Stadium B.
Die Weiterentwickelung zeigt sich darin, dass der oberflächliche schmale Theil der
Schmelzleiste in grösserer oder geringerer Ausdehnung resorbirt ist, so dass z, B. neben dem
untern C d nur das den Schmelzkeim bildende tiefe Ende vorhanden ist. Doch ist zu bemerken,
dass neben dem obern Cd eine deutliche Weiterentwicklung d-. h. Verstärkung auch des oberflächlichen
Theiles der Schmelzleiste sfattgefuncfetf hat. Ändere Stellen wiederum zeigen in
besonders instructiver Weise, wie der nicht den Schmelzkeim producirende Theil der Leiste durch
das wachsende Knochengewebe zerstört wird. Die Sehmelzkeime der Ersatzzähne sind stärker
markirt; doch hat keiner von ihnen das knospeirförmige Stadium. ..überschritten. Ganz in derselben
Weise wie lingualwärts von den Milchbackenzähnen tr itt die Schmelzleiste auch lingUaL
wärts vom M 2 auf, um eine Anschwellung zu bilden: den knospenförmigen Schmelzkeim des M 3.
Im Vergleich mit Erinaceus schwindet, wie wir gesehen haben, bei Ericulus der oberflächliche
Theil der Schmelzleiste sowie der Zusammenhang derselben mit den Schmekfeeimen
der Milchzähne schon frühe. Bei Erinaceus vollziehen sich diese Processe erst,- wenn die Anlagen
der Ersatzzähne das kappenförmige Stadium erreicht haben, während bei Ericulus bereits die'
Schmelzleistentheile, welche die knospenförmigen Schmelzkeime der Ersatzzählte tragen* von den
Milchzähnen abgelöst sind. Dieses langsamere Entwicklungstempo der Ersatzzähne bei Ericulus
manifestirt sich auch, darin, dass bei Erinaceus mit so weit entwickelten Milchzähnen wie solche
z. B. das Stadium B. des Ericulus' hat, die ErsatzZähne viel Ätehr ausgebildet sind.
Es steht dieser Unterschied in der Äusbildungsgeschwindigkeit in Zusammenhang mit
der bedeutenderen Rolle, welche die Milchzähne der Centetidae spielen.
Da! die' vergleichend anatomische Müstentfög den’ Uenteti'däe 2ü‘ den' Ätiffi^süng führt,
dass im heutigen Gebiss des Ericulus Schneidezähne verloren gegangen sind, welche ändere Mitglieder
der Eamilfe besitzen', so bemerke ich a‘ls einigerihässeh auffallend, dä‘ss Sieh ¿ e in e ’ Spuren
einer solchen Reduction ontogenetisch haben nachweisM läsSeit.
S o r i c i d a e .
Frühere JJwtersuçJmngen.
In Cdvier’s Leçons d’anatomie comparée, 2. Aufl., spricht D uvernoy die Vermuthung aus,
dass bei den Sorieiden nur e in e Dentition vorhanden sei. Später macht er dagegen folgende
höchst eingenthümlichen Angaben über diesen Gegenstand (pag. 72) : „Les dents des musaraignes
se renouvellent à la fois comme par une sorte de mue partielle. Ce renouvellement paraît avoir
lieu au mois de juillet dans nos elimats. Il doit se faire en peu de temps, l’animal étant probablement
dans l’impossibilité de saisir une proie et de la dévorer aussi longtemps qu’il dure®.
Anders lauten die Angaben Owen’s (pag. 423): bei einem Embryo von C ro c id u r a a r a n e a
sollen $ sehr kleine Milehzähne von einfacher Form Vorkommen, welche vor der Geburt verschwinden.
B randt (pag. 85) lässt es unentschieden, ob die Milehzähne der Spitzmäuse noch vor
der Geburt gewechselt werden, oder ob . diese Thiere gar kein Milchgebiss besitzen; das letztere
hält er für das Wahrscheinlichste.
Viel später hat T auber (I) Owen’s Angaben zu bekräftigen und zu erweitern versucht und
zwar nach Untersuchungen, welche T. an Embryonen von S o re x v u lg a r is und C ro sso p u s
fo d ien s angestellt hat: Sorex hat wahrscheinlich | und Crossopus f Milchzähne; dieselben
sollen nach aussen und „oben“ von den Ersatzzähnen sitzen; auch ihr Aussehen wird beschrieben
und von denselben werden Abbildungen gegeben (Taf. XI, Fig. 4, 5). Schliesslich will auch
W inoe (I pag. 28 bis 24) Milohzähne bei C r o c id u r a und S o re x gesehen haben, welche Zähne
„vollständig rudimentär, im Zahnfleisch eingeschlossen und vor der Geburt aufgelöst“ werden sollen.
Mikroskopische Schnitte sind bisher nicht untersucht worden.
Eigene Untersuchungen.
Içh habe Frogta|schnitfe vpp fojgepden zwei Arten untersucht :
1) g p r ç s y u lg p r is , Stadium Ai Nackte? Embryo- Länge vQm Scheitel zur hintern
Köpper^andupg 14 Mm.
Studium B- Pitp 18 Mm-
Stadium C, Pit.e 1.9 Mm-
$) Cr p s opus f o d i e ns, Stadium A- Nackter Embryo. Länge vom Scheitel zur
Scbwauwu^.el pincal) IQ Mm-
Stadium Ei Jupges, beinahe nacktes Thier. Dite 33 Mm-
Pas uermetirepde Gebiss besteht hei So re x yen
I 1. 2. 3. 4. I I...mmm mI mIm I 3. 4. I M1. g, 3,
& 1- 4, 1, 3, 3,,
bei Greaaupua vuu
J g, a 4, 0 « p 4 1. 8. 3 . »)
1, 4. 1. 2. 3,
’) Da der Körper des Embryo theilweise verstümmelt war, ist das Maass nicht völlig correct.
?) Olxige Zahnformeln sind, was die Homologien der einzelnen Zähne betrifft, nur eis provisorisch za betrachten: