
 
		haben  drey  runde,  mit  Haaren  eingefaßte  Glieder,  und  eine  cyrunde  glatte  Hand,  die  am  
 hintern  Rande  fpitzig,  mit  Haaren  eingefaßt  ift,  und  einen  beweglichen  Finger  hat;  das  
 elfte  Paar  ift  nicht  fo  lang,  und  die  Hand  nicht  fo  dick,  als  das  zweyte,  und  die  Arme  
 ftehen Taft  unter  dem  Kopfe.  Die  zwey  folgenden  find  wahre  Fülle,  langer,  dünner,  platt,  
 mit  Haaren  eingefafst,  viergliederich,  mit  einer  fpitzen  rückwärts  gekrümmten  Klaue;  das  
 fünfte  und  fechste  Paar  find  diefen  ähnlich,  nur  werden  fie  allmählig  .länger  und  dicker,  
 aber  fie  krümmen  fich  zurück,  und  haben  große,  platte,  mit  Haaren  eingefaßte  Hüften,  
 •auch  haben  die  zwey  letzten  Glieder  zwey  Stacheln,  und  eine  weiche,  weniger  fpitze,  am  
 Rande  nach  der  Spitze  zu  borftige  Klaue,  daher  diefe  FüflTe  wie  zwcyfndig  ausfehen.  Das  
 fiebente  Paar  ift  diefen  ähnlich,  nur  kürzer.  Unter  den  drey  folgenden  Gliedern  ftehen  
 drey  Paar  am  Bauche  feftliegender,  rückwärts  gekehrter,  zweygliedcrichcr,  dünner,  fpitzer,  
 glatter  Sehwimmfüftc;  und  hinter  den  leztcn  ift  unten  der  Hintere.  Zwifchcn  den  Armen  
 ftehen  unten  am  Bauche  zwey  kleine  Häute.  Der  Schwanz  hat  drey  Glieder,  Wovon  die  
 zwey  erften  auf  dem  Rücken  etwas  gedornt-find,  unten  haben  fie  an  jeder  Seite  eine  gabel*  
 förmige  Spitze,'die  am  zweyten  Paar  kürzer  ift;  das  dritte,  letzte  Glied  ift  länger,  fchmaler,  
 oben  platt,  an  jeder  Seite  fteht  eine  kleine  Spitze,  und  unten  gleichfalls  anftatt  dem  gabel*  
 förmigen  Thcrl  der  zwey  erften  Glieder;  er  endigt  fich  in  der  Mitte  mit  zwey  lanzettförmigen  
 behaarten  Bfätrenr,  an  deren  Seiten  ein  größeres,  zweyglktleiichcs-,  an  der  Spitze  gehaltenes  
 fteht,  deren  äußerer  Zipfel  länger  ift.  Die  Farbe  drefes  Thiers  ift  fehr  verfebieden  
 nach  Befchaftenhsit  des  Grundes,  eklige  find  dunkel  grün,  die  meiden  aber  find  .braun,  andere  
 bräunlich  fchwarz,  bksfs  blau,  wenige  weiß,  allzeit  aber  nur  von.  einerley  Farbe,  Er  
 hält  fich  fo  wohl  am  Ufer  des  Meeres,  als  in  Flüflen-  und  Gräben  auf,  wo  der  Grund  faql  
 digt  ift.  Er  fchwrmmt  bald  auf  de»  Seite»,  bald'  auf  dem  Rücken J  er  bewegt  feine  Fiiffe  
 und  Flößen  ungemein  ge ßh winde  ;  ©ft  läßt  er  fich  auch  auf  den  Grund herab;  wenn  die  
 See  ftürmifch-  ift,  verbirgt  er  fielt,  haiafemveife  unter  d’ie  Steine;.  Er  frißt  alles,  was  ihm  
 vor kommt,  vor nein lieh  todte  Fißhe,  Aas  und  Häute;  auch  greift  et  andre  Secinfecten  an,  
 und  man  ficht  ihn  qft  feinen  Raub  herum tragen ;  ja  er  verfchonet  fo-  g'ar  nicht  fern  eigne» 
 und  andre  verwandte  Gefchlechtcrund  der  größere  frißt  den  kleineren,  wenn  er  nichts  
 anders  hat.  Er  trägt,  wie  die  Squillen,  feineEyer  unter  den  Schwimmftiflen,  und  legt  fie  im  
 Frühling.  .  Er  felbft  dienet  den  F.udten,  Fifchen,  Seeigeln,  und  andern  Mollufcis  zur  Speife,  
 auch  foll  zwiCchen  ihn  und  den  gelbgefäuinten  Waflerkäfer  eine  Anthipathie  feyn,  daher  die  
 Grönländer  in  ein  Wafler,  wo  diefer  Käfer  ift,  einige  Seeflöhe  werfen,  da  fie  fich  denn  ge-  
 meinfchaftlich  aufreiben.  Im  Netze  fielit  man  ihn  nicht  gern,  denn  er  verdirbt  daflelbe  
 wenn  es  nach  den  Forellen  und  Rödmagen  nahe  an  dem  Ufer  geftellt  wird,  und  frifst  die  
 darin  gefangenen  Fliehe.  Macht  man  aber  die  unterften  Mafchen  aus Pferdehaaren,  fo  foll  er  
 diefelben  nicht  zernagen.  Ob  der  Cancer  pulex  des  Linné  einerley  mit  dem  C. pulex  des  
 Scopoti  Cey,  daran  ift  mit  Recht  zu  zweifeln,  weil  der  letzte  allzeit  im  fiiflcn  Wafler  lebt. 
 72,  Die  Sandgarneele.  Cancer  (Gammareilus)  arem rius. 
 Olt,  Fabric.  Fauna  Grönh  259.  ti.  234.  Onifcus  cancriformis,  antice  depreffiüscülus,  
 poftice  carmato - fubferratus,  pedibus  quatuor  anticis  cheliformibus  laevibus,  anten-  
 iiis  fubaequalibus. 
 Acta  Hafu,  X.  ƒ.  tab.  2,  fig.  x  —   fr. 
 Diefe  Garneclaflel  hat  viel  ähnliches  mit  dem  C. pulex,  und  heißt  in  Grönland  Kiä-  
 guk,  Kingufak,  Die  Farbe  ift  afchgrau,  die  Länge  hat  acht  Linien,  die  Breite  ein  und  eine  
 halbe  Linie.  Der  runde  Kopf  endigt  fich  zwifchen  den  Fühlhörnern  in  eine  kleine  Spitze;  
 die  fechs  erften  Glieder,  welche  unter  fich  gleich  und  kürzer  find,  find  oben  etwas  platt  gewölbt, 
   weder  kielförmig  noch  fägeförmig,  fondern  die  Schale  aller  ift  fchwach  ausgehöhlc;  
 aber  auf  den  fünf  folgenden  Gliedern  ift  ein  Rückenkiel  merkwürdig,  welcher,  da  er  über  
 jedem  folgenden  Gliede  etwas  vorfteht,  eine  kleine  Säge  bildet;  es  find  auch  die  Schalen  
 diefer  Glieder  am  hintern  Seitenrande  gebogen;  auf  dem  fiebeaten  Gliede  des  Leibes  ift  der 
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