
 
		Zweiter  Abfchnitt. 
 gleich  wirklich  eine  Art  von  Locuften  ift,  und  wegen  feiner  Größe  obige  Benennung  wohl  
 verdienet;  ja  ich  bin  fall  geneigt,  diefen Krebs  für die wahre locufta marina der Alten  zu halten,  
 wenn  ich  nemlich  der Gesnerfchen  Abbildung  pag.  5/3  trauen  foU,  welche  viel  genauer  diefen  
 Krebs  vorftellet,  als  den  folgenden Canc.  homarus,  welcher  durchgängig  für die locufta marina  
 angenommen  wird.  Der  Leib  von  den  Augen  an,  bis  zur Spitze  des  Schwanzes  ift  1  Fufs  und  
 4  Zoll  lang;  die  Breite  des  Bauchs  ift  5  Zoll.  Der  Rückenfchild  hat  eine  fehl'  breite,  glatte,  
 rinnenförmige Vertiefung,  welche  quer über  den Rücken  geht,  an den Seiten aber (ich  in 3  Aefte  
 theilet;  der  eine  läuft  etwas  gekrümmt an  den Seiten herunter,  der andre breitere aber  läuft nach  
 vorne  zu,  und  endiget  fich  hinter  den  Augen.  Der  ganze  Rückenfchild  ift  mit  grofsen  und  
 kleinen  nach  vorne  zu  gerichteten  Stacheln  und  fpitzigen  Körnern  dicht  befetzt;  an  der  Stirn  
 flehen  zwey  grofse,  breite,  zugefpitzte,  am  innern Rande dreymal gedornte Hörner,  und  in der  
 Mitte,  wo  fie  zufammen kommen,  fleht  ein Dom, Und  hinter ihnen flehen noch 4 ftarke  Dornen  
 hinter  einander;  auch  flehet  noch an jeder  Seite des  Vorderrandes  ein breiter,  ftarker Zahn,  und  
 einige  kleinere  hinter  einander.  Die  Farbe  des  Schildes  ift  violet,  hinten  und an den Seiten  in  
 gelb  übergehend.  Die  Augen  flehen  zur  Seiten  unter  den  grofsen Hörnern;  die Stielchen find  
 violet  und  gelb marmorirt,  die Augenfelbft  braun.  Unter ihnen  flehen  die  grofsen Fühlhörner,  
 die  denen  ähnlich  find,  welche  die Krebfe  tragen,  welche  keine Scheren,  fondern an  deren  flott  
 lange  ftachliche  Fühlhörner  haben,  nur  gehen  fie  bey  diefem  Krebs  in  grader  fteifer  Richtung  
 fort,  da  fie  bey jenen  in  eine  lange  gekrümmte  Borfte übergehen.  Die Wurzel  der  Fühlhörner  
 befteht  aus  drey breiten  mit  ftarken  Domen  befetzten  Gliedern;  fie  find  violet  und  gelb  mar'-  
 morirL  Unter ihnen  flehen  die  kleinern Fühlhörner;  diefe  heftelien] aus  drey  runden Gliedern,  
 wovon  das  unterfte  länger,  als  beyde  übrige  zufammen  ift,  und  einer  doppelten  Borfte.  Die  
 Scheren find aufserordentlich ftark,  und haben in ihren Bau weniges mit den gewöhnlichen  Krebs-  
 fcheren  gemein.  Der  Arm  ift  breit,  geht  oben  fcharf  zu;  der  obere  Rand  ift  fägeförmig  
 gezahnt,  und hat  oben  einen  ftarken Dorn;  am Unterrande  innwendig  fleht  oben  ein  noch weit  
 ftärkerer  Dom,  und  unten  vier  kleinere;  der  äufsere Ünterrand  hat  oben  bey  der  Einlenkung  
 der  Handwurzel  gleichfalls  einen  ftarken  Dorn.  Die  Handwurzel  hat  der Länge  nach  auf dem 
 Rücken  einen  gezahnten  Rand,  der lieh oben  in einen ftarken Dom endigt.  Die Hand feibft hat  
 der  Länge  nach  einen  doppelten  gezähnten  Rand,  unten am Ende  einen Dorn,  und  oben anftatt  
 des  Fingers  einen  fehl-  breiten.ftarken  Dorn;  der  bewegliche  Finger  ift  eine dicke grade  ausgehende  
 konifchc  Klaue,  die auf dem  Rücken gezahnt  ift,  und hie und da  einige Haarbüfchd hat.  
 Die  Farbe ift  violet mit  gelblichen Rändern und  Flecken.  Von den vier PaarFüffen find die zwey  
 mittelften  viel  länger,  und von gleicher  Grüfte;  das vorderfte Paar ift das  kleinfte;  fie find insge-  
 fammt  ftark,  dick,  rand,  glatt,  die  Klaue  mit  Helfen,  ftachelähnlichen  Haaren  befetzt.  Die  
 Farbe  ift  violet  mit  gelben  Rändern,  Der Schwanz ift dick und breit,  hat fechs Glieder;  die vier  
 mittelften  haben  in  der  Otuere  eine rinnenförmige Aushöhlung,  die  aber oben in der  Mitte  nicht  
 zufammenftöfst;  übrigens  find,  fie glatt,  violet,  an jeder Seite mit einen  gelben vertieften Fleck,  
 An  den  Seiten hängen  fie  lappenförmig  herunter,  endigen fich in einen  ftarken,  nach hinten zu  
 gekehrten Dorn,  und find  auch  am hintern Rande gezahnt.  Das letzte Glied hat einige Vertiefungen  
 und kleine  Spitzen.  Die  fünf Flofien  find gelbbraun,  gerippt,  und auf jeder Rippe fleht eine  
 Reihe kleiner  Dornen,  die  am Ende immer unmerklicher werden,  und  fich zuletzt ganz verlieren. 
 Man  findet  diefen  Krebs  im  mitteliändifchcn Meere,  und  man  findet  ihn  oft  fchr  fchön  
 violctröth  mit gelben Flecken gezeichnet.  In Italien wird  er Langtijliuo genannt,  häufig gegeffen.  
 und auf den  Märkten verkauft, 
 28.  Der Boreas.  Cancer (Aftacus)  Boreas. 
 fabric.  Spec.  Inf,  i,  $u.  12,  Aft.  an tennis  poftieis  bifidis,  thorace  acuieato,  pedibus  
 fecundi  tertiique pans  filiformibus.  Mant.  1.  332,  14. 
 Phipps  Reifen  tpo.  tab.  i t .   F.  r.  Canc.  boreas  macrourus  thorace  carinato  acuieato,  
 manibns  laevibus pollice fubulato  incurvo, 
 Otto.  Fabric,  Faun.  Growl,  eyr.  tig.  Canc.  Homnroidts  macrourus  thorace  antrorfum  
 acuieato  fubprismatico,  roftro,  planiufculo  apice triangular! fubtus hamato,  manibus 
 fubadactilisv