Schmelzkeim lingualwärts von einem permanenten Zahne in ganz derselben Weise: wie bei Milchzähnen:
über die Bedeutung dieses. Befundes .«ehe im folgenden.
C hat schon eine Zahnbeinkappe erhalten; die Schmelzleiste lingualwärts von derselben
v e r h ä l t# * ähnlich wie bei 13, indem auch hier das tSfe Ende derselben angesohwpllen ist,
ohne jedoch eine Verdichtung des umgebenden Bindegewebes hervorzurufen (Fig. 28)^
Nachdem die Schmelzleiste sich von C abgeschnürt hat, verdichtet sich ihr tiefer Rand
noch auf denselben Frontalschnitten, auf deneii der hintere Theil des G getroffen ist, und irard
zum kappenförmigen Sohmelzkeim des P3; dieser entwickelt sich somit langsamer als die beiden
vorhergehenden (vergleiche Stadium E).
pd4 hat sich nun soweit entwickelt, dass jeglicher Zusammenhang zwischen ihm und der
Schmelzleiste aufgehoben ist. Letztere lässt neben dem Anfangstheile des Pd4 aus. ihxem-tiefen
Ende, einen knospenförmigen Schmelzkeim heryergehen. Dieser Schmelzkeim, welcher schon auf
dem vorigen Stadium an der entsprechenden Stelle, wenn auch weniger deutlich zu sehen war,
ist ganz kurz, worauf die Schmelzleiste wieder etwa gleich breit in ihrer ganzen Vertikalaus-
dehnung wird, dann aber sich etwas vertieft, um an ihrem tiefen Ende einen anderen un
stärkeren Schmelzkeim entstehen zu lassen: P4 (Fig. 1 und 31b). Dieser Sohmelzkeim, welcher
eben das kappenförmige Stadium erreicht hat, entsteht an dem tiefen Ende der.Sohmelzleiste
durch Zellenwucherung, an deren Labialfläche, also an der gegen den Pd 4 gekehrten Seite. Zahnkeim
und Zahnsack sind deutlich differenzirt. Die Lage des P4 ist als etwa neben der Mitte
des Pd4 zu verzeichnen. Als für die richtige Auffassung des Entwicklungsmodus des „Ersatzzahnes“
wichtig, bemerke ich hier ausdrücklich, dass die Lage uud Richtung der Sohmelzleiste
und des Schmelzkeimes des P 4 im Verhältniss zur Medialfläehe dés Mundhöhlenepithels sowie zum
Milchzahn vollkommen dieselbe wie im früheren Stadium (vergl. Fig. 23) ist. Wir ons a iren
ferner, dass, wie nach der Lage der Schmelzleiste zum „Milchzahn“ von vornherein zu erwarten
war der „Ersatzzahn“ l in g u a lw ä r t s vom ersteren liegt. Bezüglich der Lage und des E n -
Wicklungsgrades des Schmelzkeimes sowie der Richtung und der Form der Sohmelzleiste stimmt
B aume’s Fig. 39 (aus dem Unterkiefer einer fünf Tage alten Katze) g | | mit dem zuletzt geschilderten
Befunde überein.
Am hintern Ende des Pd4 ist der oberflächliche Theil der Sohmelzleiste zu einer ganz
3 , Lamelle reduzirt. Weiter nach hinten wird die Schmelzleiste weniger tief und mehrfach
unterbrochen, stellt also thatsächlich ein stellenweise sieb- oder netzförmig durchlöchertes
Band dar - Befunde, wie sie auch von R ose (I, pag. 459) M zutreffender Weise beim Menschen
geschildert sind. Am vordem Theüe des M l ist dann nur ein schwacher Rest der Schmelzleiste
erhalten, welcher sich bald zu einem dünnen Zellenstreifen (auf dem Frontalschnitt)
reduzirt. Etwas weiter nach hinten steht Ml durch eine dünne und gefaltete Leiste mit dem
Mundhöhlenepithel im Zusammenhänge (Fig. 32). Diese Leiste ist natürlich ebenso zu beurtheilen
wie die labiale, ebenfalls gefaltete Leiste bei Id2: sie ist die bis auf diesen R;est reduzmte
Verbindung des Schmelzkeimes des Ml mit der Schmelzleiste, resp. mit dem MundhoUenepithel.
Ueber dem hintern Theile des Zahnes ist die Schmelzleiste stellenweise völlig resorbirt. Sie beginnt
erst wieder über M2, gewinnt allmählig Zusammenhang sowohl mit dem Mundhohlenepithel als
mit Schmelzkeim des M2 und verhält sich ganz so, wie es Fig. 32 bei M l darstellt. Danmwird
dem die Schmelzlleiste stärker: das tiefe Ende erscheint als ein medialwärts gerichteter dickerer
Fortsatz an der Verbindungsleiste zwischen Mundhöhlenepithel und Schmelzkeim ganz wie es
oben für die Schmelzleiste bei Id 2 angegeben und abgebildet worden ist, vergleiche Eig. 37.
Etwas weiter nach hinten schwindet die Verbindung zwischen Schmelzleiste und Schmelzkeim
des M 2, erstere vergrössert sich etwas, verliert den Zusammenhang mit dem Mundhöhlenepithel
und entwickelt sich, noch über dem M 2 liegend, zu dem Schmelzkeime des M 3, welcher hier
das kappenförmige Stadium erreicht hat; Zahnkeim und Zahnsack sind deutlich differenzirt.
Wir können also hier beobachten, wie die Schmelzleiste über Ml und M2 zum grössern Theile
schon resorbirt is t, da sie betreffs dieser Zähne bereits ihre Mission-, erfüllt hat, und ausser-
dem kein Platz im Kiefer vorhanden ist, um neue Entwicklungsprodukte (d. h. Schmelzkeime)
entstehen zu lassen. Dagegen ist sie im hintern Kiefertheile noch vorhanden, und es entwickelt
sich hier aus ihr M3.
Die Schmelzleiste zeigt neben, respective über den Zähnen, welche am weitesten in der
Entwicklung vorgeschritten sind, verschiedene Reductionsgrade: so ist sie theil weise ganz verschwunden
(über dem hintern Theile des M1) oder sie ist zu einem siebartig durchlöcherten
Bande (am hintern Theiie des Pd4) oder zu einem schwachen Zellenstreifen (am vordem Theile
des Ml) geworden. Ueber den Ersatzzähnen ohne Nachfolger (J3, C, P3) existirt kein Zusammenhang
zwischen Schmelzleiste und Mundhöhlenepithel.
Stadium H.
Id 2 ist fast ausgebildet. 12 steht auf dem Uebergange vom knospen- zum kappenförmigen
Stadium (Fig. 34). Neben 13, an dessen Spitze Hartgebilde entwickelt sind, ist der oberflächliche
Theil der Schmelzleiste dicker und steht mit dem Schmelzkeime des 13 in Verbindung, auch hier
am tiefen Ende eine schmelzkeimähnliche Anschwellung zeigend (Fig. 35). Der auf dem vorigen
Stadium lingualwärts und neben C gelegene knospenförmige Schmelzkeim. liegt jetzt nicht mehr
neben dem mittlern, sondern neben dem hintern Theile des C sowie hinter demselben, wo der grössere
Raum eine grössere Entfaltung gestattet. P 3 ist mit grösser Schmelzpulpa versehen. Der auf den
vorigen Stadien neben dem vordem Theile des Pd 4 liegende vergängliche Schmelzkeim ist hier nicht
mehr mit Sicherheit nachzuweisen. P4 ist bedeutend weiter entwickelt als 12, indem das glockenförmige
Stadium mit beginnender Schmelzpulpa erreicht ist (Fig. 36); die Verbindung mit dem
Mundhöhlenepithel ist äusserst schwach. Von Interesse ist, dass selbst noch auf diesem Stadium
die Verbindung zwischen Pd4 und der Schmelzleiste über P 4 angedeutet ist, indem noch eine
von der Schmelzleiste über dem hintern Theile von P 4 ausgehende kurze, gegen Pd4 gerichtete
Leiste als letzter Rest der einstigen Verbindung vorhanden ist. Ueber Ml wird die Schmelzleiste
nur durch zwei dünne Fäden repräsentirt, weiter hinten und über M 2 ist sie (wegen Raummangel)
ganz verschwunden. Der Schmelzkeim für M 3 liegt noch immer über dem hintern Theile
von M 2, aber hat das glockenförmige Stadium mit Schmelzpulpa erreicht; er ist der am wenigsten
entwickelte von den beim jungen Thiere später fungirenden Zähnen.
Zusammenfassung. Zwischen Id 2 und Pd 4 einerseits und der Schmelzleiste mit den
Schmelzkeimen der entsprechenden 12 und P4 anderseits ist jegliche Verbindung aufgehoben,
abgesehen von einem Rudimente einer solchen Verbindung über letztgenanntem Schmelzkeim.
Während 12 das kappenförmige Schmelzkeimstadium kaum erreicht, ist P 4 fast vollständig glocken