Z w e y t e r A b s c h n i t t .
Runipb fagt: der Cancer pelagicus habe oft drey große blutrothe Flecken, und darunter
verfteht er zuverläfsig diefe Krabbe. Allein ich1 habe Gründe genug, fie für eine eigene Art
zu halten; denn nicht zu gedenken, dafs fie oft ganz genau auf einerley Art gezeichnet ift,
fo unterfcheidet fie fich auch vornehmlich vom Pelagicus durch folgende Stücke: Der Schild
ift nach Yerhältnifs der übrigen Theile viel gröffer; die Spitzen, an den Seiten find mehr
Einfchnitte, und bey weitem nicht folche fcharfe Stacheln; der letzte lange Dorn geht gerade;
die Oberfläche ift ganz glatt und eben, weit fchöner gezeichnet. Die Schemen find
nach Yerhältnifs nicht fo lang-; der innere Rand der Hände hat nur einen Zahn, dagegen
fteht an der innern Fläche bey der Einlenkung des Fingers ein fchöner blutrother Buckel;
Im übrigen aber kommt fie dem Pelagicus lehr nahe. Die Farbe des Schilde? ift gelblich,
rund herum etwas ins Grünliche feilend ; mitten über den Schwanz fteht ein groffer runder
blutrother Fleck, mit einem weiffen Kern, an beyden Seiten ein ähnlicher; bey einigen
ftehen auch gegen den Seitenrand zu einige vervvifchte rothe Flecken. Eben fo fchön roth ift
die ‘Wurzel des Stachels an der Hand, dicht über der Handwurzel. Mitten auf dem beweglichen
Finger fteht ein groffer rother Fleck, und innerhalb bey der Einlenkung ein rothes
Knöpfchen. Die Finger find ungemein fchön gezahnt, fo wie die ganze Krabbe ein fehönes
glänzendes Anfehen hat. Die Klauen der Yorderfüffe haben eine angenehme pfirfchblüthrothe
Farbe. Unten ift die Farbe des Leibes braun. Das erfte, und noch mehr das zweyte Glied
des Schwanzes find fehr kieiförmig erhöhet.
69. D e f Sägefchild. Cancer ßrratm.
Torskaol Defcr. Animal. 41. C. thorace Isevi, femiorbiculäto, utrinque novemden-
tato, fronte fexdentata.
Wenn Forskaol nicht diefe Krabbe von dem Cancer pelagicus ^bgefondert hätte, fo
würde ich fie für eben diefe gehalten haben, welcher fie ungemein nahe kommen mufs.
■
Z w e y t e r A b f c h n i t t , g g .
Die Augen find kugelförmig, und gröffer, wie die Stielchen, auf welchen fie ftehen. ün-
ter jedem Auge geht ein breiter Zahn aus der Stirn heraus. Die Fühlhörner find bürftenartig
und fchwarz. Die Farbe des Thieres felbft afchgraubraun, nnten weifslich. Der Schild ift
etwas gewölbt, ohngefehr drey Zoll breit, und zwey Zoll lang. 'Der fägenförmigen Ein-
fchnitte find an beyden Seiten neun, und zwifchen den Augen fechs. Da er nichts davon
erwähnt, dafs der hinterfte Seitenzahn fpiefsförmig lang fey, fo wird fich eben hiedurch die
Krabbe am meiften vom C. felagimr unterfcheiden. Die Scheeren mangelten bey feinem
Exemplare: die vorderen drey Paar Füffe haben glatte Hüften, etwas platt, die zwey
letzten Glieder find auf beyden Seiten mit Haaren befetzt. Am letzten Fufspaare find die
zwey le tz ts t Glieder,pval, breit, platt, mit Haaren befetzt, und alfo Schwimmffiffe.
Der Aufenthalt diefer Krabbe ift im rothen Meere.
70. Die Kupferkrabbe. Cancer aneut.
Linn. Syft. Nat. z. pag. 104g. N. 54. C. brachyurus, thorace rugofiflTmo obtufc
utrinque quadrilobo.
Muß Lud. Ulr. p. 4^1.
Fabric. Syft. Ent. pag. 405. N. $1.
Spec. Inf. Tom. I. pag. 502. N. 32.
Rumpb Muf. Tab. II. Fig. 4.
Tab. X. Fig. 58.
Es hat zwar der Ritter diefe Krabbe unter feine fünfte Abtheilung gebracht, die folcKe
Arten enthält, welche ein höcberigtes Schild haben ; allein dies Höckerigte allein macht es
nicht aus, wie denn der Ritter felbft fehr oft von diefer Regel abgegangen ift; fondern es
kommt auf die ganze Form der Krabbe an, und da darf man nur die Rumphifche Abbildung