
 
		46/  Das  Seegefpenft.  Cancer  (Mantis)  chiragra. 
 Fahr.  Spec.  Inf.  S'S-  Squilta  chiragra,  manibus  adactylis  fabulatis  bafi  nodofis  rufis, 
 Rutnp/j  Muß  tah.  3.  fig.  F.  Squilla  arenaria  marina. 
 -Muß  Banks. 
 Kaislers  Reifen,  p.  915.  Mocchia. 
 Tab.  XXXIV.  Fig.2. 
 Wenn  man  die  Rumphifche  Abbildung  mit  der  vorigen  des  Seba  vergleicht,  fo  Tollte  
 man  faß  gezwungen  werden,  beyde  für  einerlfey  Species- zu  halten;  auch  hat  Linné  die  Rumphifche  
 Abbildung  bey  dem  vorigen  Scyllaras  citiert;  da  aber  nach  feiner  Befchreibung  der  
 Daumen  des  Scyllarus  dreymal  gezahnt  feyn  foll,  Rumpb  aber  Tagt,  feine  Squilla  aren, marina  
 habe  einen  ganz  glatten  ungezahnten  Finger,  wie  dies  auch  bey  allen  Exemplaren,  die  
 ich  felbft  belitze,  eben  lo  ift,  fo  hat  Fabricius  die  Rumphifche  Abbildung  zu  diefen  Krebs  
 gezogen,  den  er  im  Bankifchen  Cabinet  in  natüra  gefehen.  Ich  belitze  hievon  zwey  Vcr«  
 fchiedenheiten;  die  eine,  die  ich  abgebildct  habe,  ift  klein,  und  überall  grün;  die  andre  ift  
 dreymal  größer,  und  fchmuzig  gelb.  Da  fie  aber  in  ihrem  Bau  fich  ganz  gleich  find,  fo  
 nehme  ich  fie  auch  nur  für  einerley  Art  an.  Er  hat  die  völlige  Geftalt  des  elften,  aber  ift  
 dreymal  kleiner;  die  Fühlhörner  find  gleicher  Größe,  die  unterften  dreyborftig;  Der  Schild  
 ift  platt,  zweymal  gefurcht,  und  das  bewegliche  Blättchen  am  Vorderrande  dreymal  gezahnt,  
 der  mittlere  Zahn  ragt  hervor  und  ift  fehr  fpitz.  Der  Hinterleib  hat  eilf Abfchnitte,  welche  
 glatt  und  abgerundet  find,  das  zehnte  hat  6  erhobene  dreyeckigc,  glatte  hrhöhungen.  Das  
 lezte  Glied  hat  folcher  Erhöhungeil  drey,  und  einen  breiten  platten  Rand,  der  durch  Ein-  
 fchnitte  viermal  gezahnt  ift; .  auf  jedem  fteht  eine  ftarke  kielförmige  glatte  Erhöhung.  Der  
 Schwanz  unter  dem  zehnten  Abfchnitte  hat  zu  bey den  Seiten  3  Blätter,  das  äuflerfte  betteln 
 aus  drey  Gliedern,  das  zweyte  hat  2  erhöhete  Linien,  das  lezte  ift  platt,  häutig,  mit  Haaren  
 befranzt.  Am  Auflenrande  des  zweyten  Gliedes  fteht  eine  Reihe  kleiner  Dornen  auf  eigenen  
 Gelenken,  wie  bey  den  vorigen  Arten.  Das  innerfte  ift  lanzctförmig,  und  mit  Haaren  
 eingefafst;  das  mittelfte  ift  platt,  an  der  Spitze  gefpalten,  die  Zipfel  find  fehl*  fpitzig,  der  
 inilre  eyrund  und  mit Haaren  befetzt.  Der  Füße  find  14,  die  vorderften  zwey  haben  dicke  
 Hüften,  unten  find  fie  vorne  ausgehöhlt;  die  Schienbeine  kurz,  platt,  an  der"Spitze  etwas  
 dicker  und  blau-.  Die  Hand  hat  unten  außerhalb  einen  rothen  Knoten,  der  Finger  ift  pfrie- 
 , menförmig,  fpitz.  Die  6  folgenden  Füße  find  am Ende  platt,  mit  einem  gekrümmten  beweglichen  
 Finger.  Die  übrigen  Füße‘ find  fadenförmig,  die  Schwimuifüße  rund,  zweyblättrig. 
 Diefer  Krebs  wohnt  in  der  Südfee,  und  kann  mit  feinen  Händen  ftark  verwunden.  
 Er  ift  fchön  gezeichnet  mit  Dunkelgrün  weifs  und  blau  über  den  ganzen  Leib  gefleckt,  und  
 an  den  Enden  der  Pfoten  roth.  •  Das  vorderfte  Glied  der  Scheerè,  oder  der  Finger,  ift  rotb,.  
 daher  eine  abgebrochne  Schcere  einen  kleinen  Schwan  mit  rothem  Schnabel  nicht  übel  vor-  
 ftellet.  Gekocht  wird  er  nicht  roth,  fondern  grün,  und  fein  Fleifch  ift  fchmackhaft.  Er  
 hält  fich  am  Strande  an  folchen  Orten  auf,  wo  große  Steine  und  Sand  untereinander  liegen,  
 und  vom  Seewafler  überfchwemmt-  werden.  Er  ift  feiten,  und  noch  fchwerer  zu  fangen^  
 weil  man  fo ' genau  die  Ebbezeit  wahrnehmen  mufs.  Er  ift  .ein  Mörder  unter  den  Fifchen  
 obgleich  feine  Scheren  klein  und  fchwach  feheinen,  fo  kann  er  dóch  damit  große  Fifche  verwunden“, 
   und  die  kleinen  kann  er  wie  mit  einem  Mefler  glatt  von  ein’ander  fchneiden,  daher  
 er,  wenn  er  in  Fifchbehälter  kommt,  großen  Schaden  anrichtet.. 
 Man  nennet  diefe  Art  gemeiniglich  Schivamnkrebs,  weil  die  abgebrochne  Schere  einem  
 kleinen  Sclnvan  ähnlich  lieht. 
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