Inhaltsverzeichniss.
III. Kapitel.
D i e N a u p l i e n d e r L e p a d e n .
1. Charakteristik der beobachteten N a u p lien .....................................................................................................................................
2. Das Rückenschild und dessen Drüsenapparat .................................................................................... 81
3. Die Oberlippe mit den L ip p en drüsen ............................................................................................................................................. 8^
4. Schwanz und Schwanzstachel...............................................................................................................................................................
5. Die Extremitätenpaare .................................................................................................................... 89
a. Das erste Antennenpaar...................................................................................................................................................... Q*7
b. Das zweite Antennenpaar..................................................................................................................................................
oq c. Das Mandibularfusspaar.......................................................................................................................................................
6. Der D a rm ................................................................................................................................................................................................... 89
7. Nervensystem und S in n e so r g a n e .............................. 99
8. Die Muskulatur.........................................................................................................................................................................................
9. Die Entwicklung der Cypris-Puppe im N a u p l iu s ........................................................................................................................
10. Betrachtungen über die Nauplien und Cypris-Stadien der C irr ipedien ..................................................................... . 98
Das Schwebvermögen der pelagisch lebenden Crustaceen....................................................................................................................... 199
„Wer das Glück hätte, diese Geschöpfe im Augenblick,
wenn das Ende des Schlauches sich ausdehnt und
die Schalenwerdung beginnt, mikroskopisch zu betrachten,
dem müsste eins der herrlichsten Schauspiele
werden, die der Naturfreund sich wünschen kann.
Da ich nach meiner Art zu forschen, zu wissen und
zu gemessen, mich nur an Symbole halten darf, so
gehören diese Geschöpfe zu den Heiligthümern, welche
fetischartig immer vor mir stehen und durch ihr seltsames
Gebilde die nach dem Regellosen strebende, sich
selbst immer regelnde und so im Kleinsten wie im
Grössten durchaus gott- und menschenähnliche Natur
sinnlich vergegenwärtigen.“
G o e th e , Die Lepaden. 1823.
Die Frage nach der Entwickelung der Cirripedien, welche G ö tte in den hier eitirten
Worten aufwirft, hat kurz nach dem Tode des Altmeisters ihre Beantwortung gefunden. Fast
machte mangl bedauern, dass es ihm,nicht »ehr vergönnt war, seiner Überraschung über die
Entdeckungen von J. V. T hompson ($80), welcher die Umwandlung eines der Gattung Oggrit
ähnlichen Krusters in einen festsitzenden BaUnus nachwies und von H. B u rm e is té r (1.834),
welcher den Nauplius, die cyprisähnliche Puppe und, derenperwandlung in Uf as anserifem l .
kennen lehrte, Ausdruck zu geben. Seit T h omp so n ’ s und B u rm e is te r ’ s denkwürdigen Unter-
‘jiichnngo.n war die Crustaceennatur der Cirripedien erwiesen und keiner der späteren Beobachter,
unter denen wir gar manchen bewährten und glänzenden Namen antreffen, hat auf Grund der
Entwicklungsgeschichte die Auffassung C u v ie r s , dass die Cirripedien Mollusken repräsentieren,
(sie kehrt noch in der letzten Ausgabe dés Règne animal vom Jahre T830 VoL3:.p. 174.wieder),
zu stützen versucht. Abgesehen von dem Interesse, welches sieh an die Umwandlung der frei
schwimmenden Larve in ein festsitzendes’oder parasitirendes Cirriped, wie sie namentlich durch
die Untersuchungen von D a rw in (185p., 1854), F r i t z M ü lle r (1864), und Yves
D e la g e (1884) uns bekannt wurden, anknüpft, so iebreu auch die übereinstimmenden Angaben
der einzelnen Forscher, dass die Cirripediennauplien sich durch einen^gewöhnlich complicirten
Bau und oft durch höchst bizarre Formen auszeichnen. Dies trifft namentlich für die Nauplien
der Lepaden zu, welche schon zu Ende des vorigen Jahrhunderts von S lä b b e r (1778 p. 63
Taf. 8 Fig. 3) als Monoatlus maritms oder Zee-Luis kenntlich;' abgebildet wurden. Manche derselben
erreichen nicht nur eine für Nauplien unerhörte. Grösse, sondern gleichen durch den Besitz
von Rückenstacheln und spiessartig verlängerten Domen so auffällig den Zoeen der Deka