Schildes, die unterhalb den Leib umfchliefst, mit vielen fpitzigcn Stacheln von ungleicher Gröffe
befetzt. Die Oberfläche des Schildes ift bey kleinen Exemplaren meift glatt, und nur hie und
da kommt nach den Seiten eine kleine Spitze zum Vorfchein; Bey .großen Exemplaren aber iffdie
ganze Oberfläche mit blatterähnlichen Erhöhungen beftreuct, die auf der Mitte kleinere undgroffere
Spitzen haben. Die Fühlhörner liehen unter den mittelften Stirnftacheln dicht neben einander
in einer gemeinfehaftlichen Höhle, die durch einen zurückgebogenen Dorn bewafcet lft. Die
Arme find meift rund, und mit ftarken Dornen befetzt; die Handwurzel ift kugelförmig, etwas
platt, und ganz glatt; die Hände find ebenfalls glatt, und die Finger vorne abgerundet; inwendigausgehöhlt,
undohne alle Zähne. Die Füffe haben runde Glieder, die mit Dornen reihenweife
befetzt find, nur das Klauenglied ift ohne Dornen; die hintern Füffe werden etwas kürzer,
ßey groffen-Exemplaren findet man in Anfehung da- Lage und. Geftalt der Dornen einige Ver-
fchiedenheiten. Die Farbe ift bey den gröfferen blafzröthlich, bey kleineren fahl purpurfarbig,
fo wie auch die unterften Gelenke der Füffe auf einem fahlen braungelben Grunde purpurfarbig
fcheckig find; nur Schade, dafz alle folche Farben im Alter verlöfchen.
143. Der Zweyfleck. Cancer bimaculatus..
Muf. Herlß. C. thorace ovato, lateribus 6 fpinofis, fronte aculeis 5, utrinque macuU
magna rubra, pedibus pofticis natatoriis.
Tab- XVIII. Fig. 101.
Diefe fehr fchöne und höchft feltene Krabbe, kommt aus Amboina. Sie gehört zwar nicht
zu denen, welche eine herzförmige Geftalt haben, weil der Schild oval ift, aber fie kann doch nirgends
fonft wo gut untergebracht werden. Der Schild ift eyi-und, vorne gerade, die Stirn geht
in eine dreyekigte an den Seiten mit Dörhen befetzte Spitze aus. Die Augen flehen auf lahgen
cylindrifchcn Stielen; die Augenhöhlen haben unten einen ftarken Dorn, der Oberrand aber beliebt
an der inwendigen Seite aus den Dornen der Stirn; die auswendige Seite hat auch noch
einen Dorn, und der Puffere Seitenwinkel geht in einen ftarken breiten Dorn aus, der zugleich
die Augenhöhlen von diefer Seite befchützt. ' Der Rand des Schildes zwifchen den Dornen ift ge-
körnt, , Die Oberfläche ift etwas, höckricht, vorne fein gekörnt, auf der Mitte flehet der Länge
nach eine Reihe voh fünf ftumpfen Erhöhungen, auch flehen noch einige -dergleichen an jeder
Seite. -Der äuflers Seitenrand hat drey ftarke Dornen, und. zwifchen den erften und der obern
Eckipitze flehen noch zwey Heinere. Die Grundfarbe ift ganz hellröthlichgelb mit etwas dunkler
rothen verworrenen netzförmigen Zügen. Am auffallendften find zwey grofse zirkelrunde zinno-
berrdthe Flecken, wovon an jeder Seite „ach dem Auffenrande zu einer flehet, und auf der Mitte
eines jeden lieht man- eine kleine ftumpfe Spitze gleich einem hervm-wachfendern Dorne; beym
Männchen ift die Farbe überhaupt, etwas ftärker und lebhafter. Die beyden erften 'schwanzge-
lenke flehen unter dem Schilde hervor, und haben in der Mitte einen Dorn. Die Geftalt der'
Scheeren weicht fehf von den übrigen diefer Abtheilung ab, und ift denen ähnlich, deren Schild
an.den Seiten fägeförmig eingefchnitten ift. Die Arme find dreyekig, die obere Schärfe hat einen
ftarken Dorn und ift mit langen Haaren eingefaßt; unten fleht nach auffen zu gleichfalls ein Harker
Dorn; die Handwurzel ift rundlich; und hat oben drey Dornen; die Scheeren find ziemlich
breit, platt, .fichelförmig und inwendig fein gezahnt. Die Füße find auch denen mit gekerbtem
Bruftfehilde ähnlich; die Hüften find-meift cylindrifch, doch etwas platt, am obern Rande fleht
ein Dorn, jede ift mit drey verlofchnen rothen Bändern geziert; das zweyte Glied erweitert fich
etwas durch einen aufgeworfenen Rand; das dritte Glied ift breit und platt, und wird an den
hintern Füßen immer breiter; das letzte Klauenglied ift dreyeckig, pfriemenförmig, mit feharfen
Rändern; die Seitenränder aller Glieder find mit langen Haaren befetzt; das zweyte und dritte
Fufspaar find etwas länger als das erfte und vierte. Das hinterfte Paar find Schwimmfüfse, deren ■
letztes Glied breit, platt, eyrand und unten zugefpitzt.ift; hierdurch unterfcheidet fich diefe
Krabbe von allen übrigen, deren Schild mit Dornen befetzt ift, und fo mach; auch hier die Natur
aUe fyftematifche Regeln zu Schanden. Ueberhauptfcheint diefe Krabbe .einen fchicklichen Ueber-
gang zu machen von denen, die einen eingekerbten Bruftfchild haben, zu denen, deren Schild
mit Dornen befetzt ift. Ohnftreitig ift diefe Krabbe eine der fchönften und feltenften, die nur '
in wenigen Cabincttem gefunden wird. •
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