
klein und dann in der Regel stachelspitzig, bald größer flachgewölbt, glatt, granuliert usw.
sein können und zuweilen sogar die Form großer Platten annehmen. Bei gewissen Porricondylidi
sind die Segmente sogar deutlich quergestreift. Außer diesen Körperwarzen, die auch gelegentlich
die Form von Borstenhärchen annehmen, finden sich bei den Gallmückenlarven in regelmäßiger
Anordnung kürzere, längere oder in seltenen Fällen sogar sehr lange B o r s t e n h a a r e , die mitunter
die Form kurzer, gekrümmter Dornen haben und stets an ganz bestimmten Stellen des Körpers
sitzen. Sie entspringen kleinen, kreisrunden Vertiefungen, um welche herum die Körperhaut mehr
oder weniger deutlich ringförmig verdickt ist. Diese Hautverdickung wird als P a p i 11 e bezeichnet.
Nicht selten fehlt das Borstenhaar, welches die Papille krönt; die Bezeichnung Papille wurde von
M ik (1883) auch ursprünglich nur für diese kreisrunden, borstenlosen Wärzchen in Anwendung
gebracht. In seiner zusammenfassenden Arbeit über Gallpiückenlarven hat R ü b s a a m e n (10)
den Begriff der Papille in diesem Sinne aufgefaßt. Später h a t K i e f f e r (83) festgestellt, daß manche
dieser Wärzchen bei der einen Art Borsten tragen, bei der anderen nicht. Er hat daher mit Recht
auch die beborsteten Wärzchen Papillen genannt und infolgedessen natürlich auch die borstentragenden
Rückenwarzen hierher gerechnet. Bei letzteren handelt es sich, besonders am Analsegment,
um oft recht ansehnliche, zuweilen zapfenartige Gebilde, die R ü b s a a m e n (a. a. 0.) als
T u b e r k e l bezeichnete. Aber auch auf der Ventralseite sitzen die eigentlichen Papillen, die hier
meist unbedeutender sind, zuweilen auf starken Vorwölbungen, die bald die Form von Kugelabschnitten,
bald von etwas schiefen, abgerundeten Kegeln usw. haben, von denen jene, an deren
höchstem Punkte sich meist die Ventral- und Sternalpapillen in R ü b s a a m e n s Sinne befinden,
von ihm P s e u d o p o d i e n benannt wurden. K i e f f e r (83) überträgt nun den Begriff Papille
auf die ganze Vorwölbung, also auch auf die Pseudopodien, indem er (p. 302) sagt: „ J ’entends donc
ici par papilles des mamelons à contour circulaire et portant en leur centre un ou plusieurs petits
boutons ou une soie, ou un appendice quelconque“ , und ebendort (p. 307): „Pseudopodes. Ce ne
sont que des papilles ventrales antérieures ou des papilles sternales autrement conformées, c’est-à-dire
prolongées en forme d’appendice pédiforme, à extrémité souvent évasée et recourbée ou munie de cils.
On les a observés dans trois genres, qui sont: Lestodiplosis K f f r., Arthrocnodax Rü'bs . et Rüb-
saamenia K f f r . “ An dieser Erklärung fällt zunächst die Bezeichnung „à contour circulaire“ auf,
da der Grundriß dieser beulenartigen Wülste oft durchaus nicht kreisförmig ist, während dies wohl
bei den Papillen im ursprünglichen Sinne meist der Fall ist. K i e f f e r zeichnet zwar diese Wülste
kreisförmig, in Wirklichkeit sehen sie aber selten so aus. Bei den L a t e r a l p a p i l l e n (siehe
diese p. 47—50!) sitzen bei Dasyneura, Contarinia u. a. meist drei Wärzchen dicht beisammen auf gemeinsamem
Wulste. K i e f f . e r bezeichnet auch hier diesen Wulst als die Papille und nennt sie
daher zusammengesetzt. Nun ist aber der Wulst bei vielen Arten recht undeutlich und kaum
wahrnehmbar, bei anderen Larven stehen die einzelnen Wärzchen weit getrennt und der gemeinsame
Wulst fehlt ganz. Wieviel Lateralpapillen besitzt die Larve in einem solchen Falle? Wie viele dieser
Papülen hat z. B. Asphondylia púnica Kf f r , in der von K i e f f e r (83) gegebenen Abbildung auf
Taf. 29 Fig. 2. Es wird sich also kaum umgehen lassen, den Begriff der Papille wieder im ursprünglichen
Sinne herzustellen mit der Erweiterung, daß sie beborstet oder borstenlos sein können; in ersterem
Falle tragen sie eine kürzere oder längere Borste, die in seltenen Fällen schuppenförmig sein kann
oder, besonders bei den stark verlängerten Rückenpapillen des letzten Segmentes, die Form eines
oft recht plumpen Dornes annimmt.
Nach K i e f f e r s Erklärung sind auch die Pseudopodien nichts anderes als umgebildete Ventralpapillen.
Derartige Pseudopodien kommen nach K i e f f e r nur bei den 3 Gattungen Lestodiplosis,
Fig. 29. Larve von Dasyneura in Seitenansicht.
Arthrocnodax und Rübsaamenia vor. Nun haben aber diese Bildungen bei Arthrocnodax mehr
Ähnlichkeit mit jenen bei den anderen Gattungen als mit denen bei Lestodiplosis (Fig. 30 und 31).
Fig. 30. Larve von Arthrocnodax in Seitenansicht.
1 Kopf, 2 Collare, 3—5 Thorax, 6—14 Abdomen.
Man kann also den Larven* dieser Gattungen die Pseudopodien nicht absprechen, wenn man sie
Arthrocnodax zuerkennt. Bei Lestodiplosis sind die Pseudopodien an der Spitze erweitert, hier