j^ g D r i t t e r A l f c h n i t t *
Ich zeige dies liier ein für allemal an, um nicht alle Augenblicke die Befchreibungen durch A11-.
zeige, welches meine eigenen, und welches Carolins Bemerkungen find, zu unterbrechen; nu
da, wo wir nicht in unfren Beobachtungen übereinftimmen, werde ich es anmerken.
Der Infekten- Körper überhaupt wird, wie bekannt, gemeiniglich in drey Abfchnitte g^e.-
theUt, nemlich: der Kopf, der Bruftfchild nebft der Bruft, und der Hinterleib, Bey den Kreb-
fen findet diefe Abtheilung nicht eigentlich ftatt, denn der Kopf und die Bruft find nicht von einander
abgefondert, oder vielmehr vorne an der Bruft ftehen alle Organe der Sinne. Der zweyte
Theil, nemlich der Bruftfchild follte bey denKrebfen der Leib heiflen, weil er den Magen, die
Gedärme, und alles was zur Verdauung gehört, in fich enthält. Der dritte Theil, oder der
Schwanz, ift bey den Krebfen und Krabben nicht das, was bey den übrigen Infekten der .Hinterleib
ift fondern bey jenen ein dichtes Flcifch, durch welches nur der verlängerte Maftdnrin geht;
bey den Krabben enthält er gar nicht einmal Fleifch, fondern befteht nur aus platten dünnen hart*
fchaaligten Lamellen, die fich übereinander fchieben laßen, und der Zweck deftelben fcheint haupt*
fachlich die Bewegung und das Rudern im Wafler und bey den Weibchen auch noch die Bewahrung
und Bebrütung der Eyer zu feyn. Da die Krabben und die eigentlichen Krebfe in Anfehung
des Gliederbaues gröfstentheils fehr verfebieden find, fo wird es nöthig feyn, die Zergliederung
einer jeden Gattung befonders vorzunehmen.
I. Z e r g l i e d e r u n g de r Kr a b b e n . T a b .X L I V *
Am Vordertheile des Leibes, -oben an der Stirn, fallen zuerft die Augen ins GefichtJ es
find deren zwey, jedes liegt in einer befondern Höhle, die gemeiniglich durch Dornen oder Zähne
oder lange Haarwimpern befchützt werden. Bald ftehen die Augen ziemlich dicht neben einander
an der Mitte der Stirn, bald mehr zur Seite, und oft auf der äufserften Ecke, und es kommt hie-
bey gemeiniglich auf die Form des Rückenfchildes an; ift diefer vorne zu gefpitzt, fo ftehen die
Augen dicht neben der Spitze; ift' er aber vorne breit, fo ftehen fie an den Seitenecken. Es ruhen-
die Augen auf einem Stiele, der eine fchalichte Röhre ift, und unten an der Wurzel ein Gelenke
hat; bisweilen ift der Stiel unten kuglicht, und ruhet in einer Schale, in welche er fich wie in
einer
einer Nufs bewegt. Die Stiele find bald lang, fig. 1. bald kurz und dick, fig. 2. Bey einer einzigen
bisher bekannten Art find die Augen vier grofse Blafen, über welche fich poch ein langes
etwas gekrümmtes Stielchen erhebt, fig. 3. der als eine Verlängerung anzufehen ift; daher es einigen
fchien, als ftänden die Augen in den Fühlhörnern. Die durchfichtige Hornhaut des Auges
liegt bey einigen fchräg an der Spitze des Stiels, bey andern ftehen fie als runde Kugeln vor; gemeiniglich
find die Augen dunkel von Farbe, wegen der fchwarzen adrigen Haut, die der Hornhaut
gegen überliegt; bey einigen aber find die Augen fo klar und durchfichtig wie Glas. Unter
dem Microfcop erfcheint die Hornhaut gegittert oder facettiert, bey einigen fechseckig, bey. andern
find es rechtwinklichte Vierecke. Das ganze Auge kann in die Röhre getheilt werden, die
die Nerven.und die Mufkeln enthält, und in den Apfel, welcher hohl, und durch die Konkame-
ration der Hornhaut gebildet ift, und die Feuchtigkeiten enthält. Nimmt man in der Röhre die
gemeinfchaftliche äufsere Haut weg, fo wird man ein Bündel Mufkeln bemerken, welches fich da
erhebt, wo fich das Auge beugen mufs; dicht an dem Bündel erhebt lieh an der andern Seite der
Nerve, welcher da, wo das Bündel Mufkeln .aufhört, fo dick wird, dafs er die ganze Höhle
der Röhren einnimmt, zieht fich darauf zufammen, dehnt fich .endlich wieder aus, und läuft in
einem Bündel oder Quaft aus. Ueber diefem. Knoten (ganglium) breitet fich die Choridäa oder
Braunhaut aus. Diefe ift an der Balis roth gefärbt, und wird nachmals in ihrer ganzen Dicke
fchwarz. Sie füttert den ganzen Augapfel, und macht auf diefe Weife die durchfichtige Hornhaut
dunkel. Der Augapfel enthält gar keine Feuchtigkeit, denn dies zeigt lieh im kochenden Walfer.
Bey diefem Baue des Auges ift es fchwer zu beftimmen, wie das Thier fehen kann. Schwammer-
dam konnte es nicht erklären. Man nehme ein Auge, das fo zubereitet ift, und trenne mit einem
fcharfen Mefler die verfchiedenen Blättchen, welche die Hirnhaut ausmachen, bis man an das
letzte kommt, das weich und nachgebend ift; auch dies werde weggenommen, fo wird man fe-
hen, dafs in dem Augapfel eine fchwarze weiche Subftanz ift. Diefe Subftanz, die eine dichte
weiche Haut ift, nehme man ganz aus dem Auge weg, und lege fie auf ein ebnes Glas, dafs fie
die innere rothe Seite zeigt,' fo wird man auf derfelben einen Biifchel von weiften zerriflenen Fäden
feilen, die von dem Knoten des Sehnerven, woran fie befeftigt war, getrennt ift. Wenn man
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