Diefe Krabbe wirf im Neapolitanifchen Defia genannt, auch von den Fifchern
Grauckio M a CKrautkrebs), weil fie fiets mit Moos bedeckt ilt. Die Abbildung derfelben
in, erden Theil id noch fo ziemlich erträglich. Ich habe fchon damals gefugt, daß man
fie gemeiniglich in der abgebildeten Größe, bisweilen aber auch fehr viel, größer findet.
Im erden Zudande id fie mit Seemoos und Korallinen fo dicht überzogen, dafs fie kaum
,u kennen id; die großen aber find ganz rein. Die kleinen find außerdem mit Haaren
feefetzt, vorzüglich die zwey Stacheln an der Stirn find mit langen Haaren befranzt, die
großen aber find gemeiniglich glatt. Im übrigen find die kleinen nicht beträchtlich von
den großen verfchieden, nur daß fie auf dem Schilde nach vorne zu zwey runde glatte
Hecken haben, die den großen fehlen, auch find die Dornen fchärfer zugefpitzt. O liv i
meint, daß die kleine Art, die er auch für den C. fpin„fus des Kampfe hält, nur darum
fo klein fey, weil Ge fich an mageren Orten aufhalte, denn fie lebe in wenig bewohnten
und unfruchtbaren Gründen; die Grofsen hingegen nehmen den Winter über ihre Woh-
nnng in kalkartiger Erde an dem ölllichen Ufer in der Tiefe des Meeres, im Sommer
aber ziehen Ge gegen Abend in moraftige Gegenden. Sollte Geh dies ganz beftimmt fo
verhalten, fo würde ich doch lieber die Grofsen bey aller äußerlichen Aehnlichkeit für
eine ei ene Art halten, als daß bloß die Dürftigkeit ihres Aufenthalts fie fo klein erhalten
Tollte. Ungewiß bin ich immer noch dieferhalb, weil, ob-ich gleich diefe Krabbe
häufig genug aus Italien erhalten habe, es doch immer nur die kleine oder die ganz große
Art war, von den Zwifcheniluffen aber habe ich niemals welche gefehen. Ich wünfehte,
daß diejenigen, die am Ufer des Meeres wohnen, ihre Unterfuchung hierauf forgfältiger
richten mögten. Was die große Art betrift, fo findet man darunter eine fehr merkliche
verfchiedenheit. Bey einigen find die Scheren und Füße viel länger als bey andern,
auch find die Scheren weit länger als die Füße; fie find daher im Verhältnifs der Theile
der kleinen Art gleich, deren Scheren auch viel länger find, als die Füße; die ganze
Länge der Scheren beträgt eilf Zoll,- davon hat die Hand fünf Zoll, die Handwurzel zwey
ein
einen halben, und der Arm drey ein halben Zoll, Der Rücksnfchild ifl mit fpitzigen Körnern
von verfchiedener Gröfse dicht befireuet, und auf der Mitte fleht der Länge nach eine
Reihe Dornen von verfchiedener Gröfse und in ungleichen Entfernungen von einander.
An jeder ,Seite lieht eine Reihe von fechs weit gröfseren Dornen; der hinterfle von diefert
ifl mehr nach der Mitte des Schildes zu hingerückt; der vorderfle erweitert fich an der
Wurzel ungemein, und der zweyte lieht auf einer noch dickeren Erhöhung, auf welcher
nach unten zu noch mehrere kleine Dornen flehen. Die Augenhöhlen find grofs, gewölbt
und der Oberrand derfelben erweitert fich aufserhalb in einen Harken etwas einwärts gekrümmten
Dorn; zwifchen diefem und dem erllen Seitendorn ifl ein kleinerer hervorge-
wachfen, delfen Wurzel aber mit jenen beyden nicht zufammenhängt. Die Augen flehen
von der Seite auf langen* Stielen, fo dafs fie fall bis zum erflen Seitendorn hinreichen.
Die Stirn geht in zwey fehr Harke, breite, glatte, grade vor fich genreckte Dornen aus.
Der Arm und die Handwurzel, die. beyde fafl cylindrifch find, haben auf der äufseren
Rundung viele Knoten, Spitzen, und fcharfe Punkte. Die Hand, welche etwas mehr platt
ifl, hat keine Dornen oder Spitzen, fondern nur auf dem Rücken ifl fie fein gekörnt wie
Chagrin. Die Finger find lang, fafi grade, rund, innerhalb ungezahnt, nur der bewegliche
Finger hat nahe an der Wurzel eine flumpfe Zahnähnliche Erhöhung. Beyde; Scheren find
gleich. Die Füfse find glatt, cylindrifch rund, nur die Handwurzel wird nach vorne zu
dicker, und hat der Länge nach Vertiefungen; fie bewegt fich vermitteln einer Axe, die
in zwey Pfannen ruhet, welche das erHe Gelenk oder die Hüfte hat. Das erHe Fufspaar
ifl das längfle, die übrigen werden immer kürzer. Das Klauenglied ifl lang, rund, wenig
gekrümmt, die äufserfle Spitze ifl hornartig und fchwarz, Diefe fo befchriebene Krabbe
ifl ein Männchen,
Nun befitze ich aber eine Verfchiedenheit, die fehr abweicht, und die ich, weil
fie am wenigflen Raum einnimmt, auf der LVIflen Tafel habe abbilden laßen. Der Leib
ifl dicker,' gewölbter, aufgeblafener. Anfiatt der Körner ifl der Rückenfchild mit grofsen
Natur gefchichte d, Krebfe. UL Band, UL Heß. D