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fte Spitze oder die Stirn ift ein wenig Tanger, als die - Ecken. Die ganze
Oberfläche ift ungemein glatt. Sehr merkwürdig find die Augen wegen ihrer
auflerordentlichen Gro'fse und nirenfo'rmigen Geftalt, welches fonft bejr den Krabben
gar ' nicht gewöhnlich ift; f ie . liegen zwar fehr hervor,, ruhen aber doch
auf fo kurzen Streichen, dafs diefelben kaum Achtbar find;- fie find gegittert,
bräunlich mit dunklen Punkten. Es ift Bewundernswürdig, dafs fo- klein diefe
Krabbe ift, fo find doch heg den allergröften Arten die Gehorwerkzeuge nicht
fo auffallend fiehtbar, als bejr diefer Art. -Sie flehen dicht unter den Augen,
flehen wie eine kleine Röhre vor mit einer MundoTnung, wie eine Trompete;
diefe Oefnung ift mit einer feinen Haut überzogen. Die .Scheeretr haben nichts
merkwürdiges; fie find klein, glatt, die Hand platt, am obern Rande ftarfc
gewölbt; die Finger find grade, und haben inwendig keine Zähne;; fondern nur
einige fteife Borden. Auch die vier Fufspaare haben' platte, dünne;;_ fehr glatte
Glieder; die beyden mittelften Paare find etwas länger, das, hinterfte Paar
ift das kürze fte, und am Schwänze eingel'enkt. Der Schwanz Hl gewölbt, wie
bey den Langfchwänzen, er befteht aus Geben. Schildern, von denen, das erfte
ganz kurz ift, und unter dem Bruftfchilde kaum ein wenig hervorblickt; der
Bruftfchild hat über dem .Schwänze einen runden Ausfchnitt; das lezte Glied
ift zugefpizt, hat aber keine Seitenhöhen, Sonderbar ift es, dafs durch , die
fehr dünne Schale des Bruftfchildes überall Luftbläschen durchblicken.
Das Vaterland ift O ftin d ien ,
Neue Arten- zu r zw e y t e n Fa>mifiei Mit kugelförmigen Leibe.
205. C a n c e r r c f i d u u s .
Muf. Caefar. Viennenf. Gancer thorace fubrotundo, fronte utrinqjie emar-
ginata,.
Tab. XLVIII, Fig. iv
Fell fand' diefe Krabbe im Kaiferlichen Kabinet zu Wien unter den Namen
Cancer pifum, den ich fchon im erften Bande befchrieben habe, nach
einem Exemplare, welches ich felbft befitze. Da ÖFiV-i fagt, dafs er von
C. pifum Exemplare- befitze-, die- viermal' gröfser find, als die gewöhnlichen, fo
gehören fie vielleicht zu diefer Art. Denn dafs fie- nicht blos in der GrÖfse,
fondern, auch- in ihrem Bau von dem gewöniicKen C. fifum abweichen muffen,
beweifet der Ümftand', dafs er felbft f a g t f i e wären in ihrer Geftalt
dem C. piimotheres ähnlich-. Eine fol'che .Vergleichung wäre ja ganz unnöthig
und überflüfsig, wenn fie blos in der Gröfse von dem gewöhnlichen C. jsifuM
abweichen; So viel' Ift indefTen gewifs, dafs diefer C, reßduus ganz und gar
•vom C; ‘pifum des L in n e verfcliieden ift, wie ein jeder aus der Verglei-
'chung beyder Abbildungen felbft erkennen kann* Die Farbe ift röthlicli braune
gelb. Die Geftalt ift ziemlich rund , aber nicht kuglich, fondern oberhalb etwas
flach gewölbt." Vorne hat der _ Rand an jeder Seite einen- bogigen Ausfchnitt,
daher • die- Stirn etwas mehr abgerundet verlieht. Vorne und. an den
Seiten ift der Schild gerandet,. und aufserdem mit feinen braunen Haaren befranzt.
Die Fühlhörner find feine Borften, die auf einem dickeren Grundtheil
ruhen. Die Augen liehen als kleine weifse Kügelchen vor, aber nur auf kurzen
Stielen. Auf der Mitte des Schildes, der übrigens ganz glatt ift, liehen
zwey halbmondförmige Bogenlinien, die fich den Rucken zukehren, wie dies fall