
 
		Z w e y t e r   A i f c h m t t .  , 
 In  Hamberg  nennet  man  diele  Krabbe  den  Fliegenkrebi;  Sie bebt  ihre  hinterften  Beine  
 über  die  Sohaale  in  die  Höhe,  und  Cb  bald  man  Ge  ins  Waffer  fetzt,  weifs  Ge  Geh  mit  den  
 Ruderfüßen  ziemlich  gefchwind  von  einem  Ort  -zum  andern  zu  fchwingen.  Wegen  ihrer  rei.  
 pen,  fchönen  und  glänzenden  Farbe  heifst  Ge  auch  oft  die  Porcellankrabbe. 
 Die  Stirn  diefer  Krabbe  hat  fünf Zähnohen,  und  der  Seitenrand bat  auch  fünf  lagen,  
 förmige  Zähne.  Die  Farbe  ift  rothliöh  und  glänzend.  Die  Arme  find  dreyeckig,  und  ihre  
 innere  Schärfe  ift  mit  Haaren  befetzt.  Die  Handwurzel  hat  am  innern Rande  einen  fehr  lau-  
 gen,  fpitzigen  Dorn.  Die  Hände  find  prismatilbh,  das  helfet,  es  'laufen  der  Ränge  nach  
 fünf  erhöhete  Linien  herunter,  wodurch  auch  fo  viele  Seiten  gebildet  werden.;  die  i [in er ft c  
 Linie  verlängert  Geh  oben  in  eine  kleine  Spitze.  Die  Finger  haben  auch  einige  Furchen.  Die  
 drey  erften  Paar  Füße  Gnd  glatt,  haben  einen  erhöheten  Rand,  und  Gnd  an  beyden  Seiten  
 mit  Haaren  befetzt.  Das  hinterfte  Paar  Gnd  Schwimmfüfle;  .nemlich  das  Glied  vor  dem  fetzten  
 ift  breit,  und  platt,  und  das  letzte,  welches  die  Baue  feyn  feilte,  ift  eine breite  oyale  
 Scheibe ;  auf  beyden  Seiten mit  Haaren  befetzt. 
 Schon  dem  Arißoteles  war  diefe  Krabbe  bekannt,  und Ge  wird  auch  faft  in  ailen  Meeren  
 gefunden;  doch  mögen  auch  manche  Verfchiedenbeiten  dabey  Vorkommen,  fe  wie  Pen- 
 Haut  Tab.  IV.  A.  eine  folche  Verfchiedenheit abbüdet,  deren  Schild  gewölbter  und  höckerich-  
 ter  ift;  oft  feil  er  auch  fchän  marmorirt  feyn.  Sie  hält  Geh  gewöhnlich  am  Ufer  im  Sande  
 auf,  doch  fe ,  da&  fie  vom  Waffer  befpühlt  wird.  Sie  feifst  todte  Fifehe  und  andere  am  
 Ufer  zurückgebliebene  Unreinigkeiten,  fo  dais  fie  das  Ufer  von  allem  Aas  und  Koth  reiniget,  
 den  die  See  auswirft ;  und  es  ift  mir  wahrfchêiniicher,  dafe  eben  dieferhalb  Linné  diefe  
 Krabbe  depurator  nennt,  als  wegen  ihrer  reinen  Schaale,  wie  St.  Müder  glaubt.  J.  Planeur  
 redet  noch  von  einer  gröffem  Art,  welche  Macimtte  genannt  wird,  und  diefe  hält  er  für 
 die  Arißotelißbe,  weil  Ge  im  Jonifcben  Meere  außerordentlich  häufig  ift;  Pennant  macht  
 aus  diefer  breitftifsigen  Krabbe  des  Arißoteles  eine  eigne  Art,  die  er  C.  Velutinus  nennet. 
 Zwe y t e r   A l f c h n i t t . 
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 57*  D ie   Sammetkrabbe;  Cancer  Velutinus. 
 Pennant  Btif.  Zool.  pag.  5.  Tab.  IV.  Kg.  g.  C.  Aor.ce  quinquedentato,  tefta  pH«  
 fufeis,  raoliiffimis  hirta,  carpis  dentatis,  pedibus  pofticis  natatoriis? 
 Tab.  VII.  Fig.  49. 
 Pennant  fepdert  diefe  Krabbe  von  dem  C.  depurator  ab,  und  Are  äußerliche.' Geftalt  
 ift  auch'  & $ p ,   verfchieden.  Der  an  den  Seiten  ,mal  fägenförmig  fez'ahnte  Schild  ift  mit  
 kurzen  fammetartigen,  braunen  Haaren  befetzt.  Auf  den  Scheeren  flehen  kleine  Höcker,  
 oder  Körner,  und  die  Handwurzel  ift  amjmbern  Rande  rund  herum  fein  gedornt. 
 Man  findet  Ge  an  def*weftlichen  Küfte  von  Engelland,  Unif  Pennant  hält  diefe  Krabbe  
 für  den  eigentlichen  Breitfufe  des  Arißoteles. 
 58*  D is   Rnnzelkrabbe.  Cancsr  cvrrugatus. 
 Pennant  Bnt.  Zoology  p,  s.  Tab.  V.  Fig.  9.  Canc.  thoräce  quinquedentato,  trans,  
 verfe  corrugato. 
 Tab.  VII.  Fig.  *50. 
 Auch  diefe  Krabbe  fondert  Pennant  von  dem  depurator  ab.  Der  Schild  ift  zwar  auch  
 fünfmal  rägenförmig  eingefchnitten,  allein  er  ift  auf der  Oberfläche  fehr  ftark  jn   die  Quere  
 gerunzelt.  Die  Scheeren  haben  nur  eine  einzige  Spitze  am  erften  und  zweyten  Gelenke;  die 
 Finger  find.gezahnt,  und  das  hinterfte  Paar  Füße  Gnd  Schwimmfuffe,  und  haben  ovale  Clie-  
 der. 
 Sie  wird  am  englifcheh  Ufer  gefunden.