ftus einem aclitgliedrigen Exopodit und einem viergliedrigen Endopodit zusammen. D o h rn gibt
die Zahl der Exopoditenglieder auf 7 (1870 p. 604), W illem o e s -S u hm (1875 p. 144), Groom
(1894 p. 180) und L a n g (1876 p. 110) hingegen auf 9 an. Der letztgenannte Autor findet in
Uebereinstimmung mit D o h rn und L a n g den Endopoditen dreigliedrig, während W illemoes-
Suhm keine genaueren Angaben macht.
Die beiden Stammglieder des Protopoditen sind ungemein kräftig und breit. Dies gilt
speziell von dem ersten Glied, welches in der Höhe der Mundöffnung ohne scharf ausgeprägte
Gelenkung in die .Bauchfläche übergeht. An seiner distalen Innenfläche trägt es den kräftigen
hakenförmigen Kaufortsatz, welchen bereits Dolirn zutreffend abbildete. Er ist an seinem TJnter-
rand mit Wimperborsten besetzt und läuft in mehrere Zähne aus, von denen der äusserste sich
aufwärts krümmt (Taf. VI Fig. 1 proc. Fig. 15). .
Das zweite Stammglied ist ebenfalls an seiner Innenfläche mit einem Fortsatze ausgestattet,
welcher kegelförmig gestaltet ist und an seinem Ende einen Schopf von Wimperborsten
aufweist. Dazu gesellen sich noch drei kurze und kräftige Fiederborsten (Taf. VI Fig. 9, z.).
Auf diesen zapfenförmigen Anhang, welcher vielleicht speziell bestimmt ist, die Nahrung zu
prüfen, ist D o h rn gleichfalls aufmerksam geworden. Beide Stammglieder sind an ihrem distalen
Aussenrand mit einem Kranze feiner Dornen besetzt.
Die Glieder der Exopoditen nehmen in distaler Richtung an Länge und Breite continuir-
lich ab. Sie sind an ihrem Vorderrande mit gewaltigen Schwimmborsten besetzt, welche von
dem sockelförmig vorgezogenen Distalabschnitt des Gliedes durch eine Ringfurche sich abheben
(Taf. VI Fig. 2—4, 9). Nur das erste Glied ist mit einer relativ feinen Fiederborste ausgestattet,
während an dem zweiten zwei, an den übrigen ^Gliedern nur je eine Schwimmborste sich inseriren
(Taf. VI Fig. 1). Das letzte Glied ist mit 4 Borsten ausgestattet. Die Borsten sind einseitig
mit langen und in weiten Abständen stehenden Fiederborsten besetzt; nur drei Borsten des
letzten Gliedes sind zweizeilig mit zum Theil enorm langen Seitenborsten befiedert.
Zu diesen kräftigen Borsten gesellen sich an den Exopoditengliedern ausser den feinen
distalen Häkchenkränzen noch Wimperborsten, welche einreihig über die Aussenfläche der Glieder
hinziehen (Taf. VI Fig. 9).
Der viergliedrige Endopodit ist in mehrfacher Hinsicht eigenartig gestaltet. Das erste
Glied, länger als breit, und an seinem distalen Aussenrand ausgesackt, kommt an Grösse ungefähr
dem entsprechenden des Exopoditen gleich; das zweite Glied ist bei dem N. hastatus von
ungewöhnlicher Länge (Taf. VI Fig. 1, H), während es bei den übrigen Arten das erste an Ausdehnung
nicht überbietet. Von ihm hebt sich das relativ kurze dritte Glied nur undeutlich ab,
während das vierte, ebenfalls undeutlich abgesetzt, zu einer kurzen und breiten Platte reducirt
ist. Dem ersten Gliede sitzen an seiner Innenfläche drei kurze und stämmige Fiederborsten an
(Taf. VI Fig. 9) und ausserdem zieht sich an seinem Hinterrande eine Längsleiste einzeiliger
Wimperborsten hin; das zweite trägt zwei, das dritte eine und das vierte vier fiederästige
Schwimmborsten. Die letzteren sitzen am Distalende der betreffenden Glieder und nehmen suc-
cessive an Länge zu. Bei dem N. hastatus war neben den beiden kräftigen Borsten des zweiten
Gliedes noch eine schwächere ausgebildet (Taf. VI Fig. 2 u. 4), während andererseits die beiden
übrigen Arten an dem letzten Gliede nur drei Borsten erkennen Hessen. Die kräftigeren Borsten
setzen sich durch eine Ringfurche scharf von dem vorgezogenen Gliedabschnitt ab (Taf. VI
Fig. 2—4),.
c. Das Mandibularfusspaa/r.
Das dritte Extremitätenpaar (md) setzt sich aus einem zweigliedrigen Protopodit, einem
viergliedrigen Exopoditen und einem dreigliedrigen Endopoditen zusammen. D o h rn gibt die
Zahl der Exopoditen- und Endopoditenglieder auf nur je zwei an, während Willem o e s-S u hm
den Endopoditen dreigliedrig und den Exopoditen fünfgliedrig zeichnet, aber im Texte (1875
p. 144) sich sehr unklar über die Gliederzahl ausdrückt. Die Zahlen, welche L an g (1876 p. 111)
und Groom (1894 p. 181) angeben, weichen wiederum von meinen Befunden ab, insofern sie den
Exopoditen als fünfgliedrig, den Endopoditen als dreigHedrig (Lang) resp. zweigliedrig (Groom)
betrachten.
Das erste Basalglied geht wie alle entsprechenden Glieder der vorausgehenden Extremitäten
ohne gelenkige Insertion in die Bauchfläche des Nauplius über. An seiner Innenfläche
sitzt ihm ein kegelförmiger grösser Zapfen auf, der mit einem Schopfe feiner Wimperborsten
bedeckt ist und dem Kaufortsatz des vorausgehenden Extremitätenpaares entspricht (Taf. VI
Fig. 12 pr'). Das zweite StammgKed (pr") ist länger als breit und weist an seiner Innenfläche
drei kräftige säbelförmig geschwungene Borsten auf, welche dicht mit feinen zweizeilig angeordneten
Fiedern bedeckt sind. Ausserdem treten an der Hinterfläche desselben zwei Halbkreise
von langen Wimperborsten auf.
Die vier ExopoditengHeder (Taf. VI Fig. 1 md. ex.) sind relativ kurz und nehmen in
distaler Richtung continuirlich an Grösse ab. Das erste Glied trägt zwei kurze, das zweite und
dritte je eine lange Schwimmborste, welche zweizeüig befiedert sind. Dem letzten GHed, welches
einen Schopf Wimperhaare trägt, sitzen zwei Borsten von verschiedener Länge auf. Die kleinere
gleicht den vorausgehenden, während die grössere Endborste ungewöhnlich kräftig entwickelt
ist. Sie übertrifft bei dem N. hastatus alle Borsten der vorausgehenden Extremitäten an Länge,
während sie bei den übrigen Nauplien denselben mindestens gleich kommt. Bei ruhigem Schweben
wird sie parallel dem Schwänze getragen; sie ist bewimpert und setzt sich mit ihrem proximalen
verbreiterten Abschnitt scharf, fast wie ein selbständiges Glied, von dem EndgHed des Exopoditen
ab.
Das erste GHed des Endopoditen trägt am Innenrande drei kurze und kräftige säbelförmige
Borsten, von denen zwei bewimpert sind (Taf. VT Fig. 12 en.). Das zweite GHed ist mit
vier Borsten, zwei befiederten und zwei glatten, ausgestattet, während das EndgHed fünf glatte
Borsten aufweist.
Betrachtet man den Protopodit und Endopodit des Mandibularfusspaares von hinten, wie
dies in Figur 12 auf Taf. VI dargesteHt ist, so kann man sich des Eindruckes nicht erwehren,
dass die reiche Ausstattung ihrer Glieder mit säbelförmig geschwungenen und bewimperten
Borsten einen Reusenapparat abgibt, welcher das Entgleiten der erbeuteten Nahrung verhütet.
Eine allgemeine Erörterung über den physiologischen Werth des bei unseren NaupHen
zu so ungewöhnHcher Entfaltung gelangenden Borstensystemes soll noch in einem allgemeinen
Schlusskapitel angestellt werden.
6. Der Darm.
Der Darmtraktus zerfäHt in drei wohl von einander gesonderte Abschnitte: in einen
Vorderdarm (oes.), Mitteldarm (int.) und Enddarm (re.). Die Mundöffnung (o.) Hegt, wie dies Hoek
B ib lio th e c a zoologica. Heft 19.