lichkeit ihres Baues es vermuthen lüfst, dafs auch ihre Ockonomie fehl- gleichförmig- feyn werde;
heils weil es wahrfcheinlich ift, dafs die Alten durch den Namen heufla mehr eine ganze Gattung,
als eine einzelne Art verflanden haben. Daher kommen dann ihre befländigen Verwechfeiungen
der Namen, und dafs fie diefen Krebs bald locitfta, bald ElepSas, fco, Carabm, u. f. w. nennen.
Vielleicht Ift dies aber auch die Schuld der neueren Ausleger, die, weil Ce nur eine einzige Art
von heufla tmrhrn kennen, alle diele Namen auf diefelbe anwenden. Amboin. heifst diefer Krebs
Mitta Soa, das heifst fo viel tisfquilla retrograda, Malab. 'tWong Onier, denn mit Udang benennen
lie alle Krebfe und Garnälen.
Er erreicht fall die Gröffe der Hummer, fo dafs fein Leib an 12 bis 15 Zoll lang wird. Die
Farbe des Schildes ift blau, nach unten zu gelb. Er ift überall mit gelben; nach vorne zu gekehr-
ten Stacheln befetzt, die fall reihenweife liehen; zwifchen denfelben finden lieh noch gelbe erhö-
hete Punkte, Der Kopf ift gewiflerinaffen durch eine Querfurche vom Bruftfchilde abgefondert.
Vorne am Kopfe flehen zwey groffe, glatte, nach vorne zu gekrümmte, blau und weis marmorierte
Hörner. Die Augen lind dick und nierenförmig. Dicht unter den Augen liehen die Innern
kleinen Fühlhörner; fie beftehen aus drey Gliedern, und einer doppelten Borfte, wovon die äuf-
fere kürzer ift, als die innere; fie find purpurfarbig violet mit gelben Banden.
Die groffen Harken Fühlhörner, welche ftatt der Scheeren dienen, ruhen auf drey breiten,
mit Stacheln befetzten, blau und gelb punktirten Gliedern; die breite Harke Borfte ift etwas platt,
fein geringelt, mit kleinen Stacheln befetzt, die lieh oben allmähtig verlieren; fie find fall noch
einmal fo lang wie der Krebs, purpurfarbig-, oben dunkler, und werden zuletzt Ungemein fein
und fehr biegfam. Nicht weit von dem Maule an beyden Seiten, etwas unter der Einlenkung
der groffen Hörner fleht eine kleine glatte runde Warze, mit einer Oeffnung in der Mitte, über
welche eine dünne Haut ausgefpannt ift. Minafi hält dies für Luftlöcher; Vielleicht könnten es
aber gar die Gehörwerkzeuge feyn. Jedoch hievon ein riiehreres im anatomifchen Tlleile. Von
den 5 Paar Füllen ift das erfte das kürzefte und dickile, und vertritt die Stelle der Fühlfüffe des
Flufskrebfes; die d\ey folgenden-Paare find fall von gleicher Länge; das hinterfte Paar wiedel-
kürzer; alle find glatt, blau und gelb bandiert, und endigen lieh in eine Ihjmpfe mit braunen
Haaren befetzte Klaue. Der Schwanz befteht aus 6 Gliedern, welche ungemein glatt find, und
tfich an den Selten in eine nach hinten zu gekrümmte Spitze endigen. Die Grundfarbe ift: blau
mit gelblich weifs gefpreukelt; die elften Glieder haben auf dem Rücken ein gelbes mit Purpur
eing-efafstes Feld, und oben bey der Einlenkung jedes Gliedes fteht an jeder Seite ein gelber, dunkelblau
eingefafster Fleck, Die fünf Flößen find fein gerippt, braungelb, halbdurch$rheinend,
und jede Rippe ift: oberwärts mit einer Reihe feiner Stacheln befetzt, die fich unten verlieren.
Neben jeder Floftc ift? ein kleiner eingliedricher Fufs, mit einer fcheerenförmigenKlaue eingelenkt.
Im Kochen wird der Krebs roth. Däs Männchen ift allzeit ftachlichter, wie das Weibchen, und
wenn es ein foicher Krebs gewefen ift, mit welcheny wie Suetonius lchreibt, der Kaifer Tiberiut
dem armen Schifter den Bart hat reiben laßen, als er ihn unvorfichtiger Weife bey der Infel Caprea
auf die Klippen führte, fo mufs ihm das Angeficht wohl ziemlich gcfchunden feyn. Es hat diefer
Krebs viel weifles, hartes, fehl-füfFes Fleifch, und ift daher kein grofler Leckerbiflen, zumahl
da man von einem Krebfe eine ganze Schüfiel voll haben kann. Plinius fagt: fie haben ein fliifliges
.Fleifch, wenn fie nicht lebendig in fiedendes Wafler gekocht werden; fie haben keine Schwarte,
(callum) ; eine folche verhärtete, dicke Haut können fie auch nicht haben, weil fie gar keine Haut
haben; daher Gronovius vermuthet, man müfle hier unter Callum vielmehr Cartilago, Knorpel verliehen,
dafs diefe Thierc ein weiches flüfliges Fleifch ohne Knorpel haben. Das innre im Leibe
braucht man iiicht; doch mufs es den Alten wohlfchmeckend gewefen feyn, da Bellonius fchreibt:
dafs man die locufia lieber koche als brate, weil fie fonft die Unreinigkeiten (mutis) ausfpeye;
auch pflegt in Spanien fchon der gemeine Mann Sprichwortsweife zu fagen: de la langufia, meglior
la merda, que la grußa.
Es wohnt diefer Krebs in offener See, und auch am Ufer, kriecht auch gern in die Fifcher-
körbe, und wird auch mit Netzen gefangen. Lebendig kann man ihn nicht anfaflen, wenn man
ihn nicht erft mit einem Harpun geftochen hat, Er hat einefolche Stärke in feinem Schwänze, dafs
wenn er mit demfclben beym Herausziehen einen Stein packt, man ihn fehl- fchwer davon losmachen
kann.; wenn er mit dem Schwänze an einen Felfen anfehlägt,' hänget er fich fo fefte, dafs er
kaum herunter zu bringen ift. Im Wafler geht er vorwärtsdoch, wie Plinius fchreibt, ift fein^
Schwimmen oder Gehen nur mehr ein Kriechen, feine Hörner find zu beyden Seiten ausgebreitet,
wenn er fein Futter fuclit, und kein Gefchöpf feiner Größe ift fo kühn, dafs cs ihm entgegen zu
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