in dichter Masse erfüllen. Für Miastor metraloas erwähnt K a h l e nur die beiden seitlichen Längsstreifen,
die bei dieser Art vom 6.—14. Segmente reichen. Von den Seitensträngen getrennt liegen
im 5. Segmente dicht hinter dem Gehirn zwei kleinere Lappen, die in ähnlicher Form wohl bei den
meisten Gallmückenlarven Vorkommen (Fig. 44).
Am Hinterrande zweier symmetrischer Fettkörperlappen fand K a h l e bei Miastor die beiden
O v a r i e n , welche durch die vom lebenden Tiere ausgeführte Bewegungen ihre Lage fortwährend
ändern und daher bald im 10., bald im 11. Segmente liegen. Bei Mayetiola destructor liegen die kleinen
bimförmigen Geschlechtsdrüsen jederseits am hinteren Ende des Mitteldarmes. Die Lage entspricht
also auch hier annähernd derjenigen bei Miastor.
3. D i e A t m u n g s o r g a n e .
Während bei der Kiemen- und Lungenatmung das Blut im wesentlichen nur in hierzu bestimmten
Organen Sauerstoff aufnimmt und Kohlensäure abgibt, findet bei den Insekten der Gasaustausch
in allen Geweben unmittelbar statt.
Die Luft tr itt durch Öffnungen, die sich an den Körperseiten befinden und als S t i g m e n
bezeichnet werden, in den Körper. Von den Stigmen erstrecken sich Böhren ( T r a c h e e n ) in den
Körper, die sich in demselben vielfach verzweigen und deren Anordnung je nach der Art verschieden ist.
Der Stigmenring ist bei den Insekten meist stark chitinisiert und mit verschiedenen Einrichtungen
versehen, die das Eindringen von Fremdkörpern verhindern sollen. Bei den Gallmückenlarven
liegen vergleichende Untersuchungen über den Bau der Stigmen nicht vor.- Der Begel nach
findet sich je ein Stigmenpaar am Prothorax und an den 8 ersten Abdominalsegmenten. Von dieser
Begel macht nur eine Art, Rhizomyia perplexa aus der Verwandtschaft von Brachyneura, eine Ausnahme,
da sich bei ihr auch am Analsegmente ein Stigmenpaar findet. Nach M a r c h a 1 und
L i n d e m a n soll sieh bei Mayetiola destructor auch noch am Metathorax ein Stigmenpaar finden.
Dieser Annahme liegt jedoch, worauf schon K i e f f e r hinweist, ein Irrtum zugrunde (vergl. Fig. 45).
Auch Miastor metraloas soll nach Me i n e r t am 1. und 3. Thorakalsegment je ein Stigmenpaar
besitzen, während N. W a g n e r für die von ihm beobachtete Larve nur ein Paar am 3. Thorakalsegment
erwähnt. K i e f f e r (83, p. 310) bezweifelt diese Angaben, während K a h l e (Paedogenese
p. 7 und Taf. I Fig. 1) am Thorax überhaupt keine Stigmen bemerkte. Nach M e i n e r t , P a g e n s
t e c h e r und L e u c k a r t kommen auch Larven vor, bei denen nur die Stigmen des vorletzten
Binges kräftig entwickelt, alle ändern aber mehr oder weniger verkümmert sind. Auch K a h l e
erwähnt eine derartige Larve, die nur am vorletzten Segment Stigmen besitzt. Es würde sich also
hier um metapneustische Larven handeln, während die Gallmückenlarven der Kegel nach peri-
pneustisch sind. Am 1. Thorakalsegmente liegen die Stigmen regelmäßig etwas hinter, am 1.—7. Abdominalsegmente
hingegen vor der Keihe der Dorsalpapillen. Am vorletzten Abdominalsegment
liegen sie meist zwischen den beiden Dorsalpapillen, seltener vor denselben. An diesem Segmente
befinden sich die Stigmen bei manchen Arten an langen, nach hinten gerichteten Zapfen,
die das Analsegment überragen. Bei Dryomyia cerris sollen derartige Zapfen nach K i e f f e r nur
bei der jugendlichen Larve Vorkommen. Die von den Stigmen in den Körper eindringenden Tracheen
gabeln sich sehr bald, und da alle diese Gabeläste ineinander übergehen, so entsteht an jeder Körperseite
ein Längsstamm, von dem wieder Äste abzweigen, die sich bei den Gallmücken auf der Ventralseite
in der Begel nochmals zu 2 Längsstämmen vereinigen, so daß bei jeder ein dorsaler und ein
ventraler Längsstamm vorhanden ist. Von dieser Begel finden sich nur selten Ausnahmen. So
erwähnt z. B. K a h 1 e eine zu den Heteropezinen (wahrscheinlieh' OUgarces) gehörende Larve mit
nur 2 Längsstämmen. Dort,' wo die vom Stigma ausgehende Trachee den dorsalen Längsstamm trifft,
ist letzterer winklig nach dem Stigma zu, also nach außen, geknickt. Auch die beiden dorsalen Längsstämme
sind untereinander durch Queräste verbunden (Anastomosen). An der Stelle, wo diese Querverbindung
vom Längsstamm aiisgeht, ist letzterer nach innen zu gekniet, so daß er eine Zickzacklinie
bildet (vergl. Mg. 44 und 46). So zweigt von jedem dorsalen Längsstamme von hinten nach
Fig. 46. Tracheenverlauf und Anordnung des Fettkörpers der Larven von
a. Dasyneura tiliamvolvens Rübs. (Rückenansicht),
b. Contarinia majanthemi Riibs. (Bauchansicht),
c. Macrodiplosis volvens Kieff. (Rückenansicht).
vorne gerechnet abwechselnd ein Querast nach innen, der in der Mediane den Querast der entgegengesetzten
Seite trifft, und einen Querast nach außen, der im Stigma endet. Diese Queräste korrespondieren
annähernd mit den Abdominalsegmenten. Beim 2. und 3. Thorakalsegmente sind meist noch
kurze, blind endigende Außenäste vorhanden, die Innenäste fehlen hingegen. Die abdominalen
Innenäste beider dorsalen Längsstämme bilden zusammen eine annähernd gerade Linie, gehen aber
nicht ineinander über, sondern berühren sich nur in der Mediane, und jeder der beiden Äste ist am
Ende etwas verdickt.