L a o a z e - S p e n g e l ’s c h e n O rganes sp re c h e n k ö n n te . Wohl ab e r habe ich b e i jedem
u n te r s u c h te n W e ic h tie re S te lle n g e fu n d en , die an ch em isch e r R e iz b a rk e it der, ü b rigen
H a u t, e in g e s c h lp is e n das L a c à z e -S p e n g e l’sc h e Organ, w e it v o ran stan d en .
Ausser im L a c a z e’schen Organ hat man das Riechorgan der Wasserpulmonaten noch an anderer
Stelle finden wollen. So berichtet Milne E dw a rd s darüber folgendes : „Ainsi chez les Ela-
norbes et les Physes il [das Geruchsorgan] consiste en une fossette en forme de gouttière située au
coté externe de 1 élargissement basilaire des tentacules. De la portion des ganglions cérébroïdes à
laquelle Lacaze-Duthiers à donné le nom de „lobule de la sensibilité spéciale“ un nerf particulier
envoie au fond. de ce sillon une branche, dont les filets terminaux y représentent des renflements
tuberouliformes, qui y produisent des. punctations blanchâtres. Chez les Limnées où. cette dépression
n’existe pas, il est représenté par un espace blanchâtre de forme triangulaire.. Cette surface probablement
olfactive est difficile à voir, à moins que 1’ animal ne soit mort et arrivé à un certain
degré de décomposition.“
Beweisende Versuche fehlen.. In sofern wird die Annahme Milne E dw a rd s’s richtig sein,
als die genannte Stelle wohl dem chemischen Sinnesorgane zugehört, aber dem Geschmaoke, nicht dem
Gerüche dienen wird. Sie ist eben ein. Teil der geschmacksempfindlichen Kopfhautpartieen.
Meeresschnecken.
L ito i in a l itoyqq, der Nordsee weicht nicht merklich von unseren Süsswasserschnecken ab,
was die chemische Reizbarkeit anbetrifft. Süsswasser ist für ihre empfindlichen Teile ein ziemlich
heftiger Reiz.
N a ssa re tic u la ta ist ausserordenlich unempfindlich, besitzt dabei eine feste derbe Haut.
Auch die Fühler und der lange Sipho reagieren nur auf starke Reizungen.
Ja n u s c r is ta tu s ist dagegen äusserst empfindlich für die schwächsten chemischen Reize;
besonders stark ist die Reaktion bei Reizung der Fühler, des Mundes, sodann der Kiemen und des
Fussrandes. Ganz ähnlich bei Doris.
PI eurobranchaea PL ecJcelii zeigt hochgradige Empfindlichkeit. Unter dem Einflüsse kleiner
Mengen schwacher Chinin- und Vanillinlösungen bildet sich an der getroffenen Hautstelle sofort eine
lokale Kontraktion der schwammig weichen Haut, worauf langsam eine Reaktion des ganzen Tieres
folgt. Die Fühler lösen, alle vier in gleichem Masse, eine stärkere Gesamtreaktion aus, wenn der
Reiz sie trifft.
A p ly s ia p u n c ta ta wird von schwacher Chininlösung am grössten Teile des Körpers nur
schwach gereizt, es erfolgt lokale Kontraktion der Haut, welche stets auf die Reizstelle beschränkt
bleibt. Stärker reizt Chinin am freien Mantelrande, ferner an der Haut des Kopfes, noch stärker an
den oberen (hinteren) Fühlern, ausserordentlich stark an den unteren Fühlern. Vanillin reizt überall
stärker als Chinin. Es scheint, dass beiden letzterwähnten zwei Meeresschnecken, insbesondere bei Pleuro-
branchaea, die gesamten Hautsinneszellen die chemische Sinnesthätigkeit ausüben können, welche bei
unseren Süsswasserschnecken auf die Kopfteile und den Fussrand beschränkt ist. Aplysia nähert sich
den Süsswasserschnecken einigermassen. Ohne Zweifel stellen die Fühler eigentliche äussere Geschmacksorgane
dar. Tastfunktion ist für einen Teil der Fühlerfläche ohne weiteres auszuschliessen,
da diese dütenartig eingerollt ist. Dadurch erscheinen die Fühler zu Organen des chemischen Sinnes
sehr geeignet, was zu den Versuchen stimmt.
Irgend welche Anziehungsreaktionen konnte ich bei Meeresschnecken nicht erzielen.
Landschnecken.
Ich experimentierte hauptsächlich mit H e lix horten sis und ILelix n emoralis, einige-
male auch mit Succinea amphibia und L im a x ayrestis.
-Das Riechorgan der Landpulmonaten hat man an die verschiedensten Stellen verlegt, und
noch heute herrscht keine Einigkeit in dieser Frage.
Cu v ie r hielt die ganze Hautfläche der Schnecken für das Riechorgan, etwas modifiziert hat
S im ro th diese Anschauung aufgenommen.
La P lu c h e , Valmont de Bomare, B la in v ille und Spix sahen das Riechwerkzeugin
dem vorderen Fühlerpaar, Abbé Dupuy, L e sp è s , Moquin-T andon, C h a tin , Jo u rd a n in
den hinteren augentragenden Fühlern, V e lte n und F lem m in g in beiden Fühlerpaaren.
D ubois bezeichnet als die am meisten für Gerüche empfindlichen Teile die hinteren Fühler,
nächst diesen die vorderen, hält aber auch die Haut für empfindlich genug, um von einem Riechvermögen
derselben zu sprechen.
Carus sucht das Riechwerkzeug an der Atemöffnung, eben dort liegt auch das Lacaze-
Spen g el’sche Riechorgan, welches auch P la te anerkennt. Simroth spricht von einem Riechorgan,
das in der Nähe der Atemöffnung bei Pannacella liegt.
Treviranus hält es für wahrscheinlich, dass die Mundschleimhaut zum Riechen diene, Bronn
und S em p e r, welchen auch Flemming eine Zeitlang zugestimmt hatte (101 pg. 440), sagen ähnliches
von dem sog. S em p e r’schen Organ, einem „lappigen Organ neben und unter dem Mundrande.“ Die
Fussdrüse wurde ebenfalls mit jener Funktion betraut, und zwar von Desliayes und Sochacz ewer.
Auch L eydig lässt die Schnecken mit dem Fusse riechen, speziell mit dessen vorderem Ende.
Wir haben, wie man sieht, eine hübsche Sammlung von Hypothesen über den Sitz des Geruchsorganes;
und damit sind noch nicht einmal alle die Forscher namhaft gemacht, welche sich über
den Sitz des Geruches ausgesprochen haben, vielmehr habe ich nur von jeder Richtung einen oder
einige Vertreter genannt.
Die Anschauung, die ich mir aus meinen Versuchen und der Übersicht der Litteratur gebildet
habe, stimmt mit keiner der genannten so recht, sie steht am nächsten der von Dubois. Ich
h a lte mit Volten und Flemming b e id e F ü h le rp a a re fü r R ie c h o rg a n e , bin a b e r mit
S im ro th der A n s ic h t, dass die S in n e s th ä tig k e it der F ü h le r d e rjen ig en d e r übrigen
H a u t nich t s c h a rf a b g e tr e n n t gegenüb e r s te h t, d a s s v ie lm e h r ein g ew is se s Riechvermö
g en auch an d e ren Teilen zukommt. Bei meinen Versuchstieren waren es speziell die
Lippen, überhaupt der Vorderkopf und der Vorderrand des Fusses. Auch der Geschmackssinn ist
nicht streng auf die Mundhöhle beschränkt, sondern ist in den Lippen und in geringerem Maase am
Fussrande nachzuweisen.
D u b o is ’ Resultate, an Helix pomatia gewonnen, sind: (75 pg. 66.)
,,1) Les grands tentacules sont plus sensibles que tous les autres points du tégument.
2) La sensibilité des petits tentacules aux divers excitants olfactifs, bien que très générale
encore est néanmoins plus restreinte et moins vive que celles des grands.
3) La sensibilité olfactive du reste du tégument cutané externe n’ est évidente que pour un
nombre très restreint d’excitants (vapeur de benzine, de nitrobenzine, par exemple) et est beaucoup
moins vive pour ces mêmes agents que celles des tentacules.