Experimente mit empfindlichen photographischen Platten, die ja allerdings nur über das Vordringen
der chemisch wirksamen Strahlen Aufschluss geben, es nicht ausgeschlossen sein lassen,
dass auch noch grössere Tiefen als 500 m wirksam belichtet werden, ist entschieden nicht haltbar.
(Wer in dem köstlichen Werke von P a u l R e g n a rd „La vie dans lcs eaux“ (1891 p. 213)
durch das Experiment belehrt wird, dass schon in einem Meter Tiefe die Intensität der Belichtung
durch Absorption der Strahlen auf die Hälfte herabgesetzt wird, der wird cs nicht befremdlich
finden, wenn in relativ geringen Tiefen blinde Organismen leben.
Wenn G e r s t a e c k e r noch glauben konnte, dass die „viel gepriesene Anpassungstheorie“
gerade da uns im Stiche lasse, wo sie ihre Leistungsfähigkeit in besonderem Maasse zu doltu-
mentiren habe, nämlich bei der Anpassung der Sehorgane an den Aufenthalt in der Tiefe, so
hoffe ich den Leser überzeugt zu haben, dass sie im Gegentheile ihre Probe besteht. Dos Studium
der functioneilen Anpassungen im Lichte der Descendenztlicoric ist ein überaus anziehendes Gebiet
und wenn hier ein bescheidener Versuch gemacht wurde, die Gestaltung der Sehorgane aus
biologischen Gesichtspunkten heraus dem Verständniss näher zu bringen, so bin ich mir wohl
bewusst, dass ich oft mag fehl gegriffen haben. Vieles, ist uns noch räthselhaft, aber ,wo bliebe
die Erende am Forschen, wenn nicht der Räthsel viele wären?
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