des Zalmsäckchens hineinragen“, beim Igel weder in diesem Stadium, welches dem von
K. abgebildeten (II, Fig. 500) entspricht, noch auf einem ändern vorhanden sind. Die Beschaffenheit
der Zellen des „Halses“ des Schmehskeims, d. i. des unveränderten Theils der Schmelzleiste,
ist dieselbe wie auf dem vorigen Stadium. Das napfförmige Stadium des Id 2 habe ich nicht
beobachten können. Dass der von der medialen Seite des Schmelzkeims ausgehende „Spross1?
(Fig. 7 S l 1), welcher auf a lle n Schnitten durch den Schmelzkeim nachzuweisen ist, nichts
anders als das tiefe Ende der Schmelzleiste ist, geht schon aus diesen Präparaten unabweisbar
hervor; ich werde später auf diesen Punkt ausführlicher zurückkommen. Auf einigen Schnitten
ss mm
Erinac eus europaeua. Stadium C. Dicht a u f einander folgende F ro n ta ls c h n itte durch Schmelzleiste und Ml im Unterkiefer.
Fig. l Schmelzleiste unmittelbar vor Ml; Fig. 2 Frontalschnitt etwa durch die Mitte, Fig. 8—5 durch die hintere Hälfte des Ml;
Fig. 6 Schmelzleiste unmittelbar hinter M1. Omi Oberflächliche, von der Medialfläche der Schmelzleiste ausgehende Knospe. SD tiefes
Ende der Schmelzleiste, b Verschmälerter Teil des Schmelzkeims, die Verbindungsleiste zwischen Schmelzkeim und Schmelzleiste bildend.
Alle Figuren sind so orientirt, dass die rechte Seite vom Leser der Lingualfläche entspricht. Vergrösserung-
6°
durch den hintern Theil der Zahnanlage ist der Zusammenhang der Schmelzleiste (des „Halses“)
mit dem Mundhöhlenepithel unterbrochen.
Unmittelbar hinter der Zahnanlage des Id 2 ist die Schmelzleiste stark verkürzt (verflacht).
Die Schmelzkeime des 13, C und P3 stehen auf dem kappenförmigen Stadium; ihr Zusammenhang
mit dem Mundepithel ist äusserst schwach, stellenweise sogar ganz aufgehoben.
Hinter der Anlage des P 3 ist — ganz wie bei Stad. B. — die Schmelzleiste vertieft
und steht wieder im Zusammenhänge mit dem Mundhöhlenepithel (Fig. 8). Die Anlage des Pd4
ist etwas mehr entwickelt als ■ die des. Id 2, indem fast der gesammte Inhalt des Schmelzkeims
in sternförmige Zellen umgewandelt ist. Der oberflächliche Theil des äussern Schmelzkeimepithels
ist völlig in Auflösung begriffen (Fig. 9, 10). Der Zusammenhang der Schmelzleiste mit dem
Mundhöhlenepithel ist sowohl über diesem als über dem folgenden Schmelzkeim theilweise gelockert.
Die Entwicklung der Anlage des Ml (Textfig. 2—6) ist weiter vorgeschritten als diejenige
der vorhergehenden Anlagen, da die Zellen des innern Schmelzepithels an der Spitze des
Zahnbeinkeims eine stark cy lindrische Form angenommen haben, und das Zahnsäckchen deutlicher
vom umgebenden Mesoderm differenzirt ist; in Folge der bedeutenderen Grösse des Zahnbeinkeims
und der vollständigeren Einstülpung ist auch die Höhlung des Schmelzkeims grösser geworden.
Von der Medialfläche der Schmelzleiste und unmittelbar unter dem Mundepithel geht —
besonders ausgeprägt zwischen Pd4 und Ml — eine schwache Knospe aus (Textfig. 1 Omi).
"Wie ein Blick auf die Figuren 8—10 und Textfiguren 2—6 lehrt, giebt sich die höhere
Entwicklungsstufe des Pd4 und Ml dem jüngern Stadium gegenüber auch dadurch kund, dass
ihr Schmelzkeim sich vollständiger von der Schmelzleiste abschnürt, indem das vordere und
hintere schmälere Ende des Schmelzkeims (Fig. 8) von der Schmelzleiste sich schon losgelöst hat,
oder auf ändern Schnitten nur eine kurze Strecke weit mit derselben verbunden ist (Fig. 9), während
auf Schnitten, in welchen die Zahnanlage nahe ihrer Mitte getroffen worden ist (Fig. 10 und
Textfig. 2), der Schmelzkeim zum grössern Teil mit der Schmelzleiste verbunden ist, so dass auf
dem Frontalschnitte nur das tiefere Ende der letzteren als „Spross“ oder „Knospe“ medialwärts
vom Schmelzkeime frei hervorragt. Ich hebe besonders hervor, dass, wie Fig. 9 und 10 zeigen,
auch dieses tiefe Ende der Schmelzleiste bei beiden Zähnen von demselben verdichteten Mesodermgewebe,
welches das Zahnsäckchen bildet, umgeben ist. Beachtenswerth ist ferner das Verhalten
des M1 zur Schmelzleiste: diese ist nämlich unmittelbar vor der Zahnanlage nicht als gerade
Leiste in das Mesoderm eingesenkt, sondern winklig gebogen und mit der Winkelöffnung lingual-
wärts gerichtet (Textfig. 1); in Folge dessen ist auch der „Fortsatz“ der Schmelzleiste (Textfig. 2—3)
hier nicht senkrecht zur Oberfläche sondern mehr oder weniger schräg zu derselben gestellt. Die
Ursache dieser veränderten Form der Schmelzleiste ist zweifelsohne in der grössern Entfaltung,
welche Ml, der grösste Zahn im Unterkiefer, schon erlangt hat, zu suchen.
Dem Leser, welcher mit der einschlägigen Literatur vertraut ist, ist es ohne Weiteres
klar, dass das Gebilde, welches hier als das tiefe Ende der Schmelzleiste am Schmelzkeime
nachgewiesen ist, von der Mehrzahl älterer und jüngerer Autoren als Anlage des bleibenden
Zahns gedeutet worden ist.
Wie ich bereits oben (pag. 8) hervorgehoben habe, ist es Baume’s Verdienst zuerst diesen
„Spross“ als tiefes Ende der Schmelzleiste erkannt zu haben und somit zugleich der Deutung
des Ersatzzahnes als eines Abkömmlings der Milchzähne entgegengetreten zu sein. Besonders
beweisend für die Richtigkeit dieser Auffassung ist die Durchmusterung einer solchen Schnittserie,
wie sie in den Textfiguren 1—6 dargestelt ist. Aus einer Vergleichung der oben vorgeführten
Thatsachen geht aber ferner hervor, dass man nicht, wie es bisher allgemein geschehen ist, dieses
freie Ende ohne weiteres als „Anlage eines bleibenden Zahnes“ auffassen darf. Denn dasselbe
tritt nicht nur lingualwärts vom Pd4 sondern auch vom M l auf, aber es entwickelt sich, wie wir
im folgenden sehen werden, aus ihm nur neben P 4, nicht aber neben M1 ein Zahn. Auf diesem
otadium haben wir es also nur mit dem tiefen Theile der Schmelzleiste zu thun, welcher nicht