
Talpidae.
Frühere Untersuchungen.
Während B lainville (pag. 62) bei Talpa europaea — denn mit einer Ausnahme befassen
sich alle Untersuchungen nur mit dieser Art S keinen Zahnwechsel beobachten konnte, behauptet
Owen (pag. 428), dass derselbe intra-uterin erfolgt. Erst 1867 konnte S penge B äte beim jugendlichen
Maulwurf eine vollständige Reihe von schwachen, meist stiftförmigen Milchzähnen vor
den Molaren nachweisen. Zu wesentlich denselben Resultaten sind T auber (I) und K ober, welcher
auch einzelne mikroskopische Schnitte beschreibt, sowie D obson in ausführlichen Darstellungen
gelangt.
Betreffs des Milchgebisses der übrigen Talpiden liegen bisher nur über Urotrichus talpoides
kurze Angaben von G ünther vor.
Eigene Untersuchungen.
T a l p a e u r o p a e a .
Frontalschnitte sind von folgenden zwei E m b ry o n e n untersucht worden:
Stadium A: Länge vom Scheitel zur Schwanzwurzel 20 Mm.
Stadium B : Dito. 31 Mm.
Die Zahnformel von Talpa europaea ist:
1. 1. 2. 3. 4. 1. 2. 3.
1. : . 1. 2.
1. 2.
3. 4. ■
1. P M
3. 4.
1. 1. 2. 3. 4. 1.
CO
CO
Beim Stadium A. haben im O b e rk ie fe r alle Milchzähne ebenso wie M 1 das glockenförmige
Schmelzkeimstadium erreicht, nur P d 1 steht noch auf der Grenze zwischen knospen-
und kappenförmigem Stadium. Die meisten Schmelzkeime haben sich schon von der Schmelzleiste
abgelöst und am tie f e n E n d e d e r l e t z t e m h a b en s ic h schon E r s a tz -S c hm e lz keime
e n tw ic k e lt, w e lch e a u f d e r G re n z e zw is c h e n k n o sp e n - u n d k a p p e n f ö r migem
S ta d ium ste h e n , b ev o r am S chm e lzk e im d e r e n ts p re c h e n d e n M ilch z äh n e
H a r tg e b ild e a u f g e t r e te n sind. Wir haben also hier ein von den Befunden bei Erinaceus
abweichendes Verhalten, da beim letztem die Schmelzkeime der Ersatzzähne erst auftreten, wenn
die entsprechenden Milchzähne ihrer völligen Ausbildung viel näher sind.
Als ein weiterer beachtenswerther Umstand ist zu erwähnen, dass noch überall der
Zusammenhang zwischen Schmelzleiste und Mundhöhlenepithel erhalten ist; erst über M 1 wird
dieser Zusammenhang aufgehoben.
Der von dem Schmelzkeim des Milchzahns abgelöste: Theil der SchmeMeiste hat eine
bedeutendere QrSsse (Dicke) als Ijei den vorher besprochenen Inseotivoren. Auch darin verhält
sich die Schmelzleiste abweichend, dass dieselbe S k ßM am . weit oder weiter in das Mesoderm
erstreckt als der Schmelzkeim des Milchzahns, welcher sich an ihr entwickelt; in dieser Hinsicht
verhält nur der obere Cd bei Erinaceus: (vörfldiÄiTaf. VI, Fig. 42) übereinstimmend mit
den Zahnanlagen bei Talpa.
Alle die hier angeführten Abweichungen lassen sich offenbar darauf zurückführen, dass
die M ilc h z ä h n e v e rg lic h e n m it den E r s a tz z ä h n e n b e i T a lp a a ls r u d im e n tä r zu
b e t r a c h te n sind.
9.
Scalops-Junges (49 Mm). Frontalsclmitt durch den Unterkiefer. Diese wie Scalops-Junges (49 Mm). Wie Fig. 9 k. Kieferknochen,
die folgenden Figuren sind so orientirt, dass die rechte Seite vom Leser der
Linguaifläche des Kiefers entspricht, nat. Grösse.
Die U n te r k ie f e r z ä h n e verhalten sich übereinstimmend.
Beim Stadium JB. sind Hartgebilde an den Milchzähnen aufgetreten. Bemerkenswerth
ist die Fortdauer des Zusammenhanges zwischen Mundhöhlenepithel und Schmelzleiste.
Scalops aquaticus.
Von einem völlig nackten Jungen, dessen Länge von der Schnauzenspitze bis zum Anus
49 Mm. beträgt, habe ich eine Frontalschnittserie untersucht.
Ich wähle die von D obson benutzte Zahnformel als Ausgangspunkt ohne über die Berechtigung
derselben hier discutiren zu können. Wenn wir die von mir nachgewiesenen Milchzähne