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 nichts  weniger  als  glatt  ift;  auch  foll  der  Seitenrand  fein  gekerbt  feyn,  (margine  erenu-  
 lato)   der  doch  bey  meiner  Krabbe  wohl  einigemal  bogigt  ausgefchnitten,  aber  doch  glatt  
 ift,  Auch  das,  dafs  L in n é   bemerkt,  der  C,  floridus  fey  vom  C.  maculatus  verfchieden,  
 beweifet,  dafs  fich  doch  beyde  Arten  fehr  ähnlich  feyn  müffen,  fonft  wäre  diefe  Bemerkung  
 ganz  unnütz;  dies  alles  läfst  fich  fehr  gut  vom  C,  corallinus  aber  keinesweges  
 von  meinem  vermeintlichen  C.  floridus  fagen,  Ich  vermuthe  daher,  dafs  der  Linneifche  
 C.  floridus  entweder  mein  C.  corallinus  oder  doch  eine  diefer  und  dem  C.  maculatus  fehr  
 ähnliche  Art  feyn  muffe*  Es  kann  fogar  wohl  feyn,  dafs  L in n é   diefe  Krabbe  nicht  einmal  
 felbft  vor  Augen  gehabt,  fondern  fie  aus  dem  Rumph  entlehnt  hat,  der  fie  auch  fchon  
 eben  fo  benannte*  F a b r ic iu s   fcheint  in  Anfehung  diefer  Krabbe  auch  noch  nicht  
 gewifs  zu  feyn.  Bey  dem  allen  bleiben  aber  doch  immer  noch  grofse  Schwierigkeiten  
 übrig.  Denn  einen  gekerbten  Seitenrand  des  Schildes  findet  man  weder  an  der  Rumphi-  
 fchen  Abbildung,  noch  am  C.  corallinus,  und  maculatus;   an  allen  diefen  Arten  ift  er  
 glatt,  dick  und  abgerundet.  Noch  bedenklicher  ift  der  Umfland,  dafs  die  Hände  oben  
 kammartig  gezackt  feyn  follen,  (manibus  criftatis),  welches  man  doch  weder  bey  obigen  
 Arten  noch  bey  irgend  einer  andern  Art  findet,  die  nur  einigermafsen  zu  diefer  Familie  
 gezogen  werden  könnte.  Wie  foll  man  diefe  Wiederfprüche  heben? 
 Um  doch  aber  einmal  ins  Reine  zu  kommen,  fo  ift  es  am  beften,  dafs  man  die  
 Rumphfche  Krabbe  für  den  wahren  floridus  annehme,  deren  Befchreibuhg  ich  aus  dem  
 holländifchen  überfetzt  hier  herfetzen  werde. 
 „Sie  hat  die  Geftalt  einer  gemeinen  Krabbe;  der  Schild  ift  lang  geftreckt,  kaum  
 „zwey  Zoll  lang,  und  drittehalb  Zoll  breit.  Der  Leib  ift  dick,  der  Schild  mit  
 „vielen  Pünktchen  geziert,  von  blaffer  Farbe,  und  darüber  durch  gelbe  Flecken  
 „bemahlt,  welche  bey  einigen  Linien,  bey  andern  Flecken  und  Blumen  bilden.  
 „An  den  Seitenrändern  ift  der  Schild  fcharf,  (dies  ift  beym  C*  corallinus  nicht 
 „der  Fall,  als  bey  welchen  er  abgerundet  und  dick  ift),  an  jeder  Seite  mit  einer  
 „Ecke  wie  mit  einem  Zahn  bewafnet.  Die  Scheeren  find  nach  Verhältnis  des  
 „Leibes  dick,  rund,  doch  kurz,  mit  Pünktchen  oder  Körnern  befetzt,  fo  wie  
 „auch  der  Leib;  die  fcharfen  Kneipen  oder  Zangen  find  kaftanienbraun,  die  acht  
 „Füfse  endigen  fich  in  fcharfe  Klauen,  die  gleichfalls  braun  und  durch  kurze  
 „Haare  rauh  find.  Man  findet  diefe  Krabbe  beym  abgelauffenen  Waffer  am  Stran*  
 „de,  beym  hohen Waffer  kriegt  fie  auf  die  trocknen  Klippen,  wo  fie  auch  ihre  
 „alte  Schale  abwirft,  die  man  mit  ihren  Füfsen  und  Scheeren  fo  vollftändig  fin-  
 „det,  dafs  man  nicht  wiffen  würde,  ob  das  Thier  noch  drinnen  ift,  wenn man  
 „es  nicht  zwifchen  dem  Bauche  und  Schwänze  gewahr  würde,  wo  die  ledige  
 „Schale  offen  ift,  Ihr  lateinfeher  Name  ift  floridus;  Maleiifch  heifst  fie  Cattam  
 nBonga,  d.  i,  Blumenkrabbe,  weil  fie  unter  allen  Krabben  den  fchönften  Schild  
 „hat,  der  mit  Blumen  bemahlt  Ift*  Die  Ambonefen  nennen  fie  Yu  Nildmetten,  
 „weil  die  Enden  der  Scheeren  fchwärzlich  find;  daher  zählen  fie  diefelbe  mit  
 „unter  diejenigen,  die  die,Natur  gezeichnet  hat,  damit  man  fie  nicht  elfen  folle,  
 „Man  ifst  fie  daher  auch  nicht,  weil  die  Einwohner  den  Glauben  haben,  dafs  
 „alle  Krabben,  deren  Finger  fchwarz  find,  nicht  zum  elfen  taugen/* 
 Diefe  alfo  befchriebene  Krabbe  habe  ich  noch  nie  gefehen.  Sie  weicht  vom  C.  co~  
 rallinus  durch  den  fcharfen  Seitenrand  des  Schildes  ab,  und  durch  die  Körner,  womit  
 der  Schild  und  die  Scheeren  befetzt  find.  Der  letzte  Umftand  ift  gar  noch  zweifelhaft,  
 denn  das • holländifche'Wort  Peukeltjes  kann  vielleicht  nur  Punkte  bedeuten,  die  nur  durch  
 die  Farbe  hervorgebracht  werden,  welche  man  auch.  beym  G.  corallinus  findet.  In  
 der  Rumphfchen  Abbildung  find  auch  keine  Körner- angezeigt.  Ob  nun  diefer  C. floridus  
 wirklich  vom  C.  corallinus  verfchieden,  und  ob  diefe  Verfchiedenheit  blos  in  der  Farbe und  
 Zeichnung  oder  auch  in  der  Geftalt  delbft  beftehe,  wird  er ft  die  künftige  Zeit  ent- 
 (cheiden.