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förmige braune Farbe; wenn man aber diefe Rauhigkeit abfchabt, fo pflegt die darunter verborgene
Schaale gemeiniglich glatt, ziemlich rein weifs mit untermifchten pfirfchbliithrotli zu
ieyr* *. Einige wenige Arten haben -fclion im Leben die fchöne rothe Farbe, welche andre nur
erft durch die Gewalt des kochenden "Waffers erhalten. Selbft unter denen gemeinen Fiuls-
kfebfen fo.ll es im Solothurner Gebiet eine Art geben, welche im Leben von Natur roth ift,
und welche man daher oft aus Scherz unter die gefettenen Krebfe mit auf die Tafel fezt. *)
Vermuthlich ift diefe Röthe denen Beftandtheilen des 'Waflers beyzumeflen. Ueberhaupt aber
ift die Farbe bey dem männlichen Gefchlecht der Krebfe gemeiniglich lebhafter und ftärker
als bey dem weiblichen, und diefen Vorzug behält es auch im Kochen. Die Natur fcheint
£ch im .ganzen Infectenreich nach diefer Regel gerichtet zu haben.
Ihre Zeugung
und
Die Begattung der Krebfe gefchieht gemeiniglich im Frühling, und fie unterfcheidet fich
von denen übrigen Thieren auf keine andre Weife, als in fo ferne es etwa die befondere
Fortpflan- Lage ^rer Zeügungswerkzeüge nothwendig macht. Das Merkwürdigfte, fo die Krebfe bey
zung.
diefem Zeügungsgefchäfte vor allen übrigen Thieren voraus haben, ift wohl diefes, dafs
feeyde Gefchlechter doppelte Zeügungswerkzeüge befitzen, und da diefe unten, bey der
Einlenkung der Fülle flehen, nemlidi bey dem Männchen am vierten oder lezten, und bey
dem Weibchen am zweyten Fufspaar, fo ift es natürlich, daß fich bey der Begattung das
Weibchen auf den Rücken legen mufs, und auf folche Art vom Männchen befliegen wird.
Herr SpaÜanzani **) glaubt zwar, die Zeügungswerkzeüge wären bey den Krebfen fo angebracht,
dafs fie fchwerlich eine wirkliche Paarung zulieflen, fondern dafs villeicht wie bey
den Fröfchen die Eyer, welche das Weibchen fahren läfst, mit der Saamenfeüchtigkeit des
Männ-
*) Siehe J. J. Wagner Helvetia cnriofa.
* 0 Siehe die Vorrede des Hrn. Spallanzani zu Bonnets Betrachtungen über' die Natur.
Männchens befprützt -würden. Allein theils kommen während der Paarung nicht die Eyer aus
dem Weibchen, fondern bleiben noch lange Zeit am Eyerßock, theils haben aufmerkrame
Verfuche überzeugend geiehrt, dafs fie fich wirklich wie andere Thiere begatten, auch das
Männchen mit einer dazu erforderlichen Ruthe verfehen ift. Zur Paarungszeit findet man die
Saamengefäfle des Männchens, welche zu andrer Zeit kaum fichtbarfind, dergeftalt aufge-
fchwollen, und voll von einer weiften, zähen, kalkartigen Materie, dafs fie einem in einander
gefchlungenen, weiften, dünnen Zwirnsfaden nicht unähnlich fehen. Die ZeügungsöF-
nung des Weibchen hingegen ift zu diefer Zeit auswendig mit einer ähnlichen weiften Materie
überzogen, welche mit gutem Grunde für Saamen entweder des Männchens oder des Weib-
<^iens zu halten ift. Die Structur diefer Theile, und wodurch fich fonft noch die Bildung
beyder Gefchlechter unterfcheidet, ift in dem anatomifchen Theile zu fuchen.
Bey doppelten Zeügungsgiiedem, und da das Weibchen auch noch aufferdem zwey
Eyerftöcke hat, ift denn auch eine fo viel gröflere Fruchtbarkeit zu vermuthen, die in der
That Myriaden ausmacht. So hat z. E. Herr Baßer unter dem Schwanz eines Hummers 12444
Eyer gezählt, auffer denen, welche im Leib zurückgeblieben oder beym Zählen heruntergefallen
find. Herr Barmers in Coppenhagen fand in einer Krabbe über eine Million Eyer,
und Letmenboeck glaubt behaupten zu können, dafs von einem Paar Krebfen jährlich an
zwey Millionen Eyer kommen. Jedoch begnügt fich das Männchen nicht mit einem Weib,
chen, fondern es fucht fich noch mehrere auf, welches denn oft zu einem harten Krieg Gelegenheit
giebt, da fie nicht nur wie die Hirfche oder Böcke mit ihren Köpfen gegen einander
ftoffen, fondern es kommt oft zu einem fo ernfthaften Gefecht, dafs fie fich einander Arm
und Bein zerbrechen. Der Stärkfte geniefst die ffiflen Früchte des Sieges, und begiebt fich
zu dem Ende mit feinem erftrittenen Weibchen an einen ruhigen und fiebern Ort, um in
den Armen der Liebe von feinem Kampf auszuruhen.
Alles übrige, was noch von der Fortpflanzung der Krebfe zu Tagen ift, gehet freylich
nur zunächft die gewöhnlichen Flufskrebfe an, da bey denen übrigen Arten das Element der
weitern Unterfuchung Gränzen fetzet; es ift aber doch wohl zu vermuthen, dafs die ftets
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