blick um da man fie greifen will, und halten ihre Scheeren vor. Alsdann laffet man fie
bey den Hinterbeinen, oder kehrt fie wieder um.
Die gewöhnliche Art fie zum Elfen zu bereiten ift folgende: man nimmt den Rücken,
fchild ab, und fammelt den in dem Männchen befindlichen grünen Saft, oder Taumalin,
nebft dem Fett. Darauf läfst man die Leiber im "Waffer kochen, unter diefer Zeit mifcht
man etwas 'Waffer und Citronenfaft unter den Taumalin, damit er zergehe, thut Salz und
geftoffenen Piment dazu, und läfst es zufammen aufwallen. Wenn nun die Krabbe gut ift,
nimmt man das Fleifch heraus, und tunkt es in die Brühe. Oder man nimmt auch wohl das
gekochte Krabbenfleifch, wendet es in gebrannter Butter um, mit ganz klein gehackten
Zwiebeln und Peterfilie, wozu man noch feine Kraüter thun kann, nebft Pfeffer, Pome-
ranzenfchaale und ein wenig Mufcaten. Der Gefchmack diefer Krabbe ift zwar oft etwas bitter,
aber eben dadurch wird fie noch angenehmer und leichter zu verdauen. . Nur kann es
oft kommen, dafs, weil diefe Krabbe von Blättern, Wurzeln und Früchten lebt, fie oft
von einer giftigen Pflanze gegeffen hat. Dies erkennet man leicht an dem Taumalin, welcher
bey denen, die vergiftet find, fchwärz ift. Yornemlich mufs man fich vor denjenigen hüten,
die unter dem Manfchonillenbaum und unter den Blättern der* Senfitiva-gefunden werden.
Es ift leicht zu vermuthen, dafs es noch mehrere Arten von Erdkrabben geben werde,
die nicht als Spielarten der gegenwärtigen, fondern als eigene Species anzufehen find, und
welche auch in ihrer Lebensart abweichen. a So findet man Krabben auf den Felfen und an
den Seeküften, welche viel platter, von dickerer und härterer Schaale, kleinern Scheeren,
fehr mager und ohne Fleifch find, und gewöhnlich Kiricken ( Ciriques) genennet werden;
Allein ihre Unterfcheidungs - Kennzeichen find zu wenig bekannt, als dafs fie ins Syftem aufgenommen
werden könnten.
38» Die Moraftkrabbe. Cancer Uca.
Linn, Syft. Nat. 2. 1041. i j . Cancer thorace kevi, cordato, littera H impreffo,
pedibus fubtus barbatis, brachiis muricatis.
Fabric. Syft; Ent. 405. 16.
Spec. Inf. Tom. L pag. 49g. 1^
Pifi Hift. nat. pag. 76. Uca üna. Femella Cunuru.
Sachs Gammarol. Tab. V. Uca Una.
Jonßon de Exfangu. Tab. IX. Fig. 9.
Marcgraf Brafil. 184.
Fermin Befchreib. v. Surinam, pag. 25g. Canc. albicans.
Oldeniort Gefchichte der Million. Tom. I. p. IJ2. Die Mangelkrabbe.
Pro-am Jamaic. 422. C. 15. The Mangrove Crab. C. major aibidus, fcuta fubrotun.
da, artieulis pedum ultimis gculeatis, penultimis hirfutis, pilis ftfciculatis peni-
cilliformibus.
Diefe Krabbe ift mit der vorigen C. rurimla und mit der folgenden C. cmiatus fehr
nahe verwandt, und viileicht find alle drey nur Spielarten: und wenn fich diefe gleich in
Moräften aufhält, ib mufs fie doch eigentlich unter die Landkrabben gezählet werden. Ich
habe von diefer keine Abbildung gefunden, als in Ma.rcgra.fs Gefchichte von Brafilien, von
welcher die Abbildungen des P Iß , Sachs und Jonflon copirt find. Alle aber fchienen mir
nicht richtig genug, um fie noch einmal abzucopiren. Im Seba Tom. HL Fig. 8. ift zwar
eine Krabbe vorgeftellet, welche Uca una genannt wird; allein diefe gehört zum C. mcarn,
wie ich fchon oben gefagt habe; und entweder muffen die"Einwohner mehrern Landkrabben
den Namen Uca geben, oder Seba hat fich geirret. In Rumpbs Amboin. Rarit. Tab. X. N°. 1.
wird eine Krabbe vorgeftellet, und Canc.barbatus genannt, welche viileicht hieher gehört,
wemgftens ihr fehr ähnlich ift, da fich aber diefelbe in Flüffen und Strömen aufhalten foli,
fo habe ich doch Bedenken getragen, .fie für gegenwärtige U m auszugeben. Permin nennet
diefe C. albicans, und Tagt von ihr, fie habe io Fülle1, 'Welches aber wohl ein Irrthum feyn
mufs, weil keine Krabbe zehen Fülle hat; auch zeigt die Pifonfche Abbildung nur a ck Füffe.
Der Bruftfchild ift herzförmig, glatt, ftumpf, und in der Mitte des Schildes ift die
Form des Buchftabens H eingedrückt, welches fie mit mehrern gemein hat. Unten ift fie
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