Inhaltsverzeichniss.
I. Kapitel.
Die Knospungsgesetze der proliferirenden Medusen.
S e ite
E in le itu n g ..................................................................................................................................................................................... 3
I. Das Knospungsgesetz der Sarsiaden............................................................................................ 4
Dipurena dolichogaster Haeclc. und Sarsia getnmifera F o r b e s ................................................................................ 6
II. Das Knospungsgesetz der Margeliden........................................................................................ n
H i s t o r i s c h e s ........................................................................................................................................................................ 11
D a s K n o s p u n g s g e s e t z d e r R a t h k e a o c t o p u n c t a t a . . ..............................15
a. Systematische B em e rk u n g en ............................................................................................ 15
b. Das K nospungsgese tz................................................................................................................................ 17
D i e E n t w i c k l u n g d e r K n o s p e n v o n R a t h k e a o c t o p u n c t a t a ............................................ 24
a. Die neueren Anschauungen über Knospenbildung bei Cölenteraten........................................... 25
b. Die erste Anlage der K n o s p e n .............................................................................................................. 30
c. Bildung des Knospenentoderms...............................................................................................................32
d. Weiterentwicklung der Knospen vermittelst eines Glockenkernes...................................................33
D i e K n o s p u n g u nd d a s K n o s p u n g s g e s e t z d e r L i z z i a C l a p a r e d e i II a eck. . . 36
Variabilität der IAzzia Claparedei...............................................................................................................37
Das Knospungsgesetz......................................................................................................................................... 39
Die Bildung der E in z e lkn o spen ........................................................................... 39
Beziehungen zwischen Gonaden und K n o sp e n ........................................................................................ 41
B em e r k u n g e n ü b e r d i e K n o s p u n g v o n C g t a e i $ m a c r o g a s t e r II a e c k . . . . . . 45
D i e H o m o l o g i e d e r K e i m b l ä t t e r .......................• ........................................................................................ 47
E i n l e i t u n g .
„Ein Widerspruch eine contradictio in adjecto — liegt in einer knospentreibenden
oder sich selbst theilenden Akalephe.“ So schrieb vor nahezu 60 Jahren kein Geringerer als
E h r e n b e rg (1835, p. 50).!) Es dauerte freilich noch weitere 10 Jahre, bis ein nicht minder
hervorragender Altmeister der biologischen Forschung, mit Bezugnahme auf Ehrenberg’s Worte
sich zu der Bemerkung veranlasst sieht: „So werden nicht selten unsere Spekulationen und
Schlüsse von der unendlich reichen und mannigfaltigen Natur vereitelt.“ M ic h a e l S a r s hatte
nämlich die für ihre Zeit nicht wenig überraschende Entdeckung gemacht (1846, p. 10—13), dass
thatsächlich Medusen sich durch Knospung fortzupflanzen im Stande sind. Er fand den Magen
der Rathkea (C-ytaeis) octopunctata mit zahlreichen Medusenknospen bedeckt, welche — abgesehen
von jugendlichen Charakteren Ä dem Mutterthier glichen. Damit war es wahrscheinlich
geworden, dass die bereits von S te e n s tr u p (1842, p. 12, Taf. I, Fig. 41—45) an den Medusenabkömmlingen
der Coryne fritillaria beobachteten Knospen sich wiederum zu Medusen entwickeln
möchten. Thatsächlich haben denn auch die späteren Beobachter und unter ihnen namentlich
A g a s s iz (1860, Yol. IV, p. 245, Taf. 24) in meisterhaften Schilderungen und Abbildungen klar
gelegt, dass die Abkömmlinge der Keulenpolypen an der Basis des einzigen Tentakels vollständige
Medusentrauben, welche sich aus Tochter- und Enkelgenerationen zusammensetzen, knospen.
Seit jener Zeit, wo M. S a r s die erste Beobachtung über knospende Medusen publicirte,
haben sich unsere Kenntnisse der Knospungserscheinungen bei Anthomedusen — denn auf diese
scheint sich die ungeschlechtliche Vermehrungsweise fast ausschliesslich zu beschränken — nicht
unbeträchtlich vermehrt. In meiner Bearbeitung der „Cölenteraten“ (1894, p. 232—234) stellte
ich in einer tabellarischen Uebersicht alle bekannt gewordenen Fälle zusammen. Indem ich auf
diese Tabelle verweise, bemerke ich nur, dass die Margeliden und Sarsiaden durch Knospen eharak-
terisirt sind, welche allseitig das Magenrohr umstellen, während die Euphysiden nur an der Basis
eines Haupttentakels, manche Sarsiaden auch an der Basis der vier Fangfäden Knospen entwickeln.
Ganz eigenartig verhält sich nach der Entdeckung von K r ohn (1861, p. 165—168) die Elcutheria
dicJiotoma Quatref., insofern sie am Schirmrande interradiale Knospen ausbildet.
■*- -1) Boi den Citaten befolge ich den praktischen Vorschlag von Mark, indem lediglich das Jahr, in welchem die
betreffende Publikation erschien, mit Angabe der nötigen Hinweise vermerkt wird. Das alphabetisch geordnete Litteratur-
verzeichniss am Schlüsse der einzelnen Kapitel enthält die genaue Angabe der Titel.