des Sclimelzlïcimes am freien Ende eine deutlich abgesetzte AnscWeflung, welche' sich auf den
nächst folgenden Schnitten wieder verliert, um am hintern Theile des 13 mit allen Merkmalen
eines gut ausgcbildeten knospenförmigen Schmelzkeimes sich zu entwickeln (Fig. 43, 44, Jd 3). Der
diese Knospe tragende Schmelzleistentheil ist von der Sohmelzleiste dès 13 abgerüekt und geht auf
kurzer Strecke von einem „mur plongeant“ aus. Die schon oben gegebene Deutung dieser Anlage
als eines Vorgängers des 13, also des Schmelzkeimes eines nie zur Entwicklung gèlangenden
Id 3, kann offenbar nicht bezweifelt werden. Bemerkenswerth ist, dass 13, obgleich er auf derselben
Entwicklungsstufe wie Id 2 steht3 sich.iftoch nicht, wie dies beim letztem der Fall.ist,
vom Mundhöhlenepithel emancipirt hat.
Bei Cd ist die Verkalkung schon so weit vorgeschritten, dass die Schmelzpulpa d ||\ .
kleinen Zahnes schon ' verschwunden ist. Der Zahn hat sich Völlig von der Schmelzleiste abgelöst
und ist zur Zeit der am weitesten entwickelte Zahn : er .ist weiter entwickelt als. sogar
Pd4 und Ml. Für diesen Zahn hat also der von B aume (pag. 257) formulirte Ausspruch, dass
„der ZahnoB gleichviel ob man ihn'nach der Tradition zu den Milch- oder zu den bleibenden
Zähnen rechnen würde B um so früher durchbricht, je geringer .seine Entwicklung ist,“ seihe
Giltigkeit. ' Dagegen stimmt die unmittelbare Fortsetzung dés BAüME’schen Kaisonnements schon
nicht mehr mit den thatsächliehen Befunden überein: „Der frühe Durchbruch ist von .einer frühem
Fertigkeit, seine frühe-Fertigkeit von einer'frühem Anlage abhängig“, denn Öt! wird durchaus
nicht früher als die übrigen Milchzähne angelegt. Im allgemeinen findet gerade das Gcgentheil
von dem von B aume behaupteten Vorgang statt; die zuerst fertigen und durchbrechenden Zähnejv
(Pd4 und Ml) gehören zu den am höchsten ausgebildeten. Sjèk komme später auf diesenBAUME’schen.
Satz und die auf demselben gestützten Behauptungen zurück.
: Derjenige Theil der Schmelzleiste, von welchem sich, wie erwähnt, der Schmelzkeim des
Cd völlig abgeschnürt hat, steht noch im vollständigen Zusammenhänge mit dem Mundhöhlenepithel
und trägt eine starke Anschwellung an seinem freien Ende : der knöspenförmige Schmelzkeim
des C (Fig. 45).
P 2 liegt ganz oberflächlich mit glockenförmigem Schmelzkeime u » | Schmelzpulpa.
Zwischen P 2 und Pd3 ist die SchmeMeiste mit einer Anschwellung versehen, welche
möglicherweise der knospenförmige Schmelzkeim eines nicht zur Ausbildung kommenden Zahnes ist.
P d 8 liegt tiefer als P~2, sonst wie dieser. Die Schmeizjeiste über dessen hinterem Theile
hat eine schwache mediale oberflächliche Leiste.
Pd4 ist stark verkalkt. Lehrreich ist sein Verhalten zur Sohmelzleiste, wie dies auf
den auf einander folgenden Schnitten zur Anschauung gelangt: neben' dem vordem Ende: des
Pd4 hat die Schmelzleiste, von welcher sich der Schmelzkeim h ie r schon abgelöst hat, an ihrem
freien Ende einen gut ausgeprägten knospenförmigen Schmelzkeim (P 4) entwickelt (Fig. 46*
Neben dem hintern Theile des Pd4 und h i n t e r dem Schmelzkeime des P 4 ist die Schmelzleiste
verkürzt (d. h. reicht weniger tief in das Bindegewebe hinein), aber hängt mit dem Schmelzkeime
des Pd4 durch einen dünnen Strang zusammen, wobei aber das Ende (d. h. der-tiefe Hand)
der Schmelzleiste frei bleibt (Fig. 47).
Aehnlich wie beim untern M l gestalten sich die Verhältnisse zwischen Ml und Schmelzleiste
auch hier: in seinem mittleren Theile ist der Schmelzkeim noch durch einen dünnen Strang,
welcher von der Labialfläche der gebogenem Schmelzleiste ausgeht, mit letzterer in Verbindung;
am freien Rande ist die Schmelzleiste angeschwöllen und weist Bilder wie Fig. 48 auf, wo der
Verbindungsstrang (b) noeb deutlich nachweisbar ist.
Aehnlich ist das Verhältnis zwischen M2 und Schmelzleiste, wenn auch auf diesem
Stadium die Verbindung eine vollständigere ist, da M2 noch weniger entwickelt, noch keine
Hartgebilde erhalten hat.
Der knospenförmige Schmelzkeim des M3 liegt zum Theil noch oberflächlich von M2.
Zusammenfassung. Cd ist rudimentär, aber allen übrigen Zähnen in der Entwicklung
weit vorangeeilt. Von „Ersatzzähnen“ sind die knospenförmigen Schmelzkeime des I I , welcher
in ganz derselben Weise wie der untere 12 entsteht, und des P4 entwickelt. Zwischen diesen,
durch Anschwellungen der Schmelzleiste entstandenen Anlagen besteht noch eine deutliche wenn
auch schwache Verbindung zwischen dem Schmelzkeim des entsprechenden Milchzahns und der
Schmelzleiste. Besonders bemerkenswerth ist der labialwärts von 13 liegende knospenförmige
Schmelzkeim eines nie zur Ausbildung kommenden Vorgängers von 13, also eines Milchzahns (Id 3).
Stadium G.
12 steht auf dem knospenförmigen Stadium.
Id 2 hat schon Hartgebilde erhalten, steht aber noch in breiter Verbindung mit der
Sohmelzleiste, welche neben dem vorhergehenden Zahn schon stark verkümmert ist.
Hinter Id 2 ist nur der oberflächliche Theil der Schmelzleiste erhalten, mit welchem 1 3
zusammenhängt; letzterer ist ebenso weit entwickelt als Id 2 und nimmt dieselbe oberflächliche
Lage wie dieser ein. Im Verhältniss zum Kiefer hat sich eine Umlagerung des 13 vollzogen:
seine Längsachse liegt in der Querachse des Kiefers mit der Kronenspitze labialwärts gerichtet,
wodurch selbstverständlich auch die Lage des freien Schmelzleistenendes sowie diejenige der schon
früher besprochenen Lateralleiste alterirt worden ist; die Schmelzleiste ist mit ihrem freien Ende
lingual- (medial-) wärts, (nicht wie. gewöhnlich dorsalwärts resp. der Tiefe zu) die Lateralleiste
labialwärts gerichtet, und beide verlaufen der Längsachse des Zahnes parallel. Bemerkenswerth
ist ferner die Schmelzkeimhähnliche Form des Schmelzleistenendes (Fig. 49 und 49 *). Nur die
breite Verbindung zwischen dem Schmelzorgan des 13 und der- Schmelzleiste macht die Deutung
des fraglichen Gebildes als ein knospenförmiges Schmelzorgan zweifelhaft, da der neue Schmelzkeim
sich sonst nicht zu markiren pflegt, so lange die Verbindung der Schmelzleiste mit dem
ältern Schmelzkeim so vollständig wie hier ist. Die Anschwellung an der Lateralleiste ist hier
fast verschwunden..
Cd ist soweit entwickelt, dass vom Schmelzkeim nur noch das innere Schmelzepithel übrig
is t; nur noch eine schwache Spur des Zusammenhanges zwischen Cd und der Schmelzleiste ist sichtbar
(Fig. 50); erst neben dem hintersten Theil des Cd an der Spitze der Schmelzleiste, welche
sich mittlerweile vom Mundhöhlenepithel abgelöst hat, liegt der im Anfänge des kappenförmigen
Stadium stehende Schmelzkeim des C (Fig. 51).
Unmittelbar hinter der Anlage des C ist die Schmelzleiste verkürzt, und an ihrem
Ende ist der P 2 entwickelt, welcher wenig weiter als auf dem vorigen Stadium ausgebildet ist.
P 3 liegt tiefer und ist weiter entwickelt (mit kleiner Dentinkappe) als P 2; er fängt an
sich von der Schmelzleiste abzuschnüren.