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 mirabilis  dargestellt;  auch  Böhm  schildert  zutreffend  die  Form  der Radialblätter  (1878,  p. 130). 
 Als  stempelförmige Ausbuchtung  des  centralen Leibeshöhlenabschnittes erhebt sich relativ,  
 spät  das  Manubrium,  indem  die  distale  Entodermlamelle  gegen  den  Glockenkern  sich  ausstülpt.  
 (Fig.  11,  I   und  II ma.)  Der  subumbrale  Hohlraum  des  Glockenkernes  nimmt  nun  seinerseits  
 becherförmige  Gestalt  an ,  indem  gleichzeitig  die  dem  entodermalen  Spadix  anliegende  Schichte  
 des  Glockenkernes  das  Ektoderm  des  Manubriums  bildet,  während  die  an  die  vier  Radialblätter  
 angrenzende  Lamelle  sich  zum  subumbralen  Ektoderm  um wandelt  (Fig.  10,  12,  13  su).  Die  
 Kuppe  der  Knospe  zwischen  den  zusammenneigenden  Radialblättern  wird  von  den  beiden  
 Ektodermlamellen  des  Knospenkernes  geschlossen.  Wie Weisman n   (1883,  p.  114)  klar  gezeigt  
 hat,  so  liefern  diese  beiden  fest  miteinander  verlöthenden  Ektodermlagen  das  Velum  (Fig.  5,  
 Knospe 5 ve,  Fig.  11,  I  ve).  Die Knospen  sind  auf  den  hier  geschilderten Stadien  ziemlich  breit,  
 insofern  der  durch  die  Hauptachse  repräsentirte  Längsdurchmesser  kürzer  ist  als  der  Breitendurchmesser. 
   Auf Querschnitten  constatirt man  weiterhin,  dass  schon  frühzeitig, das Lumen  des  
 Manubriums  eine  X-förmige  Gestalt  annimmt,  welche  dadurch  bedingt  wird;  dass  in  den  Interradien  
 die  Entodermzellen  sich  zu  den  vier Wülsten  anordnen.  Auch  beginnt  die  scharfe  Sonderung  
 der  vier Gefässlameilen  oder Radialblätter  zu  verstreichen  (Fig.  10),  um  schliesslich  vollständig  
 zu  schwinden  und  jenem  bekannten  Verhalten  Platz  zu  machen,  wo  eine. einschichtige  
 entodermale  „Gefässlameile“  ohne  Unterbrechung  die  vier  schmalen  Radialgefässe  verbindet  
 (Fig.  11,  12,  13  enl).  ,  . 
 Wie  schon  oben  hervorgehoben  wurde,  so  rückt  das  Entodermsäckchen  der  Knospe  von  
 dem  mütterlichen  Entoderm  ab,  indem  sich  Ektodermzellen  dazwischen  schieben.  Es  scheint  dies,  
 nicht  immer  der Fall  zu  sein,  denn  gelegentlich  stiess  ich  auf Knospen,  wo  das Säckchen sowohl,  
 wie  auch  der  durch Druck des Glockenkernes  aus  ihm  entstehende Entodermbecher  die  ursprünglichen  
 Lagebeziehungen  beibehielten  (Fig.  11,  III und IV)  und an  das Entoderm des Mutterthieres  
 angrenzten.  Jedenfalls  erfolgt  auch  in  jenen Fällen,  wo  das Knospenentoderm inmitten der Ektodermzellen  
 zu  liegen  kam  (Fig.  9,  Fig.  13,  Knospe  II)  sekundär  wieder  eine Anlagerung  an  das  
 Entoderm  des Mutterthieres.  Sobald  nun  die  Bildung  des  Spadix  erfolgt,  wird  eine  Communi-  
 cation  zwischen  den  Leibeshöhlen  des  Mutterthieres  und  der  Knospe  durch  einen,  feinen  und  
 späterhin  sich  erweiternden  Spalt  eingeleitet.  Die  mütterlichen  Entodermzellen  weichen  aiisein-.  
 ander  (Fig.  5,  Knospe  5)  und  es  erfolgt  ein  Durchbruch  in  die  Magenhöhle  der  Knospe.  Noch  
 auf ziemlich  weit  vorgeschrittenen  Stadien  wie  sie  in  Fig.  12  dargestellt  sind,  lässt  sich  scharf  
 die  Grenze  zwischen  den  beiderseitigen  Entodermzellen  nachweisen  (en'  und  en).  Erst  späterhin  
 wird  sie  dadurch  verwischt,  dass  allmählich  das  Knospenentoderm  durch Vakuolisirung  und Pigmentablagerung  
 den Charakter der mütterlichen Entodermzellen annimmt  (Fig. 5,  Knospe  1 und 2). 
 In  ähnlicher Weise  setzt  sich  nun  auch  in  den  vier Radien  die Gastralhöhle  des Mutterthieres  
 mit  den  vier  Radialgefässen  der  Knospe  in  Beziehung  (Fig.  16),  während  in  den  Interradien  
 die Entodermlamelle scharf abgegrenzt auf das mütterliche Entoderm stösst (Fig. 12 u, 13 enl). 
 Nach  den  Angaben  von  Böhm  ist  am  lebenden  Objekte  die  Verbindung  zwischen  den  
 beiden  Gastralräumen  sogar  schon  auf  Stadien  zu  beobachten,  wo  der  Knospenkern  vordringt  
 (1878,  p.  129).  Auf  feinen  Schnitten  habe  ich  einen  so  frühzeitigen  Durchbruch  niemals  nachweisen  
 können. 
 Jedenfalls  lässt  sich  mit  Leichtigkeiterweisen ,  dass  ein  Untergang  des  mütterlichen 
 Entoderms  in der Nähe der Knospe  niemals  erfolgt.  Dass  die  gegenteiligen Angaben  von  L an g   
 auf  irrtümlichen  Deutungen  beruhen,  hat  B raem  nachgewiesen,  und  die  Befunde  bei  Rathkea  
 machen  es  in  hohem  Grade  wahrscheinlich,  dass  Degenerationserscheinungen  des  mütterlichen  
 Entoderms  bei  der  ektodermalen Knospung  keine Rolle  spielen.  Während  anfänglich die Tochter-  
 knospen  wie Parasiten  dem Entoderm  des Mutterthieres  aufsitzen,  ohne  irgendwie seine Funktion  
 und  morphologische. Gestaltung  zu  beeinflussen,  so  erfolgt  später  glatt  eine Verlöthung  zwischen  
 den  entsprechenden  Lamellen.  Längere  Zeit  hindurch  ist  die Grenze  zwischen  dem mütterlichen  
 Entoderm  und  jenem  der  Knospen  durch  das  stärkere  Tinktionsvermögen  und  den  embryonalen  
 Charakter  des  letzteren  kenntlich.  Sobald  indessen  das  Knospenentoderm  seiner  definitiven  Gestaltung  
 entgegengeht  und  der  Unterschied  mit  dem  mütterlichen  schwindet,  möchte  man  es  
 schwerlich  vermuthen,  dass  ursprünglich  beide  Lamellen  vollständig  getrennt  waren  und  einen  
 durchaus  verschiedenen  Charakter  aufwiesen. 
 Die  späteren  EntwicklungsVorgänge,  durch  welche  die^jfinge  Knospe  in  die  definitive  
 Medusenform  übergeführt  wird,  betreffen  wesentlich  die  Region  des  Schirmrandes.  Zunächst  
 neigen  die  vier  entodermalen  Radialblätter  gegen  den  oralen Pol  etwas  zusammen,  indem  gleichzeitig  
 durch  ringförmige  Vereinigung  der  radialen  Gefässspalten  der  Ringkanal  (Fig.  5,  Knospe  
 5,.und  6  c.  c)  seine  Entstehung  nimmt.  In  den  vier  Radien  und  kurz  darauf  auch  in  den  vier  
 Interradien  weitet  sich  der  letztere  zu  den  Anlagen  der  Tentakelbulben  aus  und  entsendet  er  
 kurze Entodermzapfen, welche das überliegende Ektoderm zu den Tentakelanlagen (Fig. 5, Knospe 5 t)  
 vorwölben.  Böhm  hat  zutreffend  die  Form  der  acht  Primärtentakel  (vier  grösserer  radialer  
 und  vier  kleinerer  interradialer)  auf  seiner Fig.  13,  Taf. V abgebildet,  wie  sie  auf  Querschnitten  
 durch  jüngere  Knospen  leicht  zu  beobachten  sind.  Da  die  vier  radialen  Tentakelanlagen  kurz  
 vor  den  interradialen  auftreten,  so  durchlaufen also die Knospen der Bathlcea zunächst  ein Cytaeis-  
 Stadium,  um  dann  rasch  in  das  DysmoipÄosa-Stadium  übergeführt  zu  werden.  Die  Tentakel  
 wachsen  schnell  in  die Länge,  indem  sie  gleichzeitig  sich  bogenförmig  gegen das Velum krümmen  
 (Fig.  12 t).  Ihre  Entodermzellen  ordnen  sich  in  eine  Reihe  zu  der  bekannten  starren Entoderm-  
 achse  an.  Die  acht  an  der  Basis  der  Tentakel  gelegenen Aussackungen  des Ringkanales,  welche  
 wir  als  Tentakelbulben  (Fig.  5,  Knospe  1  b.  t.)  bezeichneten,  sind  von  verschiedener Weite,  insofern  
 die  radialen  an  Umfang  die  interradialen  übertreffen.  Ihre  Epithelzellen  strecken  sich  
 cylindrisch,.  und.zwar  ist  die  dem  Subumbralraum  zugekehrte  proximale  Hälfte  höher  als  die  
 distale.  Frühzeitig  scheiden  sie  in  kleinen  hellen Vakuolen  braune Pigmentkörnchen  aus,  welche  
 in  der  dem  Lumen  zugekehrten  Zellpartie  gelegen  sind  (Fig.  15).  Später  gleichen  sie  durch  
 Vakuolisirung-und  beträchtliches  Längenwachsthum  dem  Magenentoderm.  Die  auffällige Breite,  
 welche  die  Tentakelbulben  an  den  jungen Knospen  erkennen  lassen,  wird  übrigens  auch  dadurch  
 bedingt,  dass  die  Ektodermzellen  im  Umkreise  der  entodermalen  Aussackungen  sich  zu  einem  
 dicken  Polster  ansammeln,  in  dem  späterhin  Nesselkapseln  ihre  Entstehung  nehmen.  Die  Kerne  
 des Ektodermpolsters  verlieren  frühzeitig  ihre glänzenden Kernkörperchen  und  erscheinen  granu-  
 lirt  (Fig.  15  ek). 
 Die  subumbrale  Glockenhöhle,  anfänglich  auf  einen  becherförmigen  Spaltraum  reducirt,  
 erweitert  sich  allmählich beträchtlich,  indem gleichzeitig die subumbralen Ektodermzellen an ihrer  
 Basis Ringmuskelfasern  ausscheiden (Fig.  5,  Knospe  1,  Fig.  13  mu).  Durch  die Erweiterung,  der