mit dem obigen Canc. Squinado vergleichen will. Der Schild ift etwas gewölbt, eyrund,
ungleich, und rauh, hie und da bucklich, doch unbewafnet, vorne in einen ffiumpfen Schnabel
auslaufend. Zwey kurze pfriemenförmige Fühlhörner liehen dicht unter dem Schnabel;
die Augen gleich an den Seiten deffelben. Die Scheeren find lehr kurz,, kaum fo lang wie
der Schild, rund, dünne, glatt, unbewafnet; die Hände kurz, bauchig, glatt, die Finger
kaum gezahnt. Die vier Paar Füffe find länglich, dünne, rund, pfriemenförmig, cylindrifch,
glatt, noch halblhal fo lang, wie der Schild, die Klaue gekrümmt, Ipitz. Sie wohnt im
mittelländifchen Meere, auch hie und da an den holländifchen Ufern, und erreicht oft die
Gröife eines Fuffes. Gronovitu vermuthet in feinen Anmerkungen über das 9" Buch des Plinii
Thiergefchichte, diele Krabbe fey der ißppo'e des Arißateles lib. IV. hift. animal, cap. 2. den
ich aber, wie ich glaube, mit mehreren Rechte, für den gleich anfangs befchriebenen Canc.
.Curfor halte.
114. Die Schreckliche. Cancer hontdus.
Linn. Syft. Nat. 4$. C. thorace obtufe acoleato, manibus ovatis, cauda cariofa.
Muf. Lud. Ulr. 44a.
jFabric. Syft. Ent. 409. 46. Spec. Inf. $oç. ç i. C. thorace aculeato nodofo, pedibus
fenis, cauda cariofa.
Rumpb Muf. tab. 9. fig. 1. Rotskrabbe.
Pstiver Gazoph. 1. Append, tab. 1. fig. 7. Great warty Crab.
Tab. XIV. Fig. 88.
Ich habe fchon oben beym C. Maja gefagt, dafs diefe Krabbe mit dem C. borridtis
gemeiniglich verwechfelfc werde, woran vielleicht ein einziges falfches Citatum des Linné Schuld
ift. Denn fonft find beyde leiçht von einander zu unterfcheiden, weil diefer borridus nach
der -Linndifchen Befchreibung keine eigentliche Dornen haben foll, womit.der Maja fo reichlich
befetzt ift. Das Citatunr Gromv, Zooph. „ 6 . gehört nicht'hierher, fondern zum C. Maja.
Der Schild diefer Krabbe hat die Gröife einer Fauft, viele ungleiche Eindrücke, ift überall
warzig, und voll fpitziger ungleicher Höcker. Die Stirn hat einen tief zurückgebogenen Sohna-
bei. Der Schwanz ift fehr grubicht, ja faft wie durchfreffen. Die Arme find durch Spitze,
rauh, welche denen auf dem Schilde ähnlich find. Die Hände find eyrund, kaum, etwas
eck,g, gewölbt, warzig, an der Wurzel mit zwey hinterwärts gebogenen Zähnen. Der Fin.
ger ift meift gerade. Die Fülle find überall mit ftmnpfen Dornen umgeben. Auch diefe Krabbe
foii, wie Unnius fagt, nur « Fülle haben; und fo ftimmt es auch mit der Rumphifchen
Abbildung überein, aber nicht mit feiner Befchreibung, ln welcher ihr g Füffe beygelegt werden.
St. Müller Tagt: ganze Exemplaria hätten g Füffe, die aber alle noch einmal fo kurz
find, als die Arme, woran die Scheeren fitzen; was er hiermit Tagen will, weifs ich nicht;
denn wenn auch ein Exemplar nicht vollftändig ift, fo ift es doch fehr leicht wahrzunehmen,
ob die Krabbe 6 oder g Füffe hat; und je feltener es ift, dafs Krabben nur « Füffe haben,
defto eher ift es dem Ritter wohl zuzutrauen, er werde hierauf fehr aufinerkfam gewefen feyn,
und es genau unterfucht haben. Und die Füffe feilen kürzer feyn, wie die Arme; foll das
heiffen wie die ganzen Scheeren, oder wie das unterfte Glied derfelben,' welches eigentlich
nur der Arm heifst ?
Der Sitter giebt noch eine Verfchiedenheit von diefer Krabbe an; deren Schild ift herzförmig
dreyeckig, fehr ungleich, voller Gruben, Höcker', ausgehöhlter Punkte, Knoten und
Warzen. Die Stirn hat faft keinen Schnabel, fondern ift durch eine Höhlung zurückgebogen.
Der eyßirmige f,ebenmal gegliederte Schwanz hat viele Warzen und Aushöhlungen; das fechfte
Glied ift doppelt fo breit, wie die übrigen. Die Hände find gewölbt, ohne Ecken, fehr
ungleich, an der inwendigen Seite kammartig, mit einem breiten Finget. Sie hat g Füffe,
ohne Warzen. Aber eben defshalb halte ich fie für eine ganz verfchiedene Art.