diefe Art mit einer andern verwechfelt habe, der Sandkrebs, Granchio d’arena heifse. Der
Pagurus wohnt an den Klippen am Ufer, und vorzüglich an folchen Klippen, welche im
Meere löthrecht abgefchnitten hervorftchen, und befonders da, wo fie in diefer Richtung
vom Meere befpiihlt werden. Die Krabbe lauert in ihrer Höhle, mit .Lift ihre Beute zu
überrafchen. Mehr des Nachts, als bey-Tage,, geht fie aus ihrer Höhle, und klettert auf
die Klippe ins trockene; ihr Gang ift nicht fehr fchnell, und wenn fie ihre Höhle öder Lager
verläfst, wird fie faft immer von den Fifchern gefangen. So lange fie klein.ift, nennen fie
die Fifcher den Haarigen Krebs, granchio pilofo; wenn er grofs ift, und das Haar an den
Vorderfüfsen verloren hat, den Löcherkrebs, granchio di pertügio. Nach dem Walkerkrebs hat
fie das befte Fleifch.
Cavolini hält den C, depreffus tom. 1. p. 117. für eiherley mit dem C. mefsor des Forfkal,
woran ich fehr zweifle, da beyde Befchreibungen gar nicht mit einander übereinftimmen.
Vom C, depreffus fagt er: Diefer Krebs ift an den Klippen unfers Meerbufens fehr häufig, und
fcheint lieber im trocknen zu leben, befonders wenn in der Hitze des Sommers das Waffel
am Ufer warm wird, und fällt. Es nimmt fich fonderbar aus, wenn er aiif den bewachfenen
Felfen wie auf der Erde fitzt, und mit einer oder auch mit beyden Händen oder
Scheeren die grünen Kräuter hält, und zum Munde führt. Die Geftalt feines Körpers ift ab*
geftumpft viereckig, feine Farbe dunkelgrün; er hat fehr wenig Fleifch, und dies ift aufser-
dem fchleimig. Das fonderbarfte an ihm ift die Gefchwindigkeit im lauffen; man mufs fehr
gefchickt feyn, um ihn zu fangen, fonft flieht er entweder auf die Klippe, oder ftürzt fich