fünf Ploffen wovon die mittclfte gewölbt, zugcfpitzt, die übrigen an den Rändern' mit Haaren
befetzc find. Die fünf EJaar Scliwimmfüfic find einfach und mit Haaren befetzt.
Diefer Krebs wird faß: in allen Meeren gefunden. Sie halten fich gemeiniglich am Strande
an feichten Orten, feiten aber in der Tiefe auf. Man fängt fie in kleinen Körben, auf einen
Klafter tief. Sie werden nicht nur gegeffen, fondern auch zum Köder für die Fifche gehackt;
auch hängt man fie zu gleichem Zweck an die Angel. Sic feheinen vom Schöpfer hauptfächlich
zum Futter für diejenigen Arten von Kutten beftimmt zu feyn, .welche fich langfam bewegen,
meiftens auf den Sandgründen liegen, und von dergleichen kriechenden Thieren leben. Da fie
im Leben halb durChficlitig find, fo haben fie dieTarbe eines blauen Eyes, werden aber im Kochen
ro.th. Bey Fig. 4 habe ich eine feheckigte Art abbilden lallen, die ich häufig aus Languedoc
erhalten habe; fie ift ungemein fcjipn braun und gelb marmorirt, im übrigen aber nicht in
ihrer Struktur-verfchieden. Ihre Nahrung befleht in kleinen Jungen Schnecken und Mufcheln,
und cs fcheint, dafs fie fich faft zu allen Zeiten begatten.
Wenn gleich’ diefe Garneele von den Franzofen aüch Langv.jlin und Caramote genannt wird,
fo zweifle ich doch, dafs fie diefelbe Art fey, welche oft in den Reifebefchreibungen unter den
Namen Langofiinos und Camerones verkommen, aber nirgend deutlich beftimmt^find. D. A. de
Ulloa in feinen Nachrichten von Amerika Leipz. 1781. p. 167 macht zwey verfchièdené' Arten von
ihnen, die fich im Misßfippi häufig aufhalten, und ihre Eyer überall ausgeftreuet zu haben fchei-
nen Indem fie fich in gröfster Menge und Gefchwindigkeit verbreiten, und faft ohne Zähl vermehren,
Eine jede diefer beyden Gattungen hat ihre eigene Zeit; man fängt fie in fo grofser
Men°-e, dafs man fie dort insgemein das Manna des Landes zu nennen pflegt,' weil fie in der That
die Bedürfniffe der Einwohner erfetzen, und fo wohl zur Nahrung, als zum Vergnügen dienen.
Durch den im Sommer fallenden fehr häufigen Regen werden die unebenen Gegenden mit Waffer
überichwemint, und die Löcher, wo Erde ausgegraben worden, mit demfelben angefüllet, die
man alsdann ganz ..voll von einer großen Menge Langofiinos Ander. Wenn aber kein Regen mehr
-fällt, und daher das Waffer abnimmt, wird die Gegend wieder trocken, und man merkt nichts
weiter von diefen Thieren, Dies ift offenbar keiner andern Urfach zuzwfchreiben, als dafs dié
Eyer, und die junge Brut diefer Gcfchöpfe mit dem Wafferdcs Fluffes, wenn es bey feinem A11-
fchwellen über die Ufer austritt, oder durch die Canäle und Waffergraben, die der Mühlen wegen
angelegt worden, verbreitet und ausgeführt worden.' Wenn, fie alsdann auf dem Lande verbreitet
find, fammeln fie fich in den kleinen flehenden Wäffern, pflanzen fich darin in kurzer Zeit
fort, und vermehren fich-gar fehr. Es ift dort zu Lande gewöhnlich, dafs man erft gegen Abend
ausgeht, die Langoftinps zu fifchcn, die zur Abendmahlzeit gebraucht werden follen, Jede Familie
fchickt einen von. ihren Sclaven dahin , und diefe bringen den nöthigen Vorrath zufammen.
Man bemerkt niemals, cläfs während der Zeit, da es gewöhnlich welche giebt, ihre Menge vermindert
würde, fobald aber diefe Zeit vorbei ift, laßen fich keine weiter, als erft im folgenden
Jahre wieder fclien. Wenn die gewöhnliche Zeit der Langofiinos vorbei ift, fängt die Zeit der
Camerones an, die nicht weniger häufig, als jene anzutreffen find. Es finden fich zwar diefe Gattungen
in verfchiedenen andern Provinzen, und in denjFlüffen von Peru, aber nicht fo häufig,
als in Luifiana,
30, Der Ungleiche,- Cancer (Aftacus) varius.
Fahrk. Spec. Inf. y 12. /ƒ, Aftacus antennis pofticis bifidis, thoracis margine unidentato,
roftro utrinque ferrato, corpore variegato. Mant. 1, 332. 17.
Fabriq. It. Norweg.
Er hat die völlige Geftalt der Garneele, nur find die vorderften Fühlhörner zweyfadig, länger
als der Leib, roth mit vier weiften Flecken, Der Rückenfchiid ift glatt, walzenförmig, über
den Augen an dén Seiten fleht ein flarker, fpitziger Zahn. Der Schnabel ragt hervor, ift oben
und unten fägeförmig, an der Spitze gefpalten. Der afchgraue Bauch hat viele braune fchiefe
Binden. Von den fünf Floffen ift die Mittelfte pfriemenförmig, fjpitz. Eine feltene Verfchieden-
heit hat einen platt gedrückten, oben und unten unbewaffneten Schnabel. Diefer Krebs lebt in
der See bey Norwegen.
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